Beautiful Monster. Melody Adams
ergreife sie bei ihren Haaren und zerre sie über den Boden zum Bett. Sie schreit, als ich ihren nackten Körper über den rauen Betonboden schleife. Vor dem Bett lasse ich sie los und sie rollt sich herum. Sie tritt nach mir, und erwischt mich am Schienbein. Es tut weh, doch ich bin Schmerz gewohnt. Ich packe sie bei den Armen und richte sie unsanft auf. Mit einem Schwung habe ich sie auf das Bett geworfen, wo sie sich sofort wie ein Aal windet und versucht mir zu entkommen. Sie schafft es, mich an der Lippe zu erwischen, und ich schmecke Blut. Doch egal wie sehr sie sich wehrt, ich schaffe es, sie mit den Handschellen ans Bett zu fesseln. Ich werfe sie herum, dass sie auf ihrem Bauch liegt, und setze mich auf sie, mit dem Rücken zu ihrem Kopf, sodass ich ihre Füße ebenfalls ans Bett fesseln kann. Sie schreit und windet sich, doch natürlich hilft ihr das nicht.
„Du Bastard. Nur ein Feigling muss einer Frau Gewalt antun und sie vergewaltigen“, sagt sie hasserfüllt, mich wütend anfunkelnd, als sie den Kopf in meine Richtung dreht.
„Ich habe nicht vor dich zu vergewaltigen, Beautiful“, sage ich, langsam vom Bett aufstehend. „Ich bin nicht an Sex interessiert.“
„Was willst du dann von mir?“, verlangt sie zu wissen. Ihre Stimme ist rau vom Schreien und dicke Tränen rinnen über ihre Wangen.
Ich schaue auf sie hinab und grinse.
„Ich werde dir wehtun, Madison. Sehr wehtun. Ich werde mit dir spielen wie die Katze mit der Maus. Und wenn es mir langweilig wird, dann werde ich dich töten.“
Ich weide mich an dem Entsetzen in ihren Augen. Die Angst. Ich werde hart. Ich genieße die Angst meiner Opfer, doch für gewöhnlich macht es mich nicht an. Nicht sexuell. Doch Madisons Angst macht mich geil, und für einen Moment überlege ich, ob ich sie doch vergewaltigen sollte. Mein Blick geht über ihren nackten Leib. Ihre Haut ist aufgeschürft und schmutzig, doch das tut ihrer Schönheit keinen Abbruch.
„Warum tust du das?“, schluchzt sie.
„Weil es mir gefällt“, erwidere ich gleichgültig.
„Du bist krank! Abartig! Du... du bist ein Monster!“
Erneut grinse ich.
„Gratuliere“, sage ich höhnisch. „Du hast es erfasst. Ich bin ein krankes, sadistisches Monster. Und du wirst noch herausfinden, wie sadistisch ich sein kann. Ich freue mich schon auf deine Schreie. Deine Tränen. Und dein Blut. Oh ja, Beautiful. Dein Blut.“
Sie zittert und heult. Ich weide mich daran, als ich meinen Gürtel öffne und ihn aus den Schlingen ziehe. Ich falte den Gurt, und mit einem bösartigen Lächeln lasse ich das Leder auf ihren prallen Hintern hinab fahren. Sie schreit so wundervoll. Oh! Dies macht Spaß. Ich schlage erneut zu.
„Das ist dafür, dass du versucht hast, mich mit dem Rohr zu schlagen und zu fliehen. Und dafür, dass du mich angespuckt hast.“
Madison
Ich bin geschockt und zittere am ganzen Leib. Tristan ist fort. Ja, Tristan, nicht Jason. Er hat mir seinen wahren Namen noch genannt, ehe er verschwunden ist. Meine gesamte Rückseite ist wund von den Schlägen, die Tristan mir verpasst hat. Und mein Schädel brummt von seinem Fausthieb. Niemand hat mich jemals geschlagen. Ich kann es noch immer nicht begreifen, dass mir dies geschieht. Warum? Was hab ich getan, dass ich dies verdiene? Warum ich? Warum hat er mich ausgewählt? War es Zufall? Oder hat er es schon länger geplant? Bin ich die Erste? Oder hat er vor mir andere Frauen gequält und – ermordet?
Eine Weile liege ich da, und nutzlose Gedanken rasen durch meinen Kopf. Was passiert wäre, wenn ich nicht auf Tristan zugegangen wäre. Wenn ich seiner Einladung nicht gefolgt wäre. Ob ich irgendetwas getan habe, was seine Aufmerksamkeit erregt hat. Doch all diese Gedanken werden mir nicht helfen, lebend hier heraus zu kommen. Flucht ist meine einzige Chance. Er sagt, er will mich quälen und irgendwann töten. Ich glaube ihm. Ich hab die sadistische Lust in seinen dunklen Augen gesehen. Ich hab keine Ahnung, was mit ihm passiert ist, dass er so krank in seinem Kopf geworden ist, und es interessiert mich auch nicht. Es ändert nichts. Egal durch was er vielleicht als Kind gegangen ist, es rechtfertigt nicht, was er tut. Es kann auch sein, dass er einfach böse und krank geboren wurde. Ich versuche, den Mann der mich gefangen hält zu analysieren, basierend auf dem Wenigen was ich bisher von ihm weiß. Er ist ein Monster. Doch er ist ein wunderschönes Monster. Das macht es ihm leicht, Opfer zu finden. Er weiß um seine Wirkung auf Frauen und er nutzt es schamlos aus. Doch wenn was er sagt stimmt, dann hat er kein sexuelles Interesse. Er ist intelligent. Kontrolliert. Er weiß, wie man sich in der Gesellschaft bewegt. Seine Kleidung ist teuer. Seine Erscheinung lässt mich vermuten, dass er keine Geldsorgen hat. Er hat gesagt, dass er mit einem goldenen Löffel geboren wurde, vielleicht stimmt der Teil seiner Geschichte. Ein verwöhnter aber gelangweilter Sohn reicher Eltern, der ein makabres Hobby hat? Wenn er regelmäßig Frauen entführt, um sie über einen gewissen Zeitraum gefangen zu halten und dann zu töten, dann muss er über ein Haus verfügen, welches Privatsphäre bietet. Es liegt wahrscheinlich abseits mit einer Menge Land drum herum. Kein Nachbar dicht bei. Ich befinde mich offenbar in einem Kellerraum. Die Frage ist, wie groß ist das Haus? Wie viele Leute außer ihm sind über meiner Zelle? Familie? Angestellte? Würde mich jemand hören, wenn ich laut genug schreie? – Wahrscheinlich nicht. Tristan ist zu clever und vorsichtig, um das zu riskieren. Entweder ist meine Zelle schallisoliert, oder die Mauern dieses Hauses sind zu dick, um meine Schreie nach oben zu tragen. Oder er ist ganz allein im Haus und braucht sich keine Gedanken um meine Schreie zu machen.
Ich setze mich langsam auf und kletterte aus dem Bett. Wenigstens hat Tristan mich losgebunden, ehe er gegangen ist. Auf zittrigen Beinen gehe ich ins Bad. Ich erleichtere mich auf der Toilette und wasche mir die Hände. Es gibt keinen Spiegel und ich habe keine Ahnung, wie ich aussehe. Habe ich bereits ein Veilchen von Tristans Fausthieb? Ich weiß, dass mein Auge ein wenig zu geschwollen ist. Ich hebe langsam die Hand und betaste mein Gesicht. Ich zucke winselnd zusammen, als der leichte Druck meiner Finger Schmerz durch meinen Kopf sendet. Tränen laufen über meine Wangen, und ein Gefühl von Hoffnungslosigkeit überkommt mich. Ich denke an meine Familie. Meine Eltern, meine Schwester und meine Granny. Ich denke an meine Freundinnen. Sie müssen mittlerweile festgestellt haben, dass ich verschwunden bin. Und was ist mit Hakim, meinem Fahrer? Tristan muss etwas damit zu tun gehabt haben, dass Hakim nicht aufgetaucht ist. Heißt das, dass mein Fahrer tot ist? Bei dem Gedanken laufen mehr Tränen über meine Wangen. Hakim steht seit vielen Jahren im Dienste meiner Familie. Seit ich ein Teenager war, ist er mein persönlicher Fahrer und er ist mehr als nur ein Angestellter für mich. Er ist ein Freund. Ein Vertrauter. Erneut gehen meine Gedanken zu meiner Familie. Wie müssen sie sich in diesem Moment fühlen? Sicher sind sie außer sich vor Sorge. Sie werden mich bei der Polizei als vermisst gemeldet haben. Wahrscheinlich denken sie, dass jemand Lösegeld für mich haben will, und warten auf einen entsprechenden Anruf. Ein Anruf, der niemals kommen wird. Ich werde hier gefangen sein, bis Tristan genug davon hat, mich zu foltern. Dann wird er mich töten und sich meiner Leiche entledigen. Es ist mehr als wahrscheinlich, dass meine Familie und Freunde niemals erfahren werden, was mir zugestoßen ist. Ein Schluchzer steigt in meiner Kehle auf. Als der Damm bricht, berge ich mein Gesicht in meinen Händen. Mein ganzer Körper zittert unter dem heftigen Schluchzen, und ich lasse mich langsam zu Boden sinken. Ich ende auf dem Boden ab, zusammengerollt wie ein Fötus. Ich kann nicht sagen, wie lange ich da liege und mir die Seele aus dem Leib heule. Irgendwann schaffe ich es, mich aufzurappeln und zurück zum Bett zu torkeln.
Kapitel 3
Tristan
You learn, what you need to kill, and take care of the details. It’s like changing a tire – the first time you’re careful, by the 30th time, you can’t remember where you left the lug wrench.
-Ted Bundy-
Zu sehen wie Madison im Badezimmer zusammen bricht, bringt mich zum Lächeln. Sie weiß jetzt, warum sie hier ist. Warum ich sie entführt habe. Sie weiß, dass sie nichts als Schmerz