Die Kraft der positiven Gefühle. Peter Schmidt
22: Focusing B
INFO 11: Spontanes und forciertes positives Denken
Kapitel 23: Entspannung als Grundlage mentaler Techniken B
INFO 12: Wie wirken Wortklänge?
Kapitel 24 Wann wirken mentale Techniken und wann wirken sie nicht?
INFO 13: „Angenehm“ und „unangenehm“ als ausschlaggebende Eigenschaften der Gefühle
Kapitel 25: Vier verschiedene Weisen des Umgangs mit negativen Gefühlen
Kapitel 26: Fehlertabelle Gefühl und Wert
Kapitel 27: Welche Technik für welches Problem?
Kapitel 28: EQ-Test
Nachbemerkung
Begriffserklärungen
Literaturverzeichnis
Notfall
Über den Autor
Teil A
In diesem Abschnitt lernen Sie
ohne theoretischen Ballast,
wie Sie sich mit vier hocheffektiven und
neu entwickelten mentalen
Techniken ohne weitere Vorkenntnisse
positiv verändern können.
Es wird auf lange Erklärungen verzichtet.
Sie können sofort anfangen.
Sie brauchen dazu weder Esoterik,
religiösen Glauben noch
Suggestionskraft oder
andere besondere Fähigkeiten.
In Teil B erfahren Sie mehr über die
eingesetzten Techniken und die
Hintergründe der Psychologie der
Emotionalen Intelligenz
1 Mentale Veränderung auf den Punkt gebracht
In Teil A stelle ich Ihnen mit dem vier mentale Techniken vor, die Ihr Leben grundlegend verändern können:
Körper-Desensibilisierung
Gedankensetzen
Ja-Nein-Technik
Focusing
Drei Varianten, die leicht erlernbar sind, weil sie auf den gleichen Voraussetzungen beruhen, ergänzen diese vier Techniken:
Problem-Desensibilisierung
Allgemeine Formeln des Gedankensetzens
Ja-Nein-Wunsch-Technik
Als Entspannungstechnik, die den einzelnen Mentaltechniken vorgeschaltet werden kann, wird eine hochwirksame Variante der Wortklangmeditation empfohlen.
Das Ziel:
Selbstmotivation, Leistungssteigerung Konfliktbewältigung, Krisenmanagement, Stressreduktion, Entspannung, innere Freiheit, weniger negative Gefühle und Gedanken, weniger psychosomatische Beschwerden, sicheres Auftreten, mehr Kreativität und Entwicklung, mehr Erfolg in der Arbeit.
Aber wozu überhaupt mentale Techniken?
Genügt zur Lösung unserer psychischen Probleme nicht auch simples positives Denken? Diese Frage unterstellt, jeder könne beliebig positiv denken. Dem positiven Denken stehen aber oft innere Widerstände, skeptische Gedanken und negative Gefühle entgegen.
Manche Menschen bezeichnen sich als zu „nervös“ dafür. Andere haben eine – oft unbewusste – Furcht vor dem eigenen Inneren.
Die hier empfohlene Entspannungstechnik hat gegenüber dem Autogenen Training und der Progressiven Muskelentspannung nach Jacobson den unschätzbaren Vorteil, auch von extrem nervösen Personen ausgeübt werden zu können. Sie erfordert keine besondere Konzentration oder Anstrengung.
Die Wirkung vor allem der ersten drei Grundtechniken „Desensibilisierung“, „Gedankensetzen“ und „Ja-Nein-Technik“ ist – auch wenn das hochgegriffen klingt – außergewöhnlich! Wären diese Methoden allgemein bekannt, hätte das erhebliche Auswirkungen auf unser soziales Miteinander. Mit wenigen Minuten täglich und einfachen, anstrengungslosen Übungen lässt sich eine deutliche Verbesserung der Lebensqualität erreichen. Und dies frei von Ideologien. Ergänzt werden alle Techniken durch psychologisches und philosophisches Grundwissen über elementare Lebensfragen. Auf diese Weise entstand ein bisher einzigartiges Trainingsprogramm: das EQ-System.
Seit den Untersuchungen des amerikanischen Psychologen Daniel Goleman (1995) spricht viel dafür, dass die sogenannte „Emotionale Intelligenz“ einen mindestens ebenso bedeutsamen Faktor für unser Leben darstellt wie der Intelligenzquotient. Auch hochintelligente Menschen stolpern von einer Lebenskrise in die andere. Golemans Psychologie erfuhr allerdings zunächst kaum praktische Umsetzung.
In den letzten Jahren hat sich die Psychologie der Emotionalen Intelligenz jedoch auch in diesem Bereich weiterentwickelt und bietet neue bzw. neu definierte Techniken zur Konfliktbewältigung und Selbstmotivation. Einige dieser Methoden sind geradezu revolutionär. Es lohnt sich daher, auf Feinheiten und Unterschiede zu achten, falls Sie bereits mit anderen Mentaltechniken wie etwa dem Autogenen Training Erfahrungen haben.
Teil A versetzt Sie ohne lange Anleitungen in die Lage, die einfachen Regeln der Selbstmotivation, Konfliktbewältigung und Leistungssteigerung sofort im Alltag einzusetzen. Sie benötigen dazu nur Ihren gesunden Menschenverstand. Teil B dient der Erläuterung und Vertiefung für alle, die noch mehr über die eingesetzten Mentaltechniken wissen möchten. INFOS, die separat oder zu den Übungen gelesen werden können, vermitteln Ihnen zusätzliche Informationen zum Thema des folgenden oder vorausgegangenen Kapitels.
Alle Methoden sind als zusätzliches Angebot zu Ihren bisherigen, intuitiven oder auch systematischen Fähigkeiten, Probleme zu lösen, zu verstehen.
INFO 1
Was ist eigentlich ein emotional bedrängendes Problem?
Gleichgültig, welches Problem wir haben – ob wir morgens nur schwer aus dem Bett kommen, ob es uns nicht gelingt, uns um eine andere Arbeit zu kümmern, ob uns die Energie für ein Hochschulstudium fehlt oder ob es Ängste, Befangenheit, Marotten, Impulsivität, quälende Eifersucht und negative Gedanken sind:
„Stark belastende Probleme“ fühlen sich immer unangenehm an.
Einige Probleme haben keinen erkennbaren oder nur geringen emotionalen Gehalt – dann, wenn sie sich sachlich lösen lassen (wie die Reparatur Ihres Autos). Probleme, die uns emotional nicht zusetzen (oder von denen wir nicht erwarten, sie könnten uns gefühlsmäßig zusetzen), sind für uns letztlich „unproblematisch“, weil es sich nur um gedanklich erfasste Probleme handelt:
Gedanken und Sachverhalte
allein tun nicht weh …!
Ein Problem, das wir rein rational, sachlich erfassen, wird kaum den gleichen Stellenwert für uns haben wie starke Emotionen und Affekte, zum Beispiel Ärger, Trauer, Angst oder Hass. Ein Problem wird letztlich dadurch zum drängenden Problem, dass negative – unangenehme, unattraktive, unlustbetonte, schmerzhafte – Gefühle beteiligt sind. Erst negative Gefühle zu haben bedeutet, zu leiden.
Darum gilt es, mit wirksamen mentalen Techniken Gefühle zu verändern.
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