Sittes Welt. Группа авторов
alt="image"/>
Kulturpartner
Leihgeber
•Berlin, Akademie der Künste, Kunstsammlung
•Berlin, Kunstsammlung der Berliner Volksbank
•Berlin, Kunstverwaltung des Bundes
•Berlin, Staatliche Museen zu Berlin, Nationalgalerie
•Berlin, Sammlung Martin Hirschboeck
•Berlin, Sammlung Hasso Plattner
•Berlin, Sammlung Prof. Dr. Wolfgang Ruppert
•Berlin, Marian Ziburske Collection
•Budapest, Ludwig Museum – Museum of Contemporary Art
•Dresden, Albertinum | Galerie Neue Meister, Staatliche Kunstsammlungen Dresden
•Dresden, Militärhistorisches Museum der Bundeswehr
•Frankfurt am Main / Leipzig, Sammlung Fritz P. Mayer
•Frankfurt (Oder), Brandenburgisches Landesmuseum für moderne Kunst
•Halle (Saale), Kulturstiftung Sachsen-Anhalt, Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale)
•Halle (Saale), Nachlass Willi Sitte
•Leipzig, Museum der bildenden Künste Leipzig
•Sangerhausen, Landkreis Mansfeld-Südharz
•Trier, Stadtmuseum Simeonstift Trier
•Weimar, Klassik Stiftung Weimar
•Wien, mumok – Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien
•Würzburg, Kunstsammlungen der Diözese Würzburg – Museum am Dom (MAD)
Unser Dank gilt auch Jutta Harnisch, Familie Lilie und Thomas Sindermann sowie allen anderen privaten Leihgebern, die es vorzogen, nicht namentlich genannt zu werden.
Dank
Stephan Bachtejeff-Mentzel
Mathias Bertram
Aron Boks
Dr. Susanna Brogi
Dr. Francesco Corniani
Dr. Hildtrud Ebert
Dr. Jens Fachbach
Doreen Frauendorf
Dr. Carlo Gentile
Inge Götze
Moritz Götze
Klaus und Jutta Harnisch
Dr. Joachim Jäger
Roland Jahn
Dr. Reinhold Jaretzky
Andreas Kämper
Heidrun Kemnitz
Romy Kleiber
Dr. Ilko-Sascha Kowalczuk
Michael Krejsa
Thomas Krüger
Monika Laschet
Dr. Jana Lehmann
Dr. Renate Luckner-Bien
Hans-Peter Lühr
Erika Mielisch
Andreas Montag
Solveig Nestler
Katrin Neugebauer
Cornelia Nowak
Prof. Dr. Olaf Peters
Matthias Rataiczyk
Prof. Ulrich Reimkasten
Dr. Bernd Röder
Sarah Rohrberg
Susanne Salamah
Dr. Jan Scheunemann
Dr. Björn Schmalz
Daniel Schütz
Ingrid Sitte
Katia Sitte
Christoph Tannert
Karin Thomas
Dr. Angelika Weißbach
Vorwort
Sittes Welt – so kurz, doch nicht minder sprechend lautet der Titel der ersten Retrospektive über das Gesamtwerk Willi Sittes seit der Wiedervereinigung beider ehemals getrennter deutschen Staaten. Ausstellung und Katalog eröffnen dem Publikum das erste Mal seit mehr als 30 Jahren die Möglichkeit, sich ausführlich wieder mit dem Schaffen eines der bekanntesten Künstler aus der ehemaligen DDR vertraut zu machen – wieder, weil es dazu in den vergangenen Jahrzehnten selten die Gelegenheit gab. Keines der größeren Museen in Ost wie West wagte sich an das Werk des umstrittenen Künstlers heran. Zu komplex wirkte Sittes Welt, zu wenig erforscht seine Entwicklung über vier Jahrzehnte zwischen 1945 und 1989, zu unklar seine tatsächliche Rolle im Kunst- und Kultursystem der DDR, zu unklar das Gewicht des Kulturpolitikers neben dem des Künstlers. Während seine Leipziger Kollegen Heisig, Mattheuer und Tübke in den zurückliegenden Jahren große Einzelausstellungen erhalten und ihre Œuvres und Viten eine wissenschaftliche Erforschung erfahren haben, blieb dies für das Leben und Werk Willi Sittes bis heute aus. Zu heftig waren die aus nachvollziehbaren Gründen oft sehr emotional geführten Debatten in den 1990er Jahren, die in den Ereignissen um die abgesagte Ausstellung zum 80. Geburtstag 2001 im Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg kulminierten. Zwar fand damals stattdessen eine wissenschaftliche Tagung statt, jedoch drehte sich diese in erster Linie um die Frage der Verflechtung Sittes mit der Politik des DDR-Staats. Sein künstlerisches Werk jenseits seines Status als Quellenbeleg und zeithistorisches Dokument blieb bis heute weitestgehend unerforscht. Selbst 2021, dem Jahr des 100. Geburtstags des Künstlers, findet außer Sittes Welt – leider – keine weitere museale Auseinandersetzung mit seinem Schaffen statt.
Warum, wenn es eine solche Ignoranz seitens der deutschen Museen gibt hinsichtlich des Œuvres Willi Sittes, dann eine große Retrospektive im Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale)? Als ich 2014 die Leitung des Museums übernahm und nach meinen Zielen und Vorstellungen zur Entwicklung des Museums befragt wurde, antwortete ich, dass ich das Haus einerseits öffnen und andererseits stärker überregional verorten möchte, mit großen Ausstellungsprojekten, die sich dem Kernprofil des Museums, der Kunst des 20. Jahrhunderts, mit nationalem und internationalem Anspruch widmen – und nannte in diesem Zusammenhang auch den Namen Willi Sitte. Diesen Anspruch haben wir in den zurückliegenden Jahren mit Präsentationen zur französischen Kunst der Moderne, einer großen Gustav-Klimt-Schau oder einer umfassenden Rekonstruktion der 1937 verlorenen ersten Moderne-Sammlung des Museums und zuletzt mit der ersten Retrospektive zum fotokünstlerischen Werk Karl Lagerfelds mit viel Erfolg eingelöst. Parallel zu diesen Großprojekten liefen seit 2018 die Vorbereitungen zu Sittes Welt.
Fünf Jahre vor dem 100. Geburtstag überlegte ich bei meinem ersten Besuch bei Ingrid Sitte, das Jubiläum zum Anlass zu nehmen, das einzulösen, wozu ich mich und mein Haus verpflichtet sehe: in der Stadt, in der Willi Sitte 66 seiner 92 Lebensjahre gelebt und gewirkt hat, in deren Kunstmuseum er 1971 und 1981 zwei große Retrospektiven erhalten hat und das die wohl umfassendste und repräsentativste museale Sammlung seiner Gemälde besitzt, eine erste sachliche, objektive und auf geprüften und verantwortungsvoll recherchierten Fakten basierende Neubewertung seines Schaffens zur Diskussion zu stellen. War Willi Sitte bis 1989 einer der am meisten präsentierten und vom DDR-Staats- und Kunstsystem profitierenden Künstler gewesen, so verkehrte sich das 1990 in das absolute Gegenteil