Love to Hate you. Jennifer Sucevic
Vorahnung. So sehr ich Carter Prescott auch ignorieren will, ich schaffe es nicht.
Ich taumle einen Schritt zurück, und er streckt sofort die Hand aus, um mich aufzufangen. Seine Finger berühren meine Arme und versengen meine bereits warme Haut. Elektrizität fährt durch mich hindurch, meine Nackenhaare stellen sich auf. Ich presse meinen Kiefer zusammen und kämpfe gegen die Reaktion meines Körpers an.
Als er mich nicht sofort loslässt, starre ich ihn an. "Gibt es etwas, bei dem ich dir helfen kann?" Da ich mich über mich selbst ärgere, weil ich ihn an mich herangelassen habe, klinge ich ziemlich unfreundlich.
"Das bezweifle ich."
Die Anziehungskraft, die unter der Oberfläche meiner Haut summt, löst sich nach dieser abfälligen Antwort auf. "Dann solltest du mich besser loslassen."
Er nimmt sofort seine Hände weg. Dort wo er mich berührt hat, fühlt sich meine Haut plötzlich kühl an. Obwohl auch er eine verspiegelte Sonnenbrille trägt, spüre ich seinen Blick auf mir. Meine Brustwarzen verhärten sich. Meine Wangen heizen sich auf. Ich ärgere mich noch mehr über mich selbst und fauche ihn an: "Egal wohin ich gehe, du schaffst es immer, mir im Weg zu sein."
Anstatt einen Schritt zurückzutreten, wie ich es von ihm erwarte, kommt er näher. "Muss ein glücklicher Zufall sein."
"Vertrau mir, ich halte das eher für Pech", schieße ich zurück.
Unsere Gespräche arten immer in einen Schlagabtausch aus, der die Funken zwischen uns fliegen lässt.
Ich versuche, meinen Blick auf sein Gesicht zu richten, was mir schwer fällt, da das einzige Kleidungsstück, das ihn bedeckt, hell gemusterte Schwimmshorts sind, die tief auf seiner Hüfte sitzen. Die Hitze seines fast nackten Körpers geht wie in Wellen von ihm aus. Mein Körper reagiert sofort darauf, obwohl ich Carter nicht mag. So sehr ich es auch hasse, den Eindruck zu hinterlassen, dass er die Oberhand hat, muss ich den Rückzug antreten und Abstand gewinnen.
Als er sich nicht rührt, gehe ich um ihn herum.
Ich seufze erleichtert, als ich zwei Schritte von ihm entfernt bin. Irgendwie habe ich es geschafft, mich zurückzuhalten und dieses Gespräch im Keim zu ersticken, bevor es außer Kontrolle geraten konnte. Ich bin stolz auf mich.
"Der Badeanzug, den du trägst, scheint ..."
Beim Klang seiner Stimme wirbele ich herum. "Mein Badeanzug scheint was zu sein?”
"Er ist ein wenig zu ..." Er hält inne, mustert mich von oben bis unten. "Klein."
Ich trete dicht an ihn heran. Mein Gesicht ist nur wenige Zentimeter von seinem entfernt, als ich zum Stehen komme.
"Wie kannst du es wagen!" Mein erster Impuls ist es, meinen Körper mit meinen Händen zu bedecken, aber ich widersetze mich dem Drang und lasse sie an meinen Seiten. Ich will ihn nicht sehen lassen, wie unwohl ich mich nach seinen Worten fühle. "An meinem Badeanzug ist absolut nichts falsch. Er ist nicht zu klein."
Seine Augen verweilen auf meinen Brüsten.
Ich muss weggehen, bevor ich ihm körperlichen Schaden zufüge.
Würde es jemand bemerken, wenn ich ihn im Pool ertränke?
Nur die Groupies, die den ganzen Nachmittag an ihm geklebt haben.
"Vielleicht solltest du darüber nachdenken, etwas anzuziehen." Er nickt zu ein paar Jungs im Wasser, die einen Ball über ein Netz hin und her schlagen. "Sie beobachten dich alle."
Ich schaue in ihre Richtung und dann wieder zu Carter. "Der Einzige, der mich beobachtet ...", ich steche einen Finger in seinen Brustmuskel, "... bist du!"
Er schnaubt. Als ob er meinen Stolz noch nicht genug verletzt hätte, beendet er den Job mit: "Du bist das letzte Mädchen, das ich anschauen würde."
Ich keuche. Es juckt mir in den Fingern, ihm eine zu scheuern. Wenn ich noch etwas in meinem Glas hätte, würde ich es über ihm ausschütten. Ich nehme einen beruhigenden Atemzug und atme langsam wieder aus. Aber ich bin immer noch sauer.
"Nun, vielen Dank, dass du das für mich geklärt hast", schieße ich zurück und wende mich ab.
Wenn ich nicht sofort von ihm wegkomme, werde ich ihm entweder doch noch eine scheuern oder in Tränen ausbrechen. Und ich will keines von beidem tun. Ich will ihm nicht die Genugtuung geben, zu sehen, dass er die Macht hat, mich zu verletzen.
Es braucht jedes bisschen meiner Kraft, um meinen Kopf hoch zu halten, während ich weggehe.
Aber das ist genau das, was ich tue.
Scheiß auf Carter Prescott.
Und auf seine dummen Kommentare.
5
Carter
Tja, dieses Gespräch verlief nicht so wie geplant. Ich bin mir nicht sicher, warum das Ganze so aus dem Ruder lief. Ehrlich gesagt, alles, was ich wollte, war, Daisy dazu zu bringen ihren reizenden, kleinen Körper zu bedecken. Stattdessen habe ich es geschafft, sie wütend zu machen. Und jetzt, nur mir zum Trotz, läuft sie in einem winzigen Bikini herum, der ihre Titten kaum bedeckt.
Scheiße, ist das ärgerlich.
Ich wische mir mit einer Hand den Schweiß vom Gesicht. Es ist so heiß wie in der Hölle hier draußen. Was ich brauche, ist eine Abkühlung im Pool. Aber das ist keine gute Idee, wenn man bedenkt, dass ich gerade einen Ständer aus Stahl habe und damit unmöglich zum Pool laufen kann.
Ich schaue dem Mädchen nach, das für meinen Zustand verantwortlich ist.
Daisy muss wohl spüren, wie sich mein Blick in ihren Hintern bohrt, denn sie schaut über ihre Schulter, sieht mich an und runzelt die Stirn. Obwohl sie eine Sonnenbrille trägt, fühle ich ihren sengenden Blick wie einen körperlichen Angriff. So ist es seit dem Tag, an dem wir uns kennenlernten. Die Anziehungskraft zwischen uns war sofort spürbar. Als ich sie sah, konnte ich nicht mehr wegschauen. Ich wollte es nicht einmal.
Was scheiße ist. Auf keinen Fall würde ich jemals etwas mit Noahs Cousine anfangen. Er würde meine Nüsse abhacken und sie über offenem Feuer braten. Wie ich Noah kenne, würde er wahrscheinlich noch ein paar Lagerfeuerlieder singen, während er es tut.
Ich bewege mich unruhig, als dieses Bild meine Gedanken trübt. Aber nicht mal diese Vorstellung reicht aus, um mein Begehren zu bändigen.
Ich kann es Noah nicht verübeln, dass er Daisy vor Typen wie mir beschützen will. Zum Teufel, alles was ich will, ist auch, sie vor Typen wie mir zu beschützen. Es macht mich verrückt, wenn ich andere Kerle dabei erwische, wie sie Daisy beobachten.
Als ich nicht wegschaue, verstärkt sich der finstere Ausdruck auf Daisys Gesicht. Ich kann nicht widerstehen und hebe die Wasserflasche zu einem stillen Toast. Ihr Körper spannt sich an, sie wirbelt wieder herum und führt ihre Unterhaltung mit ein paar meiner Teamkollegen fort.
Ich hasse es, verdammt nochmal, wie sie Daisy anglotzen. Als wäre sie ein saftiges Steak und sie hätten seit Jahren kein Fleisch mehr gegessen. Angesichts dieses kleinen, rosa und schwarzen Bikinis, kann ich es diesen Arschlöchern nicht mal verübeln, dass sie sabbernd vor ihr stehen. Ich sitze ja auch hier, wie ein verdammter Heuchler und sabbere.
Anstatt auf ihren wohlgeformten Arsch zu starren, reiße ich mich von dem Anblick los und durchsuche die Menge nach Noah.
Wo zum Teufel steckt der Kerl?
Er sollte dort drüben sein, ein paar Schädel zusammenschlagen und diesem Scheiß ein Ende setzen. Ich bin versucht, es selbst zu übernehmen, aber es gibt nichts, was ich in dieser Situation tun kann.
Daisy ist nicht meine Cousine.
Auch nicht meine Freundin.
Sobald