Mitten ins Leben – Frieden finden mit Vipassana-Meditation. Dunja Batarilo
Ich beobachte, also bin ich. Heilung durch Vipassana
Mit sich selbst durch dick und dünn
Von Langeweile und Lustlosigkeit
2.4 Einmal Paradies und zurück. Von bhaṅga und den dunklen Nächten der Seele
Am Ende der Nacht das Morgengrauen
Adiṭṭhāna – Meditieren im Dampfdrucktopf
2.5 Werde der Weg. Die Lehre von der Bedingten Entstehung
2.6 Der Mittlere Weg im Alltag. Von kleinen Schritten und Stolpersteinen
Zentrierung in einer beschleunigten Welt
3.1 Erleuchtung in Wanne-Eickel. Nibbāna ist für alle da
Ich weiß, dass ich nichts weiß – und das ist gut so
3.2 Die Rückkehr. Mit Mitgefühl und Liebe der Welt begegnen
Die Liebe ist ein Kind der Freiheit
Risiken und Nebenwirkungen: Glück
Vergebung, Versöhnung, Verantwortung
Von Kopf bis Fuß auf Liebe eingestellt
Vipassana als Institution – eine Ökonomie der Gnade
3.3 Leben in Gemeinschaft und Unvollkommenheit – Warum wir keine andere Wahl haben
Über den Autor und die Autorin
Teil I: Einführung
1.1Wege zu Vipassana
Sie sitzen da wie Salatköpfe auf einem Feld: in ordentlichen Reihen, alle im gleichen Abstand voneinander, reglos und schweigend. Die Gesichter nach vorne gewandt, die meisten von ihnen im Schneidersitz. Männer und Frauen aller Altersgruppen meditieren in einem schmucklosen Raum, durch eine unsichtbare Linie nach Geschlechtern getrennt. Ein tiefer Friede liegt über der Szene. Was hinter den geschlossenen Augen, was in den fast bewegungslosen Körpern vor sich geht, bleibt dem Beobachter verborgen. Sie atmen und fühlen – nur deshalb sind sie hier.
Von außen sichtbar: ein in Schweigen gehülltes Gebäude hinter einem Schutzwall von Schildern, die »Bitte Ruhe« und »Edle Stille« verlangen. In einem abgegrenzten Areal um das Haus sind vereinzelt einige wenige Menschen zu sehen, die ihre Runden drehen. Langsam und bedächtig gehend, wie in Zeitlupe, schweigend, in sich versunken. Eine Frau lächelt, einer anderen rollen Tränen über die Wangen, ein junger Mann lehnt sich an einen Baum, der nächste badet das Gesicht in staubflockendurchtanzten Sonnenstrahlen, die durch Buchenblätter fallen. Zur vollen Stunde ertönt ein Gong, der Außenbereich füllt sich. Auch im Inneren des Hauses bewegen sich die Menschen verlangsamt wie unter Wasser, niemand spricht, jeder ist mit sich allein, unter all den anderen.
Was anmutet wie Szenen aus einem Shaolin-Film, ist ein ganz normaler Tag auf einem Kurs in der Vipassana-Tradition. Diese sogenannten Retreats sind in