Die Grauen Krieger. S. N. Stone

Die Grauen Krieger - S. N. Stone


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hatten. Er ließ Natascha los und es war ihr, als würde sie unter Wasser gezogen werde. Alles verschwamm vor ihren Augen, sie hatte ein Rauschen im Ohr, dann waren sie weg und mit ihnen Tom.

      Plötzlich griff etwas nach ihr, zog sie fest an sich und hielt ihr den Mund zu. Ein Stöhnen entfuhr ihrer Kehle.

      „Sei ruhig, ich bin es.“

      Sie schaute hoch und sah in Calebs Gesicht. Er hatte sich verwandelt, seine Augen glühten bedrohlich, seine Eckzähne waren spitzer und länger, seine Haut ließ die pulsierenden, violetten Adern durchschimmern, er war das Wesen, das er eigentlich war. Und sie fühlte ihn, seine Wärme, seinen Atem und sie wusste, er würde auf sie aufpassen.

      „Bleib ganz dicht bei mir dann wird dir nichts geschehen. Wo ist dein Tom?“

      Diese Gestalten hatten ihn mit sich geschleift weg von ihr die Treppe hinauf. Sie sagte es ihm, flüsterte, zu mehr war sie nicht fähig. Caleb griff ihre Hand und hielt sie ganz fest dann folgten sie den Bestien.

      In der oberen Etage angelangt hörten sie Schreie aus einem der Zimmer. Caleb rannte darauf zu, bedacht darauf Natascha nicht loszulassen. Sie würden ihm nichts tun. Er stürmte in das Zimmer und sah, wie sich eines der Wesen auf Tom stürzen wollte. Cale ließ Natascha los und warf sich dazwischen. Die Krallen gruben sich tief in sein Fleisch und hinterließen eine lange blutige Spur auf seiner Schulter bis hinab zur Brust. Er schlug dem Wesen mit seinem Schwert den Kopf ab. Blut spritzte an die Wand und auf den Boden dann brach es zusammen.

      Ein anderes löste sich aus dem Schatten und wollte Caleb angreifen, zögerte dann aber und versuchte sich zurückzuziehen. Er war schneller und tötete es mit einem einzigen Schlag. Cale schnappte sich Tom und sie verließen das Zimmer. Natascha schmiegte sich eng an ihn und so rannten sie aus dem Gebäude heraus. Atemlos erreichten sie Toms Auto. Natascha lehnte sich an den Wagen.

      „Ich möchte, dass ihr Euch in den Wagen setzt und abhaut, ich muss noch was erledigen.“

      Caleb drehte sich um, wollte zurück in das Gebäude.

      „Nein!“, schrie sie ihn an. „Du gehst da nicht noch einmal rein.“

      „Und ob ich das werde und ihr fahrt zur Polizei!“

      „Das werden wir nicht, ich lasse dich hier nicht zurück!“ Sie war den Tränen nah.

      Caleb kam zu ihr und baute sich vor ihr auf. „Doch, das werdet ihr.“

      Er kniff die Augen zusammen.

      Natascha stellte sich trotzig vor ihn. „Nein!“

      „Für Diskussionen ist keine Zeit!“

      „Na dann lass es doch.“

      „Also gut, gebt mir zehn Minuten, wenn ich bis dahin nicht raus bin, dann fahrt ihr!“ Sie nickte und Caleb verschwand.

      Tom öffnete ihr die Beifahrertür und Natascha stieg ein, er nahm auf der Fahrerseite Platz, beide schwiegen und warteten. Er hatte sich ein Taschentuch um die Hand gewickelt, der Kratzer hatte bereits aufgehört zu bluten. Natascha schaute auf die Uhr. Fünf Minuten waren schon vergangen, sechs, sieben, die Zeit raste und von Caleb war nichts zu sehen. Immer wieder wanderte ihr Blick vom Ziffernblatt der Uhr zum Eingang des Gebäudes, neun, zehn Minuten, die Zeit war um. Sie schaute zu Tom, der rührte sich nicht und sie würde es auch nicht tun. 15 Minuten, wo war Caleb? Tom beugte sich zu ihr herüber und griff an ihr vorbei ins Handschuhfach. Er holte eine weitere Pistole heraus und vergewisserte sich, dass sie geladen war, dann steckte er sie in sein Holster.

      17 Minuten, Tom startete den Wagen.

      „Nein!“, schrie Natascha.

      Er fuhr los, ganz langsam, näher an den Eingang der Fabrik, so nah, wie er konnte und wendete. „Das kannst du nicht machen, er hat uns das Leben gerettet!“, weinte sie.

      Tom machte den Motor aus und öffnete seine Tür.

      „Glaubst du ich haue ab?“ Er schwang die Beine aus dem Fahrzeug und in diesem Moment sah sie, wie Caleb aus dem Gebäude hinaus kam.

      Wenige Meter trennten ihn vom Wagen, er rannte. Dann wurden seine Schritte langsamer, immer langsamer. Kurz bevor er sie erreicht hatte, blieb er stehen und sank auf die Knie, das Gesicht schmerzverzerrt, er ließ sein Schwert fallen. Natascha stürzte aus dem Auto auf ihn zu, hinter ihr Tom. Sie schmiss sich zu Cale auf den Boden. Blut hatte sein Shirt durchtränkt an der Stelle, wo ihn das Wesen verletzt hatte, er war blass und zitterte.

      „Wir müssen hier weg“, flüsterte er.

      „Komm!“ Tom griff ihm unter die Arme. „Natascha hilf mir.“

      Sie zogen ihn auf die Beine.

      „Tascha bitte, mein Schwert …“, stöhnte er.

      Sie bückte sich und hob es auf. Es fühlte sich seltsam an und war recht schwer, dann brachten sie Caleb ins Auto. Natascha stieg hinten bei ihm ein, Tom setzte sich ans Steuer und fuhr los, der Schotter spritzte unter den durchdrehenden Reifen hoch.

      Caleb blutete furchtbar und Natascha drückte ihm ihre Jacke auf die Wunde, um es wenigstens ein bisschen aufzuhalten. Sie konnte sehen, dass Tom immer wieder in den Rückspiegel zu ihnen schaute.

      „Scheiße er muss in ein Krankenhaus!“

      „Nein!“, sie sagten es gleichzeitig.

      „Das muss verarztet werden.“

      „Ich kann nicht“, antwortete Cale und Natascha war klar weshalb.

      Die Wunde war tief und ja, sie musste versorgt werden, aber sie würde auch schnell heilen, sehr schnell, wie sollte er das erklären? Wie sollte er erklären, dass man bei ihm keine Blutgruppe feststellen konnte, oder wie das überhaupt geschehen war. Tom fuhr rechts ran und parkte den Wagen, er schnallte sich ab und drehte sich zu ihnen um.

      „Er wird verbluten, die Wunde muss genäht werden!“, schrie er sie an. „Macht was, jetzt!“ Er riss die Tür auf, stieg aus und lief ein paar Schritte, fuhr sich dabei mit den Händen durch die Haare. Natascha starrte ihm hinterher.

      „Und nun?“, fragte sie Cale.

      „Du wirst es tun!“

      „Was werde ich?“

      „Du wirst die Wunde nähen!“

      Er fingerte umständlich an seiner Hosentasche herum und zog eine kleine, flache, eckige Plastikverpackung hervor. Cale öffnete sie, darin lag eine chirurgische Nadel und Faden, er hielt es ihr hin.

      „Ich habe doch gesagt ich brauche nur zehn Minuten.“

      „Und was hast du die restliche Zeit gemacht?“

      „Das hier gesucht.“ Er deutete auf die Nadel. „Jakob ist Arzt, er hat in der Fabrik ein Behandlungszimmer gehabt und uns, behandelt.“ Er gab es ihr.

      „Das kann ich nicht!“

      „Doch kannst du!“

      „Nein! Ich werde dir wehtun.“

      „Natascha ich bin nicht so empfindlich, ich habe schon Schlimmeres erlebt, aber ich werde verbluten, wenn du es nicht machst.“

      Er zitterte mittlerweile am ganzen Körper, seine Lippen waren weiß.

      „Bitte“, flüsterte er.

      Mit zitternden Händen packte sie die Nadel aus. Zum Glück war sie schon mit dem Faden verbunden.

      „Das ist doch alles nicht steril hier, meine Hände und so, ich werde dich umbringen.“

      „Du wolltest mich doch in die Hölle schicken, dahin wo ich hingehöre, jetzt hast du die Gelegenheit dazu.“ Er zog sich sein Shirt aus. „Tu es, bitte.“

      Und sie tat es.

      Sie hatte keine Ahnung wie man das machte, woher auch? Sie stach die Nadel durch Calebs Haut und nähte Stück für Stück irgendwie die Wunde zu und mit jedem Stich durchzuckte


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