Gemmotherapie in der Kinderheilkunde - eBook. Chrischta Ganz

Gemmotherapie in der Kinderheilkunde - eBook - Chrischta Ganz


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Erstens nicht schaden

       Die häufigsten Beschwerden des Säuglings

       Infektionskrankheiten

       Erkrankungen des Immunsystems

       Allergische Erkrankungen

       Erkrankungen des Bewegungsapparats

       Erkrankungen des Harntrakts

       Erkrankungen der Haut

       Erkrankungen des Hormonsystems

       Erkrankungen des Atemtrakts

       Erkrankungen des Kopfs und des Halses

       Stoffwechselerkrankungen

       Erkrankungen des Verdauungstrakts

       Verhaltensauffälligkeiten

      Gemmomazerate zur Unterstützung der Eltern in Krisensituationen

       Die vier Stadien einer Krise

       Gemmomazerate für die verschiedensten Krisensituationen

       Körperliche Symptome bei Überforderung, Wut und Ohnmachtsgefühlen

      Quickfinder Indikationen

      Anhang

       Quellenhinweise

       Danksagung

       Die Autoren

       Pflanzenregister (deutsche Bezeichnung)

       Pflanzenregister (lateinische Bezeichnung)

       Stichwortverzeichnis

      Die in diesem Buch wiedergegebenen Informationen wurden nach bestem Wissen dargestellt und sind in Theorie und Praxis geprüft. Dennoch kann und soll dieses Buch den Rat einer kompetenten Fachperson (Naturheilpraktiker/in, Arzt/Ärztin) nicht ersetzen. Die Autoren und der Verlag übernehmen keinerlei Haftung für Schäden oder Folgen, die sich aus dem Gebrauch oder der unsachgemäßen Anwendung der hier vorgestellten Informationen ergeben.

      VORWORT

      »Drei Dinge sind uns aus dem Paradies geblieben:

      Sterne, Blumen und Kinder.«

       Dante

      In der Gemmotherapie (vom lateinischen gemma für »Knospe«) wird das Kostbarste und Lebendigste der Pflanze verwendet, um es dem Menschen zur Verfügung zu stellen: die Knospen und andere embryonale Pflanzengewebe, die sich in hoher Zellteilungsaktivität befinden. Diese Kraft lässt sich sinnbildlich mit dem Aufbrechen einer Knospe veranschaulichen. Das Potenzial des jungen Gewebes bewährt sich aus diesem Grund besonders in der Kinderheilkunde.

      Die alte Liebe und Freundschaft zu Bäumen und Sträuchern, die unsere Vorfahren im Alltag, in der Heilkunde und in ihrer Spiritualität lebten, finden in der Gemmotherapie einen neuen Ausdruck in unserer Zeit. Bäume richten ihre Aufmerksamkeit durch die Wurzeln auf den Boden und sind tief verbunden mit Mutter Erde.

      Über ihre Blätter und Äste kommunizieren sie mit der Luft und dem Himmel. Die Bewegungen der Bäume und Sträucher sind abhängig von Licht, Wind und Regen. Sie wenden sich der Sonne, dem Mond und allen Sternen zu. Genauso machen es die Kinder, die sich oft intuitiv zu Bäumen und Sträuchern, zu kraftvollen Plätzen im Wald oder bei einer Baumgruppe hingezogen fühlen.

      Es ist uns darum ein Anliegen, mit diesem Buch das beeindruckende Potenzial der Gemmotherapie für die Kinderheilkunde aufzuzeigen. Wir erwachsenen Menschen erhalten mit den Knospenauszügen eine sanfte, liebevolle Möglichkeit, für unsere Kinder den Segen der Bäume und Sträucher noch deutlicher wahrnehmbar und verfügbar zu machen. So müssten wir die Worte Dantes am Anfang dieser Einleitung ergänzen: »Drei Dinge sind uns aus dem Paradies geblieben: Sterne, Kinder und die gesamte Pflanzenwelt mit Bäumen, Sträuchern, Kräutern, Knospen, Blumen, Blättern und Samen.«

      Ebenso ist es uns ein Anliegen, darauf hinzuweisen, dass die infektiösen Krankheiten, die zu den impfbaren »Kinderkrankheiten« wie zum Beispiel Mumps, Masern, Röteln, Windpocken und so weiter gehören, in diesem Buch nicht gesondert behandelt werden. Auch gehen wir nicht auf Sinn oder Unsinn der Impfpraxis ein. Wir nehmen in dieser (oft sehr hitzig diskutierten) Frage prinzipiell eine gemäßigte Haltung ein und sind der vollen Überzeugung, dass den Eltern oder erziehungsberechtigten Personen in dieser Angelegenheit die volle Entscheidungsfreiheit gebührt, die von keiner auch noch so gut gemeinten Instanz eingeschränkt werden darf.

      Macht ein Kind eine solche Krankheit durch, ist eine gemmotherapeutische Unterstützung des Genesungsprozesses durch Stärkung des Immunsystems und Linderung der Symptome dennoch sicher sinnvoll. Die Auswahl der Gemmomazerate wird dann entsprechend den auftretenden Symptomen gewählt (beispielsweise zur Stärkung des Immunsystems, zur Linderung von Juckreiz, Fieber, Husten und so fort).

      Ganz klar weisen wir darauf hin, dass gegenüber impfbaren Krankheiten mit Gemmomazeraten keine spezifische Prophylaxe, geschweige denn Immunität erreicht werden kann!

      Wir werden in diesem Buch zugunsten des Leseflusses verallgemeinernd die männliche Form verwenden, schließen damit jedoch alle Frauen mit ein. Wenn wir von Eltern sprechen, sind damit immer auch andere Erziehungsberechtigte und alle Bezugspersonen der Kinder gemeint: Mütter und Väter sowieso, Stief- und Pflegeeltern, Großmütter und -väter, Wahlgroßeltern, Lehrer, Kinderbetreuer und so weiter.

      Ihnen allen wünschen wir nun ein inspirierendes Eintauchen in die Welt der Kinder und die Kraft der Knospenauszüge.

       Chrischta Ganz und Louis Hutter

      EINFÜHRUNG

      Der belgische Arzt, Homöopath und Naturforscher Dr. Pol Henry (1918–1988) forschte mit embryonalem Pflanzengewebe (Knospen, Trieb- und Wurzelspitzen), das er in Glycerin und Alkohol auszog, und untersuchte dessen Wirkung auf den Menschen. Die erste vertiefte Knospenanwendung erfolgte mit der Moorbirkenknospe (Betula pubescens), bei der Dr. Henry eine anregende Wirkung auf die Kupffer’schen Sternzellen der Leber entdeckte und somit ein in der Heilpflanzenkunde bisher unbekanntes Anwendungsgebiet für die Moorbirkenknospen erschloss.

      Die Erfahrungen mit den Knospenauszügen übertrafen die Erwartungen von Dr. Henry bei Weitem. Dr. Max Tétau (1927–2012), ein langjähriger Mitarbeiter und Freund Dr. Henrys, gab dieser Heilmethode den bis heute üblichen Namen »Gemmotherapie«. Im Jahr 1982 erschien Dr. Henrys Buch Gemmothérapie thérapeutique par les extraits embryonnaires végétaux, 1965 wurde die Arzneimittelherstellung von Gemmotherapeutika in die Pharmacopée française aufgenommen und bekam damit offizielle Anerkennung. Und 2011 hielt das Herstellungsverfahren schließlich Einzug ins Europäische Arzneibuch, die Pharmacopoeia Europaea, und wurde den homöopathischen Arzneimitteln zugeordnet. Heute sind Gemmotherapeutika in allen europäischen Ländern, in den USA, in Australien und Neuseeland erhältlich. Die größte Verbreitung haben sie in den frankophonen Ländern. Im deutschsprachigen Raum gewinnt die Gemmotherapie immer mehr Anhänger und ist mittlerweile gut bekannt.

      Aber ist die Anwendung von embryonalem Pflanzengewebe, vor allem der Knospen, innerhalb der Heilkunde wirklich etwas so Neues? – Ganz sicher nicht! Die ländliche Bevölkerung nutzt seit jeher die stoffwechselanregenden und »verjüngenden« Kräfte frischer Pflanzentriebe. Ein herausragender Vertreter der naturverbundenen Volksheilkunde, der Schweizer »Kräuterpfarrer« Johann Künzle (1857–1945), empfahl in seinem Buch Chrut und Uchrut das Sammeln von jungen Schossen (Trieben) von allen Dornenarten, um sie in wässriger Abkochung kurmäßig einzunehmen. Es darf sicher davon ausgegangen werden, dass er mit seiner auf Naturbeobachtung basierenden Empfehlung nicht allein dasteht. Historische Zeugnisse von Knospenanwendungen zu Heilzwecken reichen bis ins alte Ägypten. Auch die heilige Hildegard von Bingen (1098–1179), eine wichtige Vertreterin der frühmittelalterlichen Heilkunde, gibt detaillierte Informationen zur Anwendung von Birken-, Schwarzen-Johannisbeer-,


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