A song of Catastrophe. Victoria M. Castle

A song of Catastrophe - Victoria M. Castle


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sie vor ihrem Schreibtisch auf einem der grauen Sessel fallen.

      „Ich habe den Vertrag schon vorbereitet und erfahren, dass der Termin heute gut verlaufen ist“, fuhr sie fort und Lexi hob augenblicklich beide Augenbrauen.

      „Einen kleinen Moment bitte. Ich verstehe gerade nur die Hälfte“, harkte Lexi direkt ein und hob leicht ihr Kinn.

      „Woher wissen Sie von mir?“, fragte sie direkt und nun wirkte die Managerin deutlich überrascht und schien einen Moment in ihren Unterlagen nachzusehen, ob sie sich womöglich im Termin geirrt hatte, doch sah sie Lexi direkt wieder sicherer an.

      „Ihre Freundin hat Sie nicht informiert?“, fragte sie nun deutlich förmlicher und Lexi schüttelte leicht den Kopf, als sie die Frau umso fragender ansah.

      Die Managerin lachte einen kleinen Moment und schob eine Tasse Kaffee zu Lexi herüber.

      Lexi blickte kurz zu der Tasse herunter und war verwundert darüber, nicht einmal gefragt worden zu sein, ob sie Kaffee mochte, ehe sie die Tatsache einfach akzeptierte und nach der Tasse griff.

      Sie roch einen flüchtigen Moment dran, bevor sie leicht nippte.

      Es war ein Mocca.

      Überrascht über die außergewöhnliche Kaffeeauswahl sah sie wieder der Managerin entgegen und erwartete weitere Erklärungen. Sie musste nicht lange darauf warten und die Antworten der Managerin wirkten mit einem Schlag wieder deutlich lockerer, wie auch bereits bei ihrer Begrüßung.

      „Nun, deine Freundin hat vor einiger Zeit deine CD in mein Büro gebracht zusammen mit einem kleinen Bewerbungsschreiben. Ich bin erst kürzlich dazu gekommen, die Unterlagen durchzugehen und mir die Probeaufnahmen anzuhören. Und was soll ich sagen? Du hast keine Möglichkeit, abzulehnen“, sagte sie direkt und lachte wieder als Lexi schließlich grinsen musste.

      Irgendwie gefiel ihr diese direkte Art und auf eine gewisse Weise war ihr diese auch sympathisch.

      „Na, wenn das so ist“, antwortete Lexi schmunzelnd und schüttelte einen Moment den Kopf, als sie auf den Vertrag hinabsah und schließlich direkt nach diesem griff, ohne auf die Erlaubnis der Managerin zu warten.

      Es schien ein ordentlicher Vertrag zu sein, wie sie diese schon öfter gesehen hatte und auch wenn sie diesen nur flüchtig überflog, so schien alles seine Richtigkeit zu haben.

      Die Managerin ließ ihr alle Zeit der Welt den Vertrag durchzulesen und lehnte sich entspannt in ihrem Sessel zurück, während sie Lexi beobachtete.

      Sie schien zu wissen, was sie wollte und was sie bieten konnte.

      Nachdem Lexi sich den Vertrag genauer angesehen hatte, legte sie das Papier wieder auf den Tisch und sah zu ihr auf. Ihr war das winzige Detail nicht entgangen, welches der Produzent über die Managerin erwähnt hatte und so fragte sie geradeheraus.

      „Sie sind noch neu in dem Geschäft?“

      Auch wenn die Frage sehr direkt gewesen war und Lexi sich unsicher war, ob sie damit vielleicht sogar unhöflich gewirkt hatte, so war die Managerin doch auf einem ähnlichen Level gewesen und so würde sie diese direkte Art sicher nicht ablehnen.

      Diese nickte ihr sofort zu und antwortete ziemlich entspannt auf die Frage.

      „Ich habe bisher drei Künstler unter Vertrag, alles männliche Sänger, jedoch in einem anderen Genre angesiedelt, als es deine Aufnahmen sind. Ich habe mich bisher hauptsächlich in der Popmusik bewegt, weswegen ich zu Beginn auch überlegt habe, diesen Schritt wirklich zu gehen. Doch deine Musik ist vielversprechend und ich bin offen für Neues“, sagte sie, bevor sie sich nach vorne legte und beide Hände auf den Tisch legte.

      „Alexis, ich sage es dir ganz direkt: Ich bin gut. Ich weiß, was ich tue, auch wenn ich erst neu in diesem Business bin. Und ich weiß, dass du Potenzial hast. Arbeite für mich. Unterschreib den Vertrag. Und ich bin mir sicher, du wirst es nicht bereuen.“

      Alexis hatte die ganze Zeit über kein Wort gesagt und ihr stumm zugehört, ehe sie schließlich langsam nickte und über die Worte nachdachte, welche die Managerin gesagt hatte.

      Sicherlich war es ein Risiko gewesen, eine Managerin zu engagieren, die nicht nur neu war, sondern auch in dem Genre des Musikers bisher nicht gearbeitet hatte.

      Doch was hatte sie für eine Alternative?

      Sie könnte ablehnen, Nachhause fahren und darüber nachdenken, ob sie sich doch wieder diese dämlichen Galen antun sollte.

      Oder sie könnte das Risiko eingehen, den Vertrag unterschreiben und in nur zwei Tagen schon ihre ersten Aufnahmen für einen Titelsong eines Kinofilms haben.

      Verdammt, sie wäre dumm gewesen, nun abzulehnen.

      Sie lächelte schief und auch sie lehnte sich zurück, zog das Papier nochmal an sich und überprüfte ein zweites Mal das Kleingedruckte.

      Sie griff mit der zweiten Hand zu ihrer Tasse und nahm einen weiteren Schluck des Moccas, während sie weiterhin mit den Blicken das Papier studierte.

      „Ich hoffe, zukünftig bleibt das ungefragte Servieren das Moccas erhalten“, sagte Lexi schließlich und blickte von unten herauf zu der Managerin, ehe sie langsam schief grinste.

      Kapitel 6 Prince

      Prince hatte nach dem Termin mit seinem Manager die Zeit noch ein wenig in der Stadt genutzt, hatte er doch nur wenige Gedanken an die kleine Blonde vergeudet. Er hatte ihr Desinteresse zwar gesehen, dennoch war er sich sicher, dass dieses nur ein Ablenkungsmanöver sein musste, als wirkliches Desinteresse. Viel mehr schien sie auf ihn fast schon ein wenig gespielt zu wirken.

      Ich werde dir noch zeigen, zu was ich in der Lage bin, dachte er noch, als er die Straße herab in Richtung der Innenstadt ging.

      Es war noch recht früh und er hatte so endlich einmal Zeit durch die Straßen zu schlendern und eines seiner liebsten Cafés zu besuchen. Dieses lag gerade einmal zwei Querstraßen entfernt in einer kleinen verwinkelten Gasse, fern ab von all den Cafés, die von den Touristen besucht wurden. Ein Café ohne kleine Teenies, die ihre ersten Kaffees des Lebens tranken. Nein, dort hatte er schon immer diese eigentümliche Ruhe verspürt und den besten Kaffee der Stadt genießen können.

      Kaum war er an dem kleinen Lokal angekommen, welches von außen fast komplett mit Glas verkleidet war, blieb er kurz stehen und wagte einen Blick in das Innere. Er hoffte doch inständig, dass sich die Besucher des Cafés nicht geändert hatten in all der Zeit.

      Erleichtert aufseufzend erkannte er, dass es so gut wie leer zu sein schien und noch besser, dass Tessa noch immer Bedienung war.

      Gleich setzte er sein unwiderstehliches Grinsen auf und trat in den gut beheizten Raum ein, wo er so gleich vom unheimlich wohltuenden Duft von Kaffee empfangen wurde. Tief sog er die Luft ein und spürte fast, wie allein der Geruch all seine Sinne zu beleben schien.

      Kaum war Prince angekommen in seiner Heimat und hatte einmal die Gelegenheit gehabt in aller Ruhe etwas zu tun, kam ihm wieder einer dieser ungeliebten Termine dazwischen. Hatte er gehofft, bis zum Studiotermin mit der Kleinen frei zu haben, so machte ihm sein Manager wieder einen Strich durch die Rechnung. Dieser hatte ihm doch gleich am nächsten Morgen eine Nachricht geschickt, dass er erwartete, dass er zu einer kleinen Ausstellung fahren würde. Es handelte sich um eine Neueröffnung eines Ladens, wo man in Zukunft eventuell auch seine Bücher erstehen könnte, wenn er sich an diesem Nachmittag wirklich Mühe geben würde.

      Also musste er schließlich in den sauren Apfel beißen und war letztlich mit seinem Wagen rausgefahren, über die Autobahn einige Minuten in Richtung Norden, bevor er in dem kleinen, aber doch recht erbaulichen Ort angekommen war.

      Er mochte das Ländliche in der Umgebung zwar, dennoch konnte er sich nicht wirklich mit dem Umgang dieser Leute untereinander anfreunden. In dem kleinen Orten kannte jeder jeden und ausgerechnet zu solch einer Eröffnung sollte er nun kommen und sich in das kleine Dorfleben schleichen. Zumindest war es ihm so vorgekommen.

      Es


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