Kann man Gott lernen?. G. L. Spring
und Eier natürlich. Die Einkaufsliste wird immer länger, nach dem Frühstück geh ich ins Arbeitszimmer und suche nach der Telefonnummer von Dr. Simmerling. Im Schreibtisch finde ich ein Adressbuch, darin ist auch seine Nummer. Ich rufe in der Kanzlei an und werde sofort weiterverbunden. Ich sage Dr. Simmerling, dass er den Vertrag für Drago Nikolajew nicht vergessen soll einfach um dem Testament genüge zu tun. Außerdem will ich wissen, wie ich an Geld komme. Dann bekommen wir heute im Laufe des Tages einen neuen Mitarbeiter, für den brauche ich auch einen Vertrag, aber die Details dazu später. Herr Dr. Simmerling verspricht, dass er mir einige Kreditkarten ausstellen lässt. Und sagt mir, wenn ich sofort Bargeld brauche, soll ich in den Safe im Arbeitszimmer sehen, darin sind normalerweise immer 100.000, -DM. Ich frage, Dr. Simmerling wo der Safe sein soll, in dem Schrank direkt hinter dem Schreibtisch, sagt er. Ich finde den Safe, er ist hinter der Rückwand des Schrankes und er hat ein Kombinationsschloss. Die Kombination kennt Dr. Simmerling. Es ist das Geburtsdatum meines Großonkels, in zweiergruppen, von hinten gelesen. 99-81-10-13. Ich probiere es und der Safe geht auf. Ich sage Dr. Simmerling, dass ich alles gefunden habe, und lege auf.
Als ich den Safe öffne, werde ich bald blind, vor mir liegt eine Menge Geld. Ich zähle die Bündel durch und komme auf 125.000, -DM ein paar Papiere liegen auch da, die sehe ich mir später an. Klasse, ich stecke mir 5000 DM ein, das reicht zum einkaufen. Jetzt steht dem Einkauf nichts mehr im Wege, zwei Straßen weiter habe ich einen Feinkostschuppen gesehen. Da gehe ich zuerst hin, von dort aus kann ich wieder hier sein, wenn Drago kommt. Wo wohnt Drago eigentlich, ob Johann das weiß, ich muss ihn fragen. Wenn er will, kann er in der Villa einziehen, ich klingle nach Johann. «Johann, ich bin kurz weg, bis Drago kommt bin ich wieder da. Wenn nicht, versorgen sie ihn gut.» «Das ist selbstverständig, Günni.» Ich verlasse die Villa, ich habe richtig gesehen. Zwei Querstraßen weiter, ist ein Feinkostgeschäft und schräg gegenüber ein Discounter, daneben, ein Tabakwarenladen. In dem Feinkostgeschäft sehe ich mir den Käse und den Schinken an und nehme mit, was mir gefällt. Dann schaue ich nach Spirituosen, da ist nichts im Angebot, was mir zusagt. Ich nehme Eier mit und frage nach Bratkartoffeln, das haben sie nicht. Dann probiere es eben bei dem Discounter. Ich bezahle, und überquere die Straße zu, bei dem Discounter nehme ich mir einen Wagen und stelle meine bisherigen Einkäufe hinein. Dann gehts los, hier gibt es Spirituosen satt, in fast allen Preisklassen. Ich nehme mir eine Flasche hochwertigen Rum. Und frage eine Angestellte, ob sie Bratkartoffeln haben, sie führt mich zu einem Kühlregal, ich lade gleich 10 Päckchen ein. An der Kasse steht eine Schlange, vor mir ist eine Frau mit drei kleinen Kindern, das ist nicht lustig, vielleicht wenn sie größer sind. Na ja, kleine Kinder, kleine Sorgen, große Kinder, große Sorgen. Die hat also noch etwas vor sich, als es ans Zahlen geht, stellt sie fest, dass das Geld nicht reicht. Sie fängt an, Waren auszusortieren, das ist doch scheiße. Ich frage die Kassiererin, wie hoch die Rechnung ist, 59,30DM. Ich fasse in meine Tasche, hole einen Hunderter heraus, und sage der Kassiererin, sie soll das abziehen und ihr das Wechselgeld geben. Die Frau mit ihren Kindern ist sprachlos, sie packt ihr Zeug mit hochrotem Kopf ein, und verlässt das Geschäft. Ich bezahle mein Zeug und lasse mir eine Tüte geben. Im Ausgangsbereich des Discounters ist eine Lotto-Annahmestelle, hier kann ich die Lottozahlen von Frankfurt testen. Ich hole mir einen Lottoschein und die Seite mit den Quoten aus der Tasche, die nächste Ziehung ist übermorgen. Ein Fünfer mit Zusatzzahl muss reichen. Ich fülle zwei Felder aus, und gebe den Schein ab. Als ich aus Discounter komme, steht die Frau mit ihren drei Kindern vor mir und fragt, wie sie mir danken kann. Ich winke ab und sage, dass ich es gerne getan habe. Sie erzählt, dass sie geschieden ist und nicht genug zu essen, hat für die Kinder. Sie steht jetzt in meiner Schuld. Ich sage ihr, sie soll sich beruhigen und habe eine Idee. Ich drücke ihr den Lottozettel in die Hand, wenn dieser Zettel gewinnt, soll sie mir das Geld, bei Gelegenheit zurückgeben. Wenn nicht, soll sie es einfach vergessen! Dann verdrücke ich mich, ich muss nach Hause. Ich mache mich mit einem guten Gefühl auf den Weg. In der Villa sitzt Drago in der Küche, er trinkt zusammen mit Johann Kaffee. Ich packe die Bratkartoffeln, die Eier und den Speck aus und sage, dass es ab morgen zum Frühstück, Bratkartoffeln mit Eiern und Speck gibt. Johann guckt ein komisch, sagt aber nichts. Drago grinst und meint, das findet er gut, dann kann er ja früher kommen. Ich sage ihm, dass er hier einziehen kann, es gibt Zimmer genug. Wenn etwas geändert werden muss, kann ich ein bisschen sparen, damit das klappt. Er lacht und sagt er überlegt es sich, wir gehen hoch ins Arbeitszimmer. Nachdem wir sitzen, erzähle ich von meinen Onkeln. «Wie du weißt, wollte ich bei meinen Onkeln ein wenig schnüffeln. Das habe ich auch gemacht. Ich habe mir zuerst Friedrich vorgenommen. Bei ihm zu Gast war Onkel Gerhard. Die Lage stellt sich so dar, Onkel Friedrich würde die Firma nehmen und sich darauf verlassen, dass der Geschäftsführer keine Niete ist. Und die Firma wie bei Onkel Eduard weiter führt, Onkel Gerhard ist dagegen, der wird mein Lieblingsonkel, wenn er so weiter macht. Er will an die Kohle der Stiftung ran. Und überlegt sich wie er es anstellen kann, den Erben zu beerben.», Drago wirkt nachdenklich. «Wenn das so ist, musst du bei deinem Onkel Gerhard ran. Du musst herausfinden, was er vor hat. Am besten du beeinflusst ihn, sodass er aufgibt!» «Ich hatte den Modus zur Übernahme seiner Persönlichkeit bei Friedrich. Ich habe zwar bemerkt, welche Beschwerden er hat, aber wie übernehme ich eine Persönlichkeit?» «Die hattest du schon, hast du probiert ihn zu manipulieren?», ich überlege. «Eigentlich nicht, ich war ein interessierter Zuhörer.» «Das denke ich mir, du musst probieren ihn etwas tun zu lassen. Was ihm total gegen den Strich geht. Zum Testen suchst du dir irgendjemand aus, bevor du an deinen Onkel rangehst.» «Du meinst, irgendjemand von der Straße. Zu dem ich keine Verbindung habe.» «Genau so. Lass ihn tanzen oder Purzelbäume schlagen. Aber übertreibe es nicht. «Okay, ich suche mir jemand, aber wo?» «Überall wo du hinkommst, kannst du deine Fantasie spielen lassen.», das Telefon klingelt, es ist Johann. «Der zukünftige Hausmeister ist hier.» «Setzen sie ihn ins Arbeitszimmer und geben sie ihm etwas zu essen und zu trinken. Wenn es ihm langweilig ist, etwas zu lesen. Ich komme runter. Halt, wie geht es Martha?» «Martha ist immer noch angeschlagen. Ich hab ihr gesagt, sie soll heute im Bett bleiben aber es bessert sich zusehends, Günni.» «Kann sie das Haus verlassen?» «Ich denke schon.» «Dann rufen sie Frau Biedenkopf an und melden uns alle zum Essen an inkl. Hausmeister.» «Das mach ich gern, Günni.», ich lege auf und wende mich an Drago. «Mein zukünftiger Hausmeister ist da. Ich weiß gar nicht, wie ich ihn bezahlen soll.» «Das ist einfach, wenn du zuverlässiges Personal willst, musst du gut bezahlen. Was soll der alles tun?» «Er soll sich um kaputte Dinge im Haus kümmern, Umbauten überwachen und Angebote einholen. Wenn nichts anderes zu tun ist, soll er sich zusammen mit Edgar um den Garten kümmern. In seiner kargen Freizeit kann er von mir aus Taxi fahren. Und wenn etwas inoffizielles zu tun ist, soll er mich fahren, vielleicht in seinem Taxi, das überlege ich mir noch.» «So etwas Ähnliches habe ich mir gedacht, gebe ihm 3000,-DM netto, mit der Option auf 4000,-DM, nach einem halben Jahr Probezeit. Und lasse ihn eine Verschwiegenheitserklärung unterschreiben.» «So mache ich es.», ich gehe nach unten und finde Rasputins Enkel bei Kaffee und Kuchen im Arbeitszimmer. «Hallo.», ich schüttle ihm die Hand, das mache ich sonst nie, ich hasse das. Und mache es nur wenn es sein muss, ich setze mich ihm gegenüber. «Da sie hier sind, gehe ich davon aus, sie sind interessiert.» «Ja, von meinem Taxi kann ich auf Dauer nicht leben. Meine Ersparnisse sind auch am Ende und wenn es so weiter geht, muss ich Altlauenberg verlassen, um mir irgendwo eine Arbeit zu suchen.» «Sie sagten, sie sind Elektriker und haben zwei Jahre Schreiner gelernt?» «Ja, ich war nach der Lehre 5 Jahre bei meinem Lehrherrn. Dann wurde er krank und musste das Geschäft aufgeben. Gut verkaufen konnte er das Geschäft auch nicht, er hat nur Geld für die Maschinen und den Kundenstamm bekommen. Und ich stand auf der Straße, er hat mir ein halbes Jahr meinen Lohn weiterbezahlt. Von der Kohle habe ich mir das Taxi gekauft das war, wie ich inzwischen weiß nicht meine beste Idee. Aber ich wollte hier nicht weg.» «Okay, das wäre das, wie heißen sie eigentlich?» «Ralf Böller geboren am 17. September 1965.», ich geh nach hinten zum Schreibtisch und suche etwas zum Schreiben. In der Schreibtischschublade liegt ein DIN A5 Block. Ich lege den Block vor mich und frage Namen und Geburtsdatum noch einmal ab. «So, sie wollen bestimmt wissen, was sie hier tun sollen, gleich im Voraus, so genau weiß ich das nicht. Sie werden sich um kaputte Dinge in diesem Haus, kümmern, Umbauten überwachen und Angebote einholen für Dinge, die geändert werden sollen. Sie werden mein Chauffeur für nicht offizielle Angelegenheiten. Ich erwarte Diskretion und absolute Loyalität mir gegenüber.» «Warum stellen sie mich ein?» «Es ist einfach ein gutes Gefühl und