Benny und Niki in der Unterwasserwelt. Lewis Cowley

Benny und Niki in der Unterwasserwelt - Lewis Cowley


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kannst du laut sagen." bestätigte Kela. "Wir alle führen ein tolles Leben. Auch ihr werdet dieses Leben mehr als angenehm empfinden!"

      "Wir haben gar nicht die Absicht, zu bleiben!" wehrte Benny ab.

      "Ach was." sagte Kela. "Es wird euch wirklich gefallen hier, und ihr werdet nie wieder zurückwollen."

      Benny wurde hellhörig. Wie hatte sie das gemeint? Er dachte nicht lange darüber nach, denn er wusste, dass er nach Hause musste zu seinen Freunden.

      Er holte sein Handy aus der Hosentasche, doch er hatte Pech. Das mobile Telefon war völlig durchnässt gewesen und ging nicht an. Außerdem wäre es hier sowieso nicht gegangen. Kela bestätigte das.

      "Das Ding funktioniert hier nicht." sagte sie. "Du bist viel zu weit unten. Aber jetzt wollen wir nicht mehr darüber reden. Gehen wir zu deinem Sohn. Er ist noch am Schwimmen."

      Nun sahen beide, wie Niki im Wasser herumtobte und schwamm. Er schien in seinem Element zu sein. Benny konnte beobachten, wie sein Sohn mit anderen Kindern sprach.

      Benny hatte nur eine Wahl. Er musste mit den Herrscher sprechen und sie bitten, ihn und seinen Sohn nach oben zu bringen. Das sagte er auch Kela.

      "Wir können nicht hierbleiben, so gern wir wollten." sagte er. "Wir haben unser Leben oben und ich bin für viele Kunden verantwortlich. Das kann ich nicht so einfach hinschmeißen."

      "Wenn ihr ertrunken wärt, dann sähe es doch genauso aus." meinte Kela.

      "Eben nicht." entgegnete der Promoter. "Wir müssen einfach wieder nach Hause in unsere Welt. Dort gehören wir hin. Kannst du Kolak Bescheid sagen, dass er uns zu den Herrschern bringt?"

      "Das wird er auch tun." sagte Kela. "Hol deinen Sohn aus dem Wasser, dann rufe ich ihn an."

      Benny ging ans große Schwimmbecken und rief:

      "Komm raus, Niki! Wir müssen zu den Herrschern."

      "Ach, gerade jetzt, wo ich so schön schwimme." maulte der Kleine. "Können wir das nicht ein andermal machen?"

      "Nein, das muss jetzt sein." entgegnete sein Vater. "Komm raus."

      "Ach Mist." rief der Junge. Dabei stieg er aus dem Pool und trocknete sich mit einem Handtuch ab. Dann zog er die abgelegten Kleider wieder an und lief zu seinem Vater.

      "Warum müssen wir zu den Herrschern?" fragte er.

      "Weil wir heim wollen." erklärte Benny. "Wir müssen mit den Herrschern sprechen."

      "Alles klar." sagte Kela. "Ich werde Kolak Bescheid sagen, dass er euch abholt. Allein würdet ihr euch nicht zurechtfinden." Sprach´s und ging zum nächsten Sprechgerät. Kurz darauf kam sie wieder zurück.

      "Alles gebongt." sagte sie. "Er kommt euch holen, aber er wird etwa eine Stunde brauchen. Ich kann euch solange ein paar Fragen beantworten."

      "Eine Frage hätte ich." begann Benny. "Wie ist eigentlich diese Zivilisation zustande gekommen?"

      "Durch Entwicklung in hunderten von Jahren." erklärte Kela. "Auch diese Stadt ist schon sehr alt. Sie wurde von unseren Vorfahren gebaut. Viele von ihnen hielten sich nur noch in den Gebäuden auf und entwickelten sich weiter, so dass sie mehr Sauerstoff brauchten. Wie ihr Menschen."

      "Wie sind denn die hierhergekommen?" wollte Benny wissen.

      "Ihre Vorfahren sind größtenteils wie ihr vor dem Ertrinken gerettet worden." sagte Kela. "Die anderen kamen freiwillig zu uns. Und alle sind glücklich. Sie wollen nicht mehr weg von hier."

      "Aha." entfuhr es Benny. "Was ist denn so Besonderes in eurer Stadt?"

      "Wir verfügen nicht über eine Wirtschaft wie ihr." erklärte Kela. "Natürlich haben wir viele Wesen, die arbeiten, aber sie bekommen keinen Lohn, wie das bei euch der Fall ist. Viele arbeiten in Schichten, aber das kümmert sie nicht. Tatsache ist, dass wir keine Art Zahlungsmittel benutzen. Auch unsere Stadt wird weiter ausgebaut, weil wir immer mehr werden."

      "Wie hat sich eure Rasse denn entwickelt?" fragte Niki.

      "Es hat viele tausend Jahre gedauert, bevor aus den seelenlosen Pflanzen intelligentes Leben wurde." berichtete Kela. "Wir haben uns aus einer Pflanzenart entwickelt, die euch unbekannt ist, denn sie wächst ohne jede Sonne sehr tief am Boden. Im Lauf der Jahrtausende hat sich daraus intelligentes Leben entwickelt. Das Ergebnis sind wir."

      "Ihr seid eigentlich ganz lustig." meinte Niki.

      "Findest du?" gab Kela zurück.

      "Aber ja." sagte der Junge. "Ich hab schon mit ein paar Kindern von euch gespielt."

      Kela musste lachen, denn sie hatte Niki ja zugeschaut, als er mit einigen Pflanzenkindern gespielt hatte. Benny hatte ihr ja erzählt, dass der Kleine mühelos alle Herzen erobern konnte.

      Benny erinnerte sich wieder an das Abenteuer mit den Hitmons. Schon damals hatte der Junge alle Herzen erobert, bis er entführt wurde und sämtliche Hitmons sich zusammentaten, um ihn zu befreien.

      Jetzt standen die beiden da und Niki fragte:

      "Wann kommt denn der Mann zu uns?"

      "Du meinst Kolak?" sagte sein Vater. "So ungefähr in einer Stunde. Solange können wir uns in der Stadt umschauen."

      "Au fein, das machen wir." freute sich Niki.

      Benny schien damit nicht sehr einverstanden zu sein. Er hatte Angst, dass die Herrscher ihn und seinen Sohn hier für immer festhalten würden.

      Benny schaute sich um. Er sah das gewohnte Bild im Schwimmbad, in dem viele Menschen und Pflanzenwesen tummelten und schwammen.

      "Weiter hinten ist unser Partyraum." erklärte Kela. "Dort wird fast immer gefeiert. Kommt mit."

      Langsam folgten Benny und sein Sohn der Pflanzenfrau. Dabei bestaunten sie noch die Umgebung. Lange dauerte es nicht, als sie am Partyraum angekommen waren. Dort hörten sie etwas ungewöhnliche Musik. Benny hörte das und fragte:

      "Habt ihr auch richtige Musik da?"

      "Das ist es leider, nein." sagte Kela. "Was uns fehlt, ist Musik, die ihr auch hört. Das würde hier bestimmt besser ankommen. Aber wir wissen nicht, wie wir an sowas rankommen sollen."

      "Warum kauft ihr nicht ein paar CD´s oben?" fragte Benny.

      "Das würde nichts nützen." antwortete Kela. "Weil wir keine Geräte zum Abspielen haben. Und wir wissen auch nicht, wie wir sowas bekommen."

      "Das gibt´s alles bei uns oben." erklärte Benny.

      "Wir haben aber kein Geld." erinnerte Kela. "Wir wissen nicht, wie wir das machen sollen."

      "Na, vielleicht fällt mir etwas ein." meinte der Promoter. "Was meinst du, Niki?"

      Sein Sohn, der bisher geschwiegen hatte, sagte:

      "Gehen wir einfach rein. Dann wissen wir mehr."

      Kaum hatten die drei den Raum betreten, sahen sie auch schon, woher die Musik kam. Sie wurde live von einer Kapelle gespielt. Aber Benny und Nike war diese Musik völlig unbekannt.

      "Was wir bräuchten, ist bessere Musik." erklärte Kela. "Aber woher sollen wir das bekommen ohne Geld."

      "Gute Frage." brummte Benny. "Aber gehen wir wieder zurück. Kolak wird bald am vereinbarten Treffpunkt ankommen."

      Also gingen die drei wieder zurück. An einer Shuttlehaltestelle erblickten sie Kolak. Der sprach gleich los:

      "Ich war gerade bei den Herrschern und habe ihnen von euch erzählt."

      "Wo sind denn Ihre Kinder?" fragte Benny.

      "Bei ihrer Mutter." erklärte Kolak. "Und die warten auf uns bei den Herrschern."

      "Was sollen wir da?" fragte Benny.

      "Es wird über euch beraten." sagte Kolak. "Und es ist wichtig, dass ihr dabei seid."


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