Benny und Niki in der Unterwasserwelt. Lewis Cowley

Benny und Niki in der Unterwasserwelt - Lewis Cowley


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      Niki verschwand mit Karina und Jolish, die die beiden begleitet hatten, während Benny zur nächsten Kuppel ging. Er beobachtete noch, wie sein Sohn mit den Pflanzenkindern zu einem kleinen Brunnen lief.

      Bald hatte Benny die nächste Kuppel erreicht. Es mochte wohl ein anderes Gebäude sein. Dort entdeckte er einen Wasserfall mit einem riesigen Schwimmbad, in dem sich hunderte von Menschen und Pflanzenwesen tummelten.

      "Aha." sagte er sich. "Bademöglichkeiten gibt´s hier auch noch. Das wäre was für Niki."

      Er schaute weiter und entdeckte eine Art Höhle. Langsam ging er darauf zu. Vor dem Eingang blieb er stehen und schaute hinein.

      "Das ist unser Kino." ertönte eine Stimme. Benny wandte sich um. Ein weibliches Pflanzenwesen stand neben ihm. Sie trug einen moosgrünen Hosenanzug mit schicken Streifen an den Seiten.

      "Du kannst ruhig mit reingehen." fuhr das Pflanzenwesen fort. "Jetzt zeigen sie gerade einen tollen Film."

      Benny zögerte etwas, dann ging er hinein. Auf der riesigen Leinwand wurde gerade ein Film gezeigt, den Benny sogar kannte. Die Zeit verging und Benny vergaß ganz seinen Sohn. Erst als der Film zu Ende war, kam es ihm wieder.

      "Mensch Niki!" rief er. Das weibliche Pflanzenwesen, das ihn angesprochen hatte und jetzt neben ihm saß, fragte:

      "Wer ist Niki?"

      "Mein Sohn." erklärte der Promoter. "Er ist da drüben." Dabei wies es auf die Stelle, an der er seinen Sohn zuletzt gesehen hatte. "Ich muss zu ihm."

      "Warte, ich komm mit." sagte das Pflanzenwesen. Unterwegs sagte es:

      "Entschuldige, wir haben uns noch gar nicht vorgestellt. Ich heiße Kela."

      "Benjamin." sagte der Promoter. "Aber alle nennen mich Benny."

      "Bist du neu hier?" fragte Kela. "Ich habe dich noch nie gesehen."

      "Ich bin eben mit meinem Sohn hier aufgefischt worden." erklärte Benny. "Wir sind über Bord gegangen."

      "Aber nicht ertrunken." stellte Kela trocken fest.

      "Stimmt." bestätigte der Promoter. "Jetzt sind wir hier. Aber wir müssen wieder nach oben. Dort sind unsere Freunde, die auf uns warten."

      "Und wo ist die Mama?" fragte sie.

      "Eine Mama gibt es nicht mehr." gestand Benny.

      "Es wird nicht einfach sein, nach oben zu kommen." erwiderte das Pflanzenmädchen.

      "Wieso?" fragte Benny. "Die brauchen uns mit dem Boot nur nach oben bringen."

      "Es ist kein technisches Problem es geht um euch." erklärte sie. "Ihr wisst von unserer Existenz. Hast du schon mit unseren Herrschern gesprochen?"

      "Herrschern?" fragte Benny etwas verwirrt. "Nein eigentlich nicht."

      "Das kommt noch." sagte sie. "Aber gehen wir zuerst zu deinem Sohn."

      Sie waren fast dort angekommen, als Benny die Stimme seines Sohnes vernahm:

      "...und am Ende gingen der alte Mann und seine Söhne ins Haus zurück und lebten noch lange glücklich zusammen."

      Erst jetzt bemerkte Benny, dass Dutzende von Kindern um seinen Sohn herumsaßen. Der Kleine hatte es mal wieder geschafft einen Haufen Herzen zu erobern, indem er sich diesmal als Märchenonkel machte. Kaum war er fertig, entdeckte er seinen Vater.

      "Hallo Papa!" rief er. "Wo warst du denn so lange?"

      "Im Kino." berichtete Benny. "Dabei habe ich Kela kennen gelernt. Wo sind denn deine beiden Freunde?"

      "Die sind mit ihrem Papa da weggegangen." rief Niki und zeigte in die dementsprechende Richtung. Dabei sah er Kela an und sagte:

      "Hi, ich bin Niki."

      Bevor das Mädchen etwas sagen konnte, kam ihr Benny zuvor.

      "Drüben in der nächsten Kuppel ist etwas, das du dir ansehen solltest, nämlich ein riesiger Swimmingpool."

      "Echt?" staunte der Junge. "Da geh ich gleich hin."

      Gleich darauf sah auch er den großen Schwimmspaß. Dann meinte er bedauernd:

      "Schade, dass ich keine Badehose dabei hab."

      "Ich weiß, wo es sowas gibt." sagte Kela. "Gleich im übernächsten Haus. Kommt mit."

      Dabei führte sie Vater und Sohn zu einem großen Klamottenladen. Niki hatte sich gleich eine Badehose ausgesucht.

      "Womit zahlt man hier?" fragte Benny.

      "Gar nicht." antwortete Kela. "Wir haben keine Währungsform wie ihr auf eurer staubigen Welt. Bei uns ist da ein Geben und Nehmen. Wir machen höchstens Tausch, aber das kommt auch selten vor."

      "Versteh ich nicht." sagte Benny. "Habt ihr denn keine Wirtschaft?"

      "Sowas gibt es bei uns nicht." erklärte Kela. "Gäbe es bei uns eine Wirtschaft, dann würden bei uns auch Kriege ausbrechen wie bei euch."

      "Aha." brummte der Promoter. "Das will ich schon genauer erklärt haben."

      "Ich glaube, unsere Herrscher können dir da weiterhelfen." sagte Kela.

      "Wer sind eure Herrscher?" fragte Benny.

      "Mikel und Jelina." erklärte Kela. "Sie haben ihren Sitz in der Mitte der Stadt. Von ihnen kannst du alles erfahren. Wer ist denn für euch zuständig?"

      "Eigentlich niemand, glaube ich." bemerkte Benny. "Ich meine, wir sind ja noch nicht lange da."

      "Wer hat euch denn aufgefischt?" fragte sie.

      "Ein gewisser Kolak." antwortete er.

      "Den kenn´ ich." rief sie. "Der ist in Ordnung. Der kann dich auch rüberbringen. Ihr braucht nur ein Shuttle zu nehmen, zu Fuß wäre das zu weit. Es sei denn, du stehst auf Wandern."

      "Nein eigentlich weniger." gestand Benny. "Aber ich würde mir noch gerne eure Stadt anschauen."

      "Erlaubst du, dass ich euch führe?" fragte sie.

      "Jederzeit." lachte Benny. "Ich will nur sehen, was mein Sohn macht. So wie ich ihn kenne, wird er wahrscheinlich im Schwimmbad sein."

      "Dann gehen wir hin." sagte sie.

      Sie waren noch nicht weit gekommen, da erblickten sie Niki im Wasser. Er tobte durch die Wellen und spielte mit anderen Kindern. Benny beobachtete seinen Sohn lächelnd. Kela sah das und fragte:

      "Möchtest du auch wieder ein kleiner Junge sein?"

      "Wenn ich es so haben könnte, ja." gestand der Promoter. "Ich habe es nie so richtig gekonnt, Kontakte zu knüpfen. Da hat´s mein Sohn leichter."

      "Das sehe ich." gab Kela lachend zurück. "Übrigens, du hast vorhin gesagt, dass es keine Mama mehr gibt."

      "Ein Autounfall vor drei Jahren." erklärte er.

      "Oh!" mehr sagte Kela nicht. Doch dann fasste sie sich und sagte bedauernd:

      "So jung und schon Witwer."

      "Aber Niki ist eine große Stütze." entgegnete Benny. "Er sorgt schon dafür, dass es nicht langweilig wird."

      "Wenn dein Sohn mit dem Schwimmen fertig ist, dann suchen wir Kolak auf." sagte sie. "Auf diese Weise kommt ihr zu den Herrschern. Es ist wichtig, dass ihr mit ihnen Kontakt aufnehmt."

      "Aber warum hat Kolak das nicht gesagt?" fragte Benny.

      "Ich nehme an, er wollte euch nicht die Freude hier verderben." sagte Kela.

      "Wie haltet ihr eigentlich Kontakt auf große Entfernungen?" wollte Benny wissen.

      "Durch Telefone wie ihr." antwortete sie. "Wir haben auch mobile Telefone, aber die meisten benutzen sie nicht. Sonst funktioniert es per öffentlichen Sprechfunk."

      "Und von einem Punkt zum anderen zu kommen, benutzt ihr sogenannte Shuttles." ergänzte


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