Das Visum ins Paradies Europa – Sammelband. Dantse Dantse
wiederhole immer: „Gott ich danke dir, dass du mir diesen Wohlstand gegeben hast.“ Diese Szene muss für immer ein Teil deiner Gedanken und Träume sein. Du wirst sehen, dass sich langsam Wege dahin aufzeichnen werden. Rita, nicht träumen, dass wir erfolgreich werden, nein, wir sind es. Nicht dass wir gewinnen werden, nein, wir haben schon gewonnen.“
Er stand auf, streichelte ihr über die Haare und verabschiedete sich: „Gute Nacht, schlaf gut.“
Am Mittwoch brachte Johnny für das erste Mal seit Monaten wieder die Kinder in die Schule. Sie waren schon 10 und 9, aber er wollte an diesem Tag einfach nützlich sein. Er hatte nur noch 2 Tage in Douala zu verbringen, dachte er. Unterwegs erzählte er Geschichten und sie lachten viel.
Der Jüngste fragte: „Du Papa, warum bist du so gut drauf, als ob du traurig bist?“ „Hä?“, fragte sich Johnny, „froh, als ob ich traurig bin? Nein, Mensi, ich bin sehr gut drauf und es geht mir gut.“ Aber danach fragte er sich, warum das Kind so etwas gesagt hatte? Wie kann ein Kind in dem Alter schon so philosophisch reden? Na ja, Kinder von heute. Er lächelte ein bisschen und dachte schon an das weitere Programm.
Heute Mittag wollte er Nicole sehen und mit ihr den ganzen Nachmittag verbringen. In Kamerun haben Schüler mittwochs nachmittags frei. Er freute sich schon auf diesen vollen, erotischen Körper. Nur beim Gedanken an sie spannte seine Hose bereits.
Bis zum Nachmittag hatte er Zeit, ein Frühstück im „Café Paris“ mit Amina einzunehmen. Aber er wollte nicht mit ihr schlafen, sonst würde er vielleicht nicht ganz fit sein für Nicole. Gestern hatte Amina schon ihre Dosis gehabt, dachte er. Er brauchte die Hilfe von Amina, um schnell einen Job in Kribi zu finden. Amina verbrachte viel Zeit in Kribi. Sie mochte diesen weißen Sand, der sich kilometerweit entlang des Ozeans erstreckt. Der Strand ist in Kribi fast leer. Man hat viel Zeit für sich und kann sehr gut abschalten. Sie kannte zwei bis drei Hotelbesitzer dort. Vielleicht könnte sie etwas für ihn tun?
Er war wie abgemacht punktgenau um 10:30 Uhr im Café. Typisch für kamerunische Frauen, die gerne auf sich warten lassen, erschien sie erst gegen 11:15 Uhr. Sie kam mit ihrer neuen S-Klasse mit rückwärts laufenden Alufelgen, und sie sah wie eine echte Schönheitsprinzessin aus. Ihr super gestyltes Outfit, bestehend aus einem grauen Rock, der leicht über die Knie ging und einem schwarzen Designerhemd, die Frisur, mit der sie sehr erotisch ihre ersten grauen Haare offensiv zur Geltung brachte, die traumhafte weiblich betonte Figur mit verdammt verblüffenden Kurven, zog alle Männerblicke auf sie. Sich der Wirkung ihrer Erscheinung bewusst, ging sie mit sinnlichem Gang die zehn Meter bis zum Caféeingang, sehr provokativ und sehr weiblich, sehr rhythmisch mit der Hüfte nach links, nach rechts. Sie wusste, würde sie in diesem Moment nur so tun, als ob sie umfiele, würden sofort alle diese Männer zu ihr stürzen, um ihr zu helfen.
„Du siehst wunderbar aus, meine Fee; du bist die Bombe in Person. Kein Mann kann dir wiederstehen“, begrüßte Johnny Amina.
„Ja, mein Prinz, wie geht es dir? Du hast mich gestern so glücklich gemacht und ich wollte mich so hübsch machen, nur für dich. Wie geht es dir? Du siehst sehr relaxt und glücklich aus“, grüßte sie zurück.
„Ja, ich bin glücklich, weil ich, wie ich dich gestern schon ein bisschen eingeweiht habe, am Freitag nach Kribi fahre, um dort zu arbeiten.“
Der Barmann kam und fragte: „Vous désirez Madame? Wir haben alles, Madame, Kaffee, Kakao, Bouillie, Tee, frische Säfte, Baguette, Croissant, Beignets, Wurst, Schinken, Käse, Milch, Omelette, alles was sie wollen.“
Johnny Walker und Amina bestellten beide fast das Gleiche, Omelette mit Sardinen, Johnny nahm dazu Beignets haricots und Bouillie und eine Saftmischung aus frischer Ananas, Guave und Orangen, Amina Baguette und Zitronentee und Wasser.
„Meinst du es wirklich ernst mit Kribi? Mit der Arbeit und so?“, fragte Amina noch einmal. „Ich meine, ich finde es mutig von dir, aber bist du dir sicher, dass es dir gut tun wird? Johnny bist du wirklich bereit einen Teller zu waschen, 12 Stunden am Tag zu arbeiten? Erniedrigung zu ertragen? Ich meine, viele große Leute und auch mein Mann mussten Erdnüsse auf der Straße verkaufen. Er musste Autoscheiben an Kreuzungen reinigen, um etwas zum Essen zu haben und heute hat er alles, was er will.“
„Siehst du?“, sagte Johnny. „Warum dann zweifelst du an mir? Du hast selbst als Studentin in Bordeaux erniedrigende Arbeit getan und musstest sogar schon einmal mit einem sehr alten, fetten Franzosen Sex haben, um einer Wohnungskündigung zu entgehen. Glaubst du es war einfach für dich? Nein, aber du hast es getan, um dein Ziel, das damals war, dein Studium zu beenden und ein schönes Leben zu haben, zu erreichen. Du hast nicht deinen Traum aufgegeben. Dein Mann putzte Autos, aber was in seinem Kopf ablief, war das wichtigste. Sein Ziel führte dazu, dass er gern seinen Job mit einem Lächeln auf dem Gesicht machte. Das ist auch heute so für mich. Weißt du? Wenn ich mir vorstelle, wie ich 12 Stunden lang, vielleicht sogar mehr, in diesem weißen Kittel in der Küche Teller wasche und leckere Gerüche einatme, wie ich am Strand mit einem Korb in der Hand den Müll von anderen sammele und später todmüde ins Bett falle, sehe ich mich nur noch viel näher an meinem Ziel, als wenn ich in einem tollen Anzug hier sitze. Aber du wirst mich besuchen, denn ich brauche deine Nähe, deine Ratschläge, deine Augen, deine Stimme, deinen Körper.“ Dabei streichelte er die Haut unter ihrem Rock.
Er führte weiter aus: „Ich weiß, dass ich alles von dir haben kann. Sagen wir fast alles. Ich weiß zum Beispiel, dass du nie deine Familie, deinen Mann verlassen wirst für mich und das schätze ich sehr an dir. Man kann dir hundertprozentig vertrauen und auf dich bauen. Ich weiß, wenn ich es dir sagen würde, du mir 1.000.000€ geben würdest und wenn du die Möglichkeit hättest es zu tun, würdest du es tun. Da bin ich mir sehr sicher. Aber das was ich suche und was ich erreichen will, kannst du mir nicht geben, mein Schatz. Aber trotzdem liebe ich dich so sehr und brauche diese Liebe für meine Motivation, für die harten Zeiten, die ich vor mir habe. Du bist meine Energiequelle“, und das meinte er ernst, „du bist mein Sonnenschein.“
Amina, genau wie Rita, sah Johnny auf einmal mit mehr Respekt an. Sie war einfach fasziniert von diesem Mann, der als Star, wie als Tellerwäscher, nichts an seiner Ausstrahlung und Selbstsicherheit und seiner Persönlichkeit verloren hatte. Er wusste genau, was er wollte und wo es lang ging. Das machte ihn noch sexier. Diese Kraft, diese Überzeugung war ansteckend und er fand immer die richtigen Worte, die einen einfach mitrissen. Sie spürte stark, dass der Weg dieses Mannes noch weit gehen würde. Sie war sich sicher und wollte es auch. Sie würde Johnny soweit helfen wie sie konnte, nicht weil er sie jedes Mal im Bett glücklich machte, sondern weil er ein besonderer Mensch war.
„Ich glaube an dich Honey, ich glaube so sehr an dich und ich weiß, dass du es schaffen wirst. Ich sage das nicht, um dir zu schmeicheln. Das ist auch nicht nur ein Wunsch, eine Hoffnung. Ich sage es, weil ich es so fühle. Ich kann dir sagen, egal, was in deinem Kopf als Plan vorgeht, ich kann dir schon jetzt sagen, du hast es geschafft. Du hast dein Ziel schon erreicht. Ich sehe das, auch wenn ich dich dadurch verlieren könnte und du mir fehlen wirst, und ich bin fest entschieden, dir zu helfen, um eine Stufe der Leiter deines Erfolges zu sein bzw. gewesen zu sein. Nimm bitte meine Hilfe an. Das wird mir gut tun. Das wird das einzige bleiben, was ich behalten kann von dir. Ich kenne deinen Stolz, nimm meine Hilfe aber trotzdem an. Ich bin für dich da, egal, wann du mich brauchst, egal was du brauchst. Wenn es nur um Geld geht, mach dir keine Sorge. Du hast mir so gut getan. Du hast mir meine Weiblichkeit wiedergegeben. Du hast mir meinen Körper wiedergegeben, du hast mir mein zweites Leben nach der Mutterschaft wiedergegeben. Wegen dir liebe ich nun alle einzelnen Teile meines Körpers. Wegen dir bewundere ich meine grauen Haare, die mir mit dem Licht der Sonne eine besondere Schönheit geben, wegen dir, der Art, wie du sie gestreichelt hast mit Leidenschaft, sanft, weich und auch fest, habe ich wiederentdeckt, wie schön sich mein Busen anfühlt, wie ich ihn sexy finde, weil er dich so anmacht, du hast meinem Bauch eine andere Sensibilität gegeben, als ich sah, wie dich das anmacht. Ich hatte meinen Körper meinen Kindern und meinem Mann geschenkt. Ja, du hast mir meinen Körper zurückgegeben. Du hast mir mein Frauensein zurückgegeben. Du hast mich zum zweiten Mal entjungfert. Du bist mein Supermann, you are my hero.“
Die beiden sprachen eine lange Zeit nicht miteinander. Sie spürten beide, dass eine andere Zeit