Glücklich sein verleiht Flügel. Heike Holz
in unserem Leben, in denen wir uns manchmal einen Superhelden wünschen, der uns rettet oder uns mit seinen Superkräften den Rücken stärkt. Was uns in schwierigen Situationen oft fehlt, ist der Abstand: vor allem der emotionale Abstand. Eine gesunde Distanz, bestenfalls die Vogelperspektive, die uns einen besseren Überblick schenkt, sodass wir dann wieder erkennen können, wo der Ausgang ist und wo unsere Ressourcen liegen.
Genau diesen Abstand erreichen wir, wenn wir die Rolle tauschen. Wie geht das? Ganz einfach: Stellen Sie sich in solch einer Situation einmal vor, ein Freund oder eine Freundin von Ihnen wäre genau in dieser Situation, in der Sie gerade sind.
Was würden Sie ihr oder ihm dann raten? Welche Tipps hätten Sie? Was würden Sie empfehlen?
Sobald Sie ein paar Antworten auf die Fragen gefunden haben, wenden Sie diese Tipps doch einfach mal selbst an und beobachten Sie, welche Auswirkungen diese haben.
Und übrigens - diesen Superhelden, den gibt es wirklich! Wenn Sie sich in einer unangenehmen Situation befinden, überlegen Sie, ob Sie jemanden kennen, der diese Situation absolut souverän meistern würde, der damit ganz leicht fertig werden würde, vielleicht leichter als Sie, dann fragen Sie sich, was dieser Superheld in dieser Situation wohl tun würde. Und dann – machen Sie es einfach nach!
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Kein Problem wird gelöst, wenn wir träge darauf warten, dass Gott sich darum kümmert.
(Martin Luther King)
VERHALTEN UND HALTUNG
Gefangen in
Glaubenssätzen?
Was glauben Sie? Menschen sind grundsätzlich gut – daher gehe ich positiv, offen und vertrauensvoll auf andere Menschen zu. Oder eher: Die Menschen sind falsch, hinterlistig und egoistisch – daher gehe ich sehr vorsichtig und verschlossen auf fremde Menschen zu und schenke ihnen erst einmal kein Vertrauen.
Was auch immer wir glauben, es prägt unser Verhalten und unseren Umgang mit anderen Menschen. Nun mag das oben genannte Beispiel etwas extrem sein, doch wir glauben auch viele kleine Dinge, die unseren Alltag prägen. Wir sprechen hier von Glaubenssätzen.
Die wenigsten Menschen machen sich tatsächlich bewusst, was sie glauben, und noch viel weniger machen sie sich darüber Gedanken, welche Auswirkungen diese Glaubenssätze haben und ob sie das tatsächlich glauben wollen – also ob ein Glaubenssatz nützlich für das Leben ist, was man leben möchte.
Unsere Glaubenssätze werden uns schon in unserer Kindheit mitgegeben und entwickeln sich durch unsere eigenen Erfahrungen, die wir machen, immer wieder weiter, oder es kommen neue Glaubenssätze durch die Erfahrungen hinzu. Wenn wir dann wieder eine Erfahrung machen, die unseren Glauben bestätigt, wird dieses Vorurteil noch mehr gefestigt und irgendwann haben wir die Überzeugung gewonnen, dass es nur noch so sein kann und gar nicht anders. Wir halten unseren Glaubenssatz für die unumstößliche Wahrheit.
Seien Sie einmal besonders achtsam und kommen Sie Ihren Glaubenssätzen auf die Schliche. Wovon sind Sie felsenfest überzeugt? Könnte es zu Ihrem Glauben eventuell auch eine gegenteilige Auffassung geben? Und wenn ja, wie würden Sie sich verhalten, wie würde es Ihnen gehen, wenn Sie diese andere Auffassung hätten? Würde das Ihr Leben leichter machen oder eher schwerer? Wie würden andere darauf reagieren, wenn Sie etwas anderes glauben würden?
Bilden Sie zu vielen Ihrer Thesen, die Sie über das Leben, über sich und über andere haben, so oft es geht eine Antithese und prüfen Sie, ob diese vielleicht auch stimmen könnte und welche Auswirkungen diese dann hätte.
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Wir sehen die Dinge nicht, wie sie sind, wir sehen sie so, wie wir sind.
(Anaïs Nin)
VERHALTEN UND HALTUNG
Heissen Sie
Ihre Ängste willkommen!
Das klingt richtig komisch, oder? – Es kommt darauf an, wie Sie Ihre Ängste betrachten, was Sie aus ihnen machen und von welchem Blickwinkel aus Sie sie sehen. Die Angst gehört ebenso wie Trauer, Freude, Liebe, Hass, Wut, Ekel und Scham zu den Grundgefühlen der Menschen.
Angst ist ein sinnvoller Effekt, der uns vor Gefahren warnt und bei angemessener Reaktion darauf, wie zum Beispiel Flucht, vor schlimmen Folgen schützt. Oder wenn Sie Angst haben, im Fluss mit den Krokodilen zu baden, sollten Sie durchaus auch auf Ihre Angst hören. Doch diese Ängste kommen in unserem Alltag doch eher selten vor.
Viele Ängste, die wir empfinden, wie Prüfungsängste oder Lampenfieber, sind angemessen, solange sie uns motivieren und auf Hochtouren bringen, um die angsterzeugende Situation zu meistern. Das genau ist das Gute an der Angst. Sie treibt uns an und bereitet uns auf die bevorstehende Situation vor. Eine angemessene Prüfungsangst motiviert uns, anständig zu lernen. Stellen wir uns unserer Angst, dann entwickeln wir uns weiter, wir lernen dazu und wir überwinden unsere Grenzen.
Wenn wir der Angst in einer bestimmten Situation jedoch ausweichen, bekommen wir sogar eher noch mehr Angst, und auch in ähnlichen Situationen reagieren wir ängstlicher. So lernen wir nicht von den Herausforderungen des Lebens und entwickeln uns nicht weiter.
Die Ängste, die uns meistens beschäftigen, sind zu einem Großteil erlernt und hängen oft mit traumatischen Erfahrungen in der Vergangenheit, meist in der Kindheit und Jugend, zusammen. Angst entsteht entweder, weil uns das Urvertrauen oder positive Vorerfahrungen fehlen, die uns die Sicherheit geben, dass es gut geht, oder weil wir schlechte Erfahrungen gemacht haben und befürchten, dass das jetzt wieder passiert.
Die Ängste, die unser Leben heute am ehesten beeinflussen, sind Ängste vor dem Versagen, vor Ablehnung und Kritik sowie vor Verlust. Wir reagieren auf diese Ängste mit Perfektionismus, um zu vermeiden, dass wir versagen oder dass uns jemand kritisiert. Auch hängen wir oft unser Fähnchen schön brav in den Wind, verhalten uns den Erwartungen der anderen entsprechend und werden zum Ja-Sager, um zu vermeiden, abgelehnt zu werden.
Oder wir versuchen mit aller Macht, alles und jeden festzuhalten, anzubinden und abzusichern, um auf jeden Fall einen Verlust zu verhindern.
Nehmen Sie Ihre Ängste mal ganz kritisch unter die Lupe und entdecken Sie, welche Chancen Ihnen diese Ängste für Ihre Weiterentwicklung bieten.
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Furcht besiegt mehr Menschen, als irgendetwas anderes auf der Welt.
(Ralph Waldo Emerson)
VERHALTEN UND HALTUNG
Finden Sie
Ihre innere Mitte
Sie kennen Situationen, in denen Ihre „Betriebstemperatur“ steigt, der Blutdruck noch dazu, in denen Sie unter Druck geraten, sich gestresst fühlen. Situationen, in denen Sie Ihre innere Mitte verlieren und manchmal auch ein bisschen den Verstand.
Mit diesen vier ganz einfachen Schritten können Sie sich ganz leicht zentrieren:
1. Machen Sie langsam: Sagen Sie sich innerlich erst einmal „Moment – schön langsam“.
2. Pause: Halten Sie inne, drücken Sie die Pause-Taste, halten Sie den Film einfach mal an.
3. Atmen Sie tief durch: Richten Sie Ihre Aufmerksamkeit auf Ihre Atmung. Ihre Atmung ist vollkommen real und gegenwärtig und hilft Ihnen, Abstand zur Situation zu gewinnen.
4. Zentrieren Sie sich: Konzentrieren Sie sich auf Ihre körperliche und geistige Mitte.
Nach diesen vier Schritten tun Sie ganz bewusst das, was Sie brauchen, um die Situation gut zu meistern. Bleiben Sie dabei mit Ihrer Aufmerksamkeit bei Ihrem inneren Zentrum, Ihrer inneren Mitte. Bleiben Sie ganz bei sich. Und sollten Sie Ihre innere Mitte wieder verlieren,