Oliver Hell Todeshauch. Michael Wagner J.
hatte er seine Suspendierung zum Schutz hergenommen. Sie gewann den Eindruck, dass es ihm sogar ganz recht war, sich in diese Situation zu flüchten. Warum auch immer. Daher war sie froh, dass sie bei ihrer Kleiderwahl diesmal nicht so hoch gepokert hatte, wie vor einigen Tagen zuvor. Sie trug anstelle ihrer Hotpants und des Tank-Tops einen Rock und eine züchtige Bluse. So eine Blamage wie im Kaldauer Wald, wollte sie sich nicht noch einmal geben. Damals hatte sie sich besonders sexy angezogen, weil sie von einem Date mit Sebastian ausgegangen war. Dabei wollte Klauk mit ihr bloß auf Spurensuche gehen und ihr die letzten Ermittlungsergebnisse entlocken. Dass sie bei dieser Suche auch noch Erfolg hatten, blieb einmal dahingestellt. Jedenfalls kam sie sich im Wald mit ihrem Outfit reichlich underdressed und beinahe peinlich vor. Die Höchststrafe war, dass Klauk ihre Bemühungen nicht einmal kommentierte. Wie sie im Nachhinein erst erfuhr, stand ihm sein Kopf nicht nach einem Flirt oder sogar nach etwas Weitergehendem. Diesen Eindruck gewann sie in den beinahe zwei Stunden in der Eisdiele erneut. Er machte nicht den Eindruck, als hätte er ein über den Beruf hinausgehendes Interesse an ihr. Also startete auch sie keinen weiteren Flirtversuch.
Als sie dann abends wie üblich mit Christina Meinhold noch am Fenster telefonierte, ersparte sie es sich, von dem Treffen mit Sebastian zu berichten. Erstens konnte man dieses Gespräch nicht als ein Date bezeichnen, außerdem und zweitens hätte sie dann wieder die gut gemeinten Ratschläge Chrissies über sich ergehen lassen müssen. Darauf wollte sie verzichten. Sie schlief ein in dem Bewusstsein, dass sich ihre Schwärmerei für Sebastian in Wohlgefallen aufgelöst hatte. Entweder hatte er kein Interesse an ihr oder er hatte zu viel anderes im Kopf - Irinas Zustand zum Beispiel - oder beides zusammen. Jedenfalls machte sie einen großen Haken hinter dem Namen Sebastian Klauk.
*
Der Mann, der schon seit zwei Stunden auf seinem Beobachtungsposten hinter einem üppigen Rhododendronbusch stand, gähnte herzhaft, aber leise. Niemand durfte ihn bemerken. Von dort, wo er stand, konnte er genau in das Wohnzimmer der Villa schauen. In dieser Zeit waren drei weibliche Gäste angekommen und er gewann langsam die Erkenntnis, dass es an diesem Abend nur zu einer weiteren Beobachtung reichen würde. Diese vier Damen hatten viel Spaß, enormes Sitzfleisch, und die Likörflasche, die vor ihnen auf dem Tisch stand, war schon bis auf eine kleine Pfütze geleert. Er ließ das Fernglas sinken und als er sah, dass die Hausherrin unter Applaus der anderen Damen mit einer weiteren Flasche Likör zurückkehrte, beschloss er, sofort zu gehen. Im Umkehrschluss hieß es für ihn, dass er sich den ganzen Abend umsonst um die Ohren gehauen hatte. Diese vier Frauen schienen kein Ende zu finden. Sie würden sich weiter amüsieren. Ohne weitere Zeit zu verschwenden, steckte er das Fernglas ein und duckte sich. Im Entengang passierte er den Zaun und versteckte sich für einige Sekunden hinter einem der großen Pfeiler des Eingangstores. Er atmete einmal tief durch als er bemerkte, dass etwas mit ihm nicht stimmte. Eine Sekunde später war alles um ihn herum schwarz und er fiel.
*
Конец ознакомительного фрагмента.
Текст предоставлен ООО «ЛитРес».
Прочитайте эту книгу целиком, купив полную легальную версию на ЛитРес.
Безопасно оплатить книгу можно банковской картой Visa, MasterCard, Maestro, со счета мобильного телефона, с платежного терминала, в салоне МТС или Связной, через PayPal, WebMoney, Яндекс.Деньги, QIWI Кошелек, бонусными картами или другим удобным Вам способом.