Die kuriosen Abenteuer der J.J. Smith 02: Die schwarze Prinzessin. M.E. Lee Jonas

Die kuriosen Abenteuer der J.J. Smith 02: Die schwarze Prinzessin - M.E. Lee Jonas


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ausgesetzt. In eurem Schreiben habt ihr um ein Treffen bezüglich der schwarzen Prinzessin gebeten, redet jedoch zwei Drittel der Zeit davon, dass ihr mich aus welchen Gründen auch immer, beobachten lassen wollt.

      Hexe Jezabel hat sich aus freien Stücken in den schwarzen Phad begeben und somit sehr wohl eine eigene Entscheidung getroffen. Nächste Woche ist ihre offizielle Amtseinführung, danach wird sie das Buch schreiben. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen. Meine Zeit ist zu kostbar, um sie mit solchen Floskeln zu verschwenden. Quwill, informiere den Elonyk über die Bedenken des weisen Rates.

      Ich hoffe, ihr habt eine angenehme Heimreise! Wenn ihr mich jetzt bitte entschuldigt. Ich muss noch zu einem anderen Termin!«

      Darania verbeugt sich kurz vor den Abgesandten und verlässt daraufhin eilig das Restaurant.

      J.J. kommt sich vor wie im Theater. Den dramatischsten Abgang hat sich auf jeden Fall Darania gesichert. Wenn es etwas gibt, das das Mädchen von dieser Hexe lernen kann, dann die Art, wie man mit heiklen Situationen umgeht. Diese Abgesandte hat Darania bewusst provoziert, aber die Oberhexe hat den Spieß umgedreht und den beiden Rosaryern damit den Wind aus den Segeln genommen. Herrlich!

      Es bleibt also alles beim Alten. Daranias Macht scheint unantastbar und J.J. hat keine Ahnung, was hier eigentlich vor sich geht.

      Furiase und Hystasia nicken sich zu und erheben ihre Gläser.

      »Lasst uns einen Toast auf die schwarze Prinzessin aussprechen! Auf Prinzessin Jezabel«, sagt Furiase laut, während sie das Mädchen dämonisch angrinst, bevor sie das Glas in einem Zug leer trinkt. Sorgfältig tupft sie sich die Mundwinkel ab und sieht die Abgesandten eindringlich an.

      »Es ist mir ein Rätsel, warum Marla das nicht über den Spiegel der Tore mit uns klären konnte. Wieso schickt sie euch zu uns? Wir wären niemals auf die Idee gekommen, nach Rosaryon zu reisen. Auch dann nicht, wenn Hexe Jezabel in den weisen Phad gegangen wäre«, zischt sie verständnislos.

      J.J. bemerkt, dass die Stimmung der restlichen Hexenratmitglieder sich wandelt. Hatte sie vor ein paar Minuten noch den Eindruck, dass die Worte der Rosaryer den Hexenrat einschüchtern, begreift sie nun, dass diese nur abgewartet haben, welche Informationen ihnen diese beiden bringen. Mit einem Schlag wird dem Mädchen bewusst: Dieses Treffen wird keinen Einfluss auf deren Pläne haben!

      Furiase fährt sich durch ihr Haar und starrt die Abgesandten gleichgültig an. Jegliche Höflichkeit ist aus ihrem Gesicht gewichen.

      Hexe Valiria schielt verstohlen zu Orton, der augenscheinlich nach beschwichtigenden Worten ringt, während sich auf seiner Stirn Schweißbäche bilden. Das Mädchen befürchtet, dass dieser Abend sehr unschön enden wird, und hofft, dass ihm bald ein paar nette Dinge einfallen. Und da entdeckt sie etwas Ungeheuerliches.

      Sie stutzt und sieht noch einmal ganz genau hin. Nein. Es ist keine optische Täuschung. Die braune Strähne hinter Valirias rechtem Ohr beginnt zu blinken! Auch wenn der hohe Kragen ihres Mantels die braunen Locken umschließt, bleibt dies dem Mädchen nicht verborgen. Entsetzt starrt sie die Abgesandte an.

      »Das kann doch nicht wahr sein!«, denkt sie fassungslos und springt auf.

      Quwill und Furiase sehen das Mädchen verwirrt an. J.J. ringt nach Worten, aber es ist ihr nicht möglich, etwas zu sagen. Sie schließt die Augen und holt Luft, da ihr Blut plötzlich stark zu pulsieren beginnt.

      »Ich muss sofort hier weg!«, denkt sie wütend.

      »Es wird gute Gründe haben, warum Marla sich nicht über den Spiegel der Tore bei uns gemeldet hat. Ist es nicht so, Orton? Ich danke euch trotzdem für diesen aufschlussreichen Abend. Entschuldigt mich bitte, aber ich werde mich jetzt auch zurückziehen. Dieser Abend war lang genug.«

      J.J. vermeidet jeglichen Blickkontakt mit diesen Abgesandten und eilt, ohne sich noch einmal umzudrehen, zum Fahrstuhl.

      Während sie durch das Restaurant spurtet, kann sie hören, dass Stühle über den Boden quietschen und Furiase laut lacht. Hektisch drückt das Mädchen auf den Knopf und wartet auf den Fahrstuhl. Vor Schreck bekommt sie kaum noch Luft und befürchtet, gleich ohnmächtig zu werden. Die Abfahrt kommt ihr wie eine Ewigkeit vor. Als sie das Restaurantgebäude endlich verlassen kann, sinkt sie in die Knie.

      »Das kann doch nicht wahr sein! Sind die denn von allen guten Geistern verlassen?«, beginnt sie wütend loszufluchen.

      Da erhebt sich der Fahrstuhl erneut in die Höhe, was ihr zu verstehen gibt, dass die nächsten Hexen das Treffen verlassen möchten. Hektisch sucht sie nach einem Unterschlupf und versteckt sich schnell hinter einer Hauswand. Fassungslos schüttelt sie den Kopf.

      Als sie hört, dass sich die Türen des Fahrstuhls wieder öffnen, lugt sie vorsichtig um die Ecke. Furiase, Hystasia und Quwill steigen wild gestikulierend aus dem Fahrstuhl und fliegen nach kurzer Diskussion Richtung Amtsgebäude. Daraufhin erhebt sich der Fahrstuhl erneut, um den Rest der Gesellschaft abzuholen. Onstasia und Cybill steigen als Erste aus und geleiten die beiden Abgesandten auf den Platz. Nachdem sie sich höflich verabschiedet haben, folgen sie den anderen Hexenratmitgliedern.

      J.J. tritt aus dem Schatten und starrt die Abgesandten, die nun zögerlich auf sie zukommen, wütend an.

      »Was habt ihr euch dabei gedacht? Findet ihr das etwa lustig? Ich dachte, du bist langsam zu alt für solche Spielchen, Großmutter! Was hast du dir von dieser dummen Aktion erhofft?«, zischt J.J. los und blitzt die falschen Abgesandten böse an.

      Oma Vettel, immer noch in Gestalt der Abgesandten Valiria, schreitet auf sie zu.

      »Du hast mir leider keine andere Wahl gelassen. Wie konntest du einfach weggehen, ohne mit uns darüber zu sprechen? Du machst es dir zu einfach, Jezabel. Jedes Mal wenn du dich in die Enge getrieben fühlst, schreibst du einen kurzen Abschiedsbrief und rennst weg, lässt dich verleugnen.

      Hast du dir auch nur einmal Gedanken gemacht, wie es uns oder deinen Freunden damit geht? Broaf ist außer sich vor Sorge, genau wie wir auch. Was wir dort oben über die Grenzen gesagt haben, entspricht allerdings der Wahrheit. Keine Angst, ich bin nicht hier, um dich umzustimmen. Ich respektiere deine Entscheidung, Jezabel. Aber du solltest die Konsequenzen bedenken! Auch die, die deine Nächsten davontragen.

      Es gibt Dinge, die du noch nicht verstehen kannst. Ich kann dir jedoch versichern, dass ich nicht zusehen werde, wie du durch deine Unwissenheit katastrophale Entscheidungen triffst. Es gibt da etwas, was ich dir unbedingt sagen muss.«

      Vorsichtig tritt Oma Vettel an J.J. heran. Die braunen Locken haben sich schon fast vollständig zurückgebildet. Die weißen blinkenden Haare umsäumen wieder das noch jugendliche Gesicht.

      Das Mädchen hält jedoch nur bedrohlich die Hände vor ihren Körper, um ihre Großmutter abzuwehren.

      »Bleib dort stehen! Ich will nichts mehr hören! Du gibst mir Ratschläge, die du selbst nicht befolgen willst. Was soll das? Du hast gerade alle Regeln gebrochen, die Marla dir zur Auflage gemacht hat, und dazu noch einen dunklen Zauber angewendet. Wahrscheinlich hat Hexe Vivellia dir wieder dabei geholfen, also hast du auch Kontakt zum schwarzen Phad gehalten. Wenn Marla davon erfährt, bist du erledigt! Ich will, dass ihr mich in Ruhe lasst! Geht. Sofort! Und lasst euch nie wieder im schwarzen Phad blicken! Wenn ihr in zwanzig Minuten immer noch in Xestha seid, rufe ich höchstpersönlich die Skulks!«

      J.J.s Stimme ist brüchig und sie hat große Mühe, ihre Tränen zurückzuhalten. Ihr Körper bebt und ihr Blut lässt sich kaum noch kontrollieren. Wütend trabt sie an den beiden vorbei und rennt los.

      »Bitte, Jezabel! Du musst etwas Wichtiges wissen! Bitte hör mir zu«, schreit ihre Großmutter verzweifelt hinterher.

      Aber das Mädchen hält sich nun trotzig die Ohren zu und rennt weiter. Oma Vettel und Konrad, der den Abgesandten Orton verkörpert hat, sehen sich betrübt an. Sie sind weise genug, um zu wissen, dass es keinen Sinn hat, dem Mädchen jetzt zu folgen, befürchten sogar, dass sie ihre Drohung wahr machen würde. Traurig schmeißen sie sich ihre Umhänge mit den großen Kapuzen über und fliegen zurück in den weisen Phad.

      J.J. rennt, ohne anzuhalten, bis zum


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