Zusammenarbeit im Betrieb. Klaus Boese

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vieles andere mehr prägt Michaela und ihre Sicht der Dinge.

      Wir können noch einen Schritt weiter gehen. Michaela lebt natürlich in einem bestimmten Land und in einer bestimm-ten Kultur. Auch das wirkt auf sie ein und beeinflusst ihr Denken und Handeln. Viel-leicht hat Michaela – wie sie findet – ein paar Pfund zu viel auf den Rippen (mög-

      licher Weise spielt sie deshalb Hockey) und findet sich zu dick. Dass sie so denkt, liegt an dem Schönheitsideal, das hier-zulande gilt und an den Medien, die uns allzeit berieseln. Die in einer Gesellschaft geltenden Normen betreffen selbstver-ständlich auch Michaela. Das gilt für die geschriebenen (Gesetze, Verordnungen, usw.) genauso wie für die ungeschrie-benen (Normen und Werte). Wie sie als Mädchen und als junge Frau lebt, ob sie selbstständig und emanzipiert leben kann oder ob sie als Frau benachteiligt ist, bzw. eine andere Rolle zugewiesen bekommt, das liegt an der Gesellschaft, in der sie lebt. Zu anderen Zeiten war und an an-dern Orten ist das möglicher Weise ganz anders. Auch die wirtschaftliche Lage ei-nes Landes spielt in diesem Zusammen-hang eine wichtige Rolle. Drohende Ar-beitslosigkeit z.B. wirkt auf die Menschen und ihr Denken und Verhalten. Länder mit großer Armut oder einer ungleichen Ver-mögensverteilung (vergl. USA) haben oft eine wesentlich höhere Kriminalität.

      Schließlich bleibt noch ein Punkt übrig: die größte denkbare „Gruppe“, nämlich das globale Dorf, in dem wir alle leben. Die Globalisierung erfasst uns alle, jeder ist irgendwie davon betroffen. Michaela trägt T-Shirts, die in Taiwan hergestellt wurden, ihr mp3-player wurde in China zusam-mengebaut und damit sie mit ihrem Handy

      Bädermanagement - Grundlagen der Zusammenarbeit im Betrieb

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      telefonieren kann, wurden Satelliten ins All geschossen. Je nach dem in welchem Beruf sie arbeitet, muss sie fürchten, dass ihr Betrieb Arbeitsplätze ins benachbarte Ausland verlagert, um Personalkosten zu sparen. Wenn sie ein Steak isst, werden dafür vielleicht in Südamerika Wälder für die Viehzucht gerodet. Die Liste der Aus-wirkungen der Globalisierung auf den ein-zelnen Menschen ließe sich fortsetzen.

      Die verschiedenen Ebenen durchdringen und beeinflussen sich gegenseitig. Wenn man ein richtiges und vollständiges Bild von Menschen und deren Verhalten ha-ben will, dann muss man alle Ebenen mit einbeziehen. Das ist auch bei der Ausbil-dung und der Arbeit mit jungen Menschen der Fall. Im Folgenden werden wir daher auf die verschiedenen aufgezeigten As-pekte eingehen. Es geht dabei in erster Linie darum – wie eingangs aus der Prü-fungsordnung zitiert - Grundkenntnisse zu erwerben und Zusammenhänge zu erken-nen und beurteilen zu können.

      Erarbeitungsaufgaben

      Aufgabe 1: Erklären Sie den Unterschied zwischen „... über Kenntnisse verfügen ...“ und „... Zusammenhänge erkennen ...“.

      Aufgabe 2: Worum geht es der Soziologie im Allgemeinen?

      Aufgabe 3: Im Text geht es um ein Vor-stellungsgespräch, das Michaela hatte. Was muss ein Ausbilder vor dem Hintergrund des Beschriebenen bei einem solchen Gespräch beachten?

      Aufgabe 4: Beschreiben Sie die Art und Weise, wie die Familie einen Menschen prägt.

      Aufgabe 5: In welchen Gruppen bewegt sich in dem Beispiel Michaela?

      Aufgabe 6: Zeichnen Sie ein Schaubild, in dem alle Gruppen aufgezählt werden, in denen Sie Mitglied sind.

      Gibt es Abhängigkeiten, Beziehungen oder Konflikte zwischen diesen Gruppen?

      Aufgabe 7: Welchen Einfluss hat die Kultur auf unser Verhalten? Geben Sie konkrete Bei-spiele.

      Aufgabe 8: Im Text ist von der Globalisie-rung die Rede. Glauben Sie, dass Sie persön-lich davon betroffen sind?

      Aufgabe 9: In welche Bereiche gliedert der Text das Umfeld bzw. die Umwelt eines Men-schen?

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      A 1.1 Der Entwicklungspro-zess des Einzelnen

      A 1.1.1 Die körperliche Ent-wicklung

      In welchem Alter waren Sie halb so groß wie heute?

      Die meisten Menschen - nehmen wir als Beispiel einen Mittzwanziger, der 180 cm misst – halbieren ihr Alter erst mal (also 12-13) und ziehen dann noch ein biss-chen ab, weil es ihnen doch noch zu viel vorkommt. Viele würden also zwischen 5 und 10 Jahre schätzen. Dass das Wachs-tum nicht unbedingt gleichmäßig vonstat-ten geht, ist eigentlich klar, denn irgend-

      wann hört der Mensch auf zu wachsen. Also wird ein 80Jähriger nicht glauben, er sei mit 40 halb so groß gewesen wie mit 80. Wie verhält es sich nun wirklich mit dem Wachsen?

      Das obige Diagramm gibt die jährliche Zu-nahme der Körperlänge eines Jungen an, also nicht etwa die jeweilige Größe, son-dern den jeweiligen Zuwachs der Körper-größe. Die Art der Darstellung heißt So-matogramm und wir verdanken sie dem französischen Grafen de Montbeillard, der – warum auch immer – von 1759 bis 1777 jährlich seinen Sohn vermessen und das der Nachwelt erhalten hat. Der gute Junge war schließlich mit 18 Jahren über einsachtzig groß.

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      Was sagt uns nun diese Darstellung und wie wird unsere Eingangsfrage (Alter der halben Körpergröße) beantwortet?

      Das Körperwachstum ist keineswegs gleich-mäßig, sondern bis-weilen sprunghaft.

      Auffällig sind die bei-den „Gipfel“. Zum ei-nen die hohen Werte zu Beginn des Lebens. Die Kurve beginnt hier eigentlich erst im Alter von einem hal-ben Jahr. Wenn man bedenkt, dass in den neun Monaten vor der Geburt (= 3/4 Jahr) das Längenwachstum von fast Null auf etwa 50 cm stattfindet, so kann man sich vorstellen, dass die Anfangskurve noch steiler wäre. Würde dieses Längenwachs-tum beibehalten, so wäre der Mensch mit 18 Jahren über elf Meter groß. So gese-hen ist es beruhigend, dass das Wachs-tum in seiner Geschwindigkeit nachlässt und der durchschnittliche Mensch seine halbe Körpergröße schon etwa mit zwei (!) Jahren erreicht hat. Damit wäre die Ein-gangsfrage beantwortet. (Den Pathologen unter den Lesern ist bekannt, dass man-che Madenarten, die bei Toten gefunden werden, tatsächlich ihr Leben lang wach-sen. Aus ihrer Größe kann man durchaus ihr Alter – und somit den Todeszeitpunkt – bestimmen.)

      Ein Somatogramm wie es bei den Un-tersuchungen für Kinder verwendet wird. Eine durchschnittliche halbe Erwachse-nengröße (ca. 90 cm) wird bei 50% der Kinder etwa im Alter von zweieinhalb Jahren erreicht (linke Hälfte). Rechts die Gegenüberstellung von Körpergröße und Gewicht.

      Sehr viel interessanter für uns ist der Berggipfel um das 15. Lebensjahr herum. Hier findet offenbar ein Wachstumsschub statt. Es handelt sich um den sog. pube-ralen Wachstumsschub, d.h. das starke Wachstum in der Pubertät. Bei Mädchen findet dieser Schub um das zwölfte Le-bensjahr statt (Wachstum durchschnittlich acht Zentimeter), bei Jungen um das vier-zehnte Lebensjahr (durchschnittlich neun Zentimeter). Was bedeutet das für die Be-troffenen? Die Motorik (die Fähigkeit des

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      menschlichen


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