Benny und Niki in der Unterwasserwelt. Lewis Cowley

Benny und Niki in der Unterwasserwelt - Lewis Cowley


Скачать книгу
heißt du?“

      „Benny Fischer.“ stellte er sich vor, nahm sein Kind an die Hand und fuhr fort:

      „Und das ist mein Sohn Dominik.“ Er schaute sie an und fragte:

      „Wie heißt Du?“

      „Sylvia.“ sagte sie mit ihrer schönen Stimme.

      „Du, Papa!“ rief Niki, nachdem er sich von seinem Vater losgerissen hatte. „Da sind ja tolle CD´s.“ Er kramte unter den Tonträgern und krähte:

      „Da, kuck `mal!“

      Benny betrachtete sich die Musik-CD´s und strahlte über das ganze Gesicht.

      „Mann, das sind ja Oldies von der feinsten Sorte.“

      Unterdessen hatte Niki eine andere Kiste geöffnet. Schon schrie er:

      „Mensch, Papa! So was hast du doch auch!“

      Schon war Benny zur Stelle. Es handelte sich um den berühmtesten aller Phono-Player. Der legendäre 1210er der Firma Technics. Das Lieblingsstück eines jeden DJ´s.

      „Wooww!“ platzte es aus Benny heraus. In seiner Jugendzeit war er auch DJ gewesen, als es diese Geräte längst gab. Inzwischen waren sie mehr als 30 Jahre alt, doch an ihrer Popularität hatten sie nichts eingebüßt.

      „Gibt es noch ein paar Schallplatten in den Kisten?“ fragte er seinen Sohn.

      „Da drin sind viele.“ kam es zurück. Schon kramte Niki einige der konventionellen Schallplatten heraus und brachte sie seinem Vater. Der nahm sie grinsend entgegen.

      In einer anderen Kiste fand Niki einige Cd-Player und rief:

      „Jetzt machen wir Disco!“

      Benny lachte und suchte einige Cd´s aus.

      „Aber zuerst brauchen wir eine Audio-Anlage und Boxen, damit das läuft.“ erklärte er. „Kabel sind schon dabei, wie ich sehe. Vermutlich sind die Geräte ganz neu.“

      „Wir haben solche Geräte.“ sagte Sylvia leise.

      „Aber klar!“ rief Karina. „Kommt mit.“

      Karina und Jolish fassten Niki an der Hand. Benny folgte ihnen, auch Sylvia war dabei.

      Wenig später waren alle in einem Raum angekommen, der wie ein Partyraum eingerichtet war. Allerdings nicht in Zimmergröße, sondern mit einer Fläche von etwa 5000 Quadratmetern. Viele Dekorationen, die offensichtlich handgemacht waren, schmückten den riesigen Raum. An einigen Stellen konnte man Schlitze erkennen, hinter denen vielleicht Sauerstoffzufuhr sein konnte. Es war auch möglich, dass sich dahinter Lautsprecherboxen verbargen. Benny schaute sich genau um.

      „Hier sind die Geräte, die ihr vielleicht braucht.“ ertönte plötzlich eine Stimme. Es war Kolak, der durch einen Knopfdruck eine Wand öffnete. Ein felsenartiges Gebilde schob sich nach unten und gab den Blick zu verschiedenen technischen Geräte frei. Staunend gab sich Niki dem Anblick hin.

      „Mann, Papa.“ sagte er. „Kennst du das alles?“

      „Wie ich sehe, schon.“ antwortete Benny. „Das hier links ist eine Lichtwerferanlage. Hier unten sind drei Endstufen und das hier vorne ist ein DJ-Mischpult. Daraus muss sich doch etwas machen lassen. Sind diese Geräte angeschlossen?“

      „Die meisten von ihnen.“ sagte Kolak. „Aber ich weiß nicht, ob alles richtig ist. Können Sie das?“

      „Ich will es versuchen.“ grinste Benny und schaute sich die Geräte genauer an. Niki wandte sich an ihn.

      „Was sind denn das für Dinger?“ fragte er und zeigte auf die vielen Geräte im Regal.

      „„Das ist eine Audio-gesteuerte Lichtanlage.“ erklärte sein Vater. „Die Input-Leitung muss an die lineare Output-Leitung eines Mischpultes angeschlossen werden. Wenn dann die Musik läuft, reagiert auch das Licht danach.“

      „Okay, Papa.“ lachte Niki. „Wir werden die Sachen anschließen. Ich weiß doch, wie´s geht. Schließlich bringst Du mir ja Selbständigkeit bei.“

      „Und ich helfe euch.“ sagte Sylvia. „Ich kenne mich zwar nicht so gut aus, aber vielleicht lerne ich dabei.“

      Benny schaute sich die Anlage genau an. Dann stellte er fest:

      „Ton- und Lichtanlage sind bereits richtig angeschlossen. Es fehlen nur noch die Audio-Geräte. Dazu werden wir die beiden 1210er und zwei CD-Spieler anhängen. Auch diese Jukebox kommt dran, nicht zu vergessen. Dann kann´s losgehen.“

      Sylvia half ihm, wobei Niki etwas auffiel.

      „Wie mein Papa!“ sagte er leise. Doch was er meinte, sollte erst wesentlich später klar werden.

      Nach kaum einer halben Stunde war es soweit. Benny schaltete die Geräte an und ließ schon einmal den ersten Song laufen. Für einen Oldie-Fan wie ihn war es wohl klar, dass er einen dieser Evergreens laufen ließ. Die Cover-Version von „Pretty Woman“, im Original von Roy Orbison, zog alles auf die Tanzfläche.

      Niki jubelte vor Freude und auch seine Pflanzenfreunde tanzten mit ihm zusammen, selbst das Heilige Kind machte mit, während Sylvia bei Benny blieb und ihn bei der Musik assistierte.

      „Willst du denn nicht mitmachen?“ fragte Benny sie. „Ich schaff das schon allein.“

      Sylvia hob ihre Augen. „Nein ich...ich möchte lieber bei dir sein.“

      Benny horchte auf. Zeigte diese Frau etwa Interesse an ihm? Das war er gar nicht gewöhnt, denn der schlaksige und eher melancholische Mann war sicher nicht der Typ, von dem Frauen schwärmten. Deshalb vermutete der aus Erfahrungen mißtrauische Unternehmer sofort eine Falle, denn viele Frauen hatte ihn schon zu bezirzen versucht, solange Maria noch gelebt hatte. Doch nach ihrem Tod hatte es schlagartig aufgehört.

      Oder war Sylvia bereits auf solche umschwärmten Männer hereingefallen und hatte dennoch ihre Hoffnung nicht aufgegeben, einen Mann an ihrer Seite zu haben. Doch was konnte es sein? Benny wollte es herausfinden.

      Doch das Seltsamste an ihr war die Tatsache, dass sie Benny an jemanden erinnerte, doch er konnte nicht sagen, an wen.

      Die Feier lief im vollen Gange. Alle Kinder waren glücklich und auch die Erwachsenen machten mit. Als ehemaliger DJ wusste Benny genau, welchen Song er auflegen musste. Außerdem gab es noch brandneue CD-s, die von der „CARL SEGEBERG“ nach Übersee transportiert werden sollten. Allerdings war das Techno nicht sonderlich beliebt, so dass Benny bald wieder auf die guten alten Songs zurückgriff.

      Etwa eine Stunde später kam Niki zu ihm. An seine Händen führte er die Pflanzenkinder Karina und Jolish. Benny wandte sich zu ihnen und fragte sie:

      „Na, amüsiert ihr euch gut?“

      „Klasse, Papa!“ strahlte sein Sohn. „Soll ich dich ablösen? Ich glaube, dass du auch zu den anderen gehen solltest.“

      „Bleib auf dem Teppich, mein Junge.“ lachte Benny. „Für die Musik bin ich zuständig. Außerdem fehlt dir noch die Erfahrung.“

      Etwa noch vier Stunden wurde durchgefeiert, bis Niki darauf bestand, die Disco zu übernehmen.

      „Okay, du hast mich überredet.“ lachte Benny.

      KAPITEL 4: Der Schwimmwettbewerb

      Etwas später gab es zwischen Benny und dem Herrscher Mikel ein Gespräch, nachdem Niki und Sylvia die Plattenteller übernommen hatte.

      „Wie ist diese Welt eigentlich entstanden?“ fragte Benny.

      „Ich war damals noch ein Kind, als ich es von meinem Großvater erfuhr.“ berichtete Mikel. „Die Pflanzenwesen, die sich in Millionen von Jahren weiterentwickelt hatten, bauten sich eine unterirdische Stadt. Doch immer wieder zwischendurch wurden Menschen durch versunkene Schiffe zu ihnen hinuntergezogen. Diese fügten sich in ihr Schicksal und


Скачать книгу