Lavendelblut. Alex C. Morrison

Lavendelblut - Alex C. Morrison


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das Gefühl das ihre Augen in einem unnatürlichem Ton, einen kurzen Augenblick,

      aufleuchteten. <<

      Eddy schaute mich eine Weile perplex an. Dann lachte er auf >>Ja, klar. Hast wohl zu viel Underworld und so ‘n Kramm geguckt. <<

      Dann stand er von seinem Stuhl auf und ging zu seiner Playstation. Er schob eine Disk hinein und warf mir einen Controller rüber. Wir setzten uns auf die Couch.

      >>Ich glaube wir haben heute genug gepaukt. Wird Zeit das wir etwas GTA zocken um unsere Köpfe etwas frei zu

      kriegen. <<, sagte er. >>Außerdem bist du spät dran mit deinem Aprilscherz. Wir haben heute den dreißigsten. <<, fügte er hinzu.

      Ich ließ die Sache damit auf sich beruhen und sagte kein Wort mehr zu dem Thema. Wir zockten fast den ganzen Abend durch, bestellten uns Pizza, spielten Karten und genehmigten uns ein paar Bier. Schließlich war morgen Samstag.

      Von einem quirligen Dröhnen wurde ich aus dem Schlaf gerissen. Ich öffnete meine Augen und sah mich um. An der einen Wand war eine Fototapete auf der ein schwarzer BMW abgebildet war. An der Wand daneben lief noch der Fernseher und Cindy aus Marzahn wirbelte galant über die Bühne. Das musste wohl eine Wiederholung von gestern Abend sein. Gott sei Dank war der Fernseher auf ganz leise gestellt. Auf dem Parkettfußboden lagen eine offene Pizzaschachtel und daneben einige Flaschen Bier. Erst dann realisierte ich, dass ich bei Eddy auf der Couch eingeschlafen sein musste. Ich rappelte mich auf und strich ein paar Fussel von meiner Hose als ich plötzlich auf etwas Hartes trat.

      >>Autsch! <<, winselte es vom Boden.

      Ich blickte herab und entdeckte Eddy, der zusammengekauert auf dem Boden eingeschlafen war.

      >>Tut mir leid. <<

      Eddy streckte sich und gähnte erst einmal. >>Wo willst du hin? <<

      >>Nach Hause. Ich hatte meinen Eltern versprochen dieses Wochenende mal ausnahmsweise mit ihnen zu

      frühstücken. <<

      >>Na dann mach´ s mal gut Kumpel. <<, sagte Eddy und legte sich auf die bequeme Couch.

      Ich zog meine schwarze Lederjacke an und versuchte leise aus dem Haus zu schleichen. Doch Herr Felstau hatte mich schon im Flur abgefangen.

      >>Adam, komm frühstücken. <<

      >>Danke, Herr Felstau aber meine Eltern erwarten mich zu Hause. Gerne ein anderes

      Mal. <<

      Kaum hatte ich ausgesprochen kam Frau Felstau zu uns. >>Adam du musst mit uns Frühstücken. Ich habe extra Croissants geholt. <<

      >>Es ist wirklich sehr freundlich von Ihnen… << Ich konnte den Satz noch nicht mal zu Ende sprechen da zog mich Eddys Mutter ins Esszimmer und stellte mir eine Tasse Kaffee vor die Nase. Auf dem Teller vor mir lag schon ein aufgeschnittenes Croissant. Rechts daneben war ein Eierhalter samt Ei und Besteck dazu.

      Man konnte den beiden nicht entkommen. Ich holte mein Handy aus der Hosentasche und tippte eine kurze Nachricht an meine Eltern und versandt sie per WhatsApp.

      Ich beeilte mich mit dem Frühstück aber Frau Felstau goss mir immer wieder Kaffee nach und erzählte plötzlich von einigen neuen Schülern die schon diesen Monat auf unsere Schule kommen würden.

      Nach einiger Zeit kam auch Eddy zu uns. Er wirkte nicht sehr überrascht als er mich dort sitzen sah. Mal wieder.

      >>Na, hast es wieder nicht geschafft vor meinen verrückten Eltern zu fliehen <<, es klang eher nach einer Aussage als nach einer Frage. Er schnappte sich ein Brötchen und setzte sich zu uns an den großen Esstisch. Eddy war auch ein Einzelkind. Weswegen wir von unseren Eltern so betüdelt wurden. Es konnte einen manchmal echt nerven.

      >>Worüber unterhaltet ihr euch so? <<, fragte er.

      >>Ach, Mutter erzählt gerade was über die neuen Schüler die dieses Schuljahr schon etwas eher kommen. <<, sagte Herr Felstau.

      Eddys Mutter, Irmelin Felstau, war Rektorin auf unserer Schule dem Johannes Gymnasium. Sein Vater Hugo sowie meine Eltern Harald und Gabi Herzog waren Lehrer dort. Hugo war der Deutschlehrer, Harald der Physiklehrer und Gabi war Musiklehrerin mit der Spezialisierung auf das Klavier. In der Schule wurden wir „Die Akademikerkinder“ genannt.

      >>Nun dieses Jahr sind es fünf Schüler die neu dazu kommen werden. Vier Jungs und ein Mädel. <<, erzählte Frau Felstau. Dann stand sie auf und verschwand kurz im Wohnzimmer nebenan. Als sie wiederkam hatte sie ein kleines Heft in ihrer Hand. Sie setzte sich wieder auf ihren Platz und zückte ihre Brille aus dem Etui.

      >>Da steht es. In eure Klasse kommen zwei Schüler und zwar Reese Martin und Mia Arion O´ Leary. Die anderen drei Jungs kommen in eure Parallelklasse. Die zwei kommen ursprünglich aus Irland. Seid nett zu denen. <<

      Mir blieb der Mund offen stehen als ich den Namen

      „O´Leary “ hörte.

      >>Da ist doch deine neue Nachbarin,

      stimmt’s? <<, sagte Eddy.

      Ich nickte.

      >>Seltsamer zweiter Vorname. Arion. <<, flüsterte ich.

      >>Dann können wir sie uns mal näher anschauen. <<, sagte er und grinste.

      Seltsam, dachte ich, Mia kommt ausgerechnet in meine Klasse. Was für ein Zufall aber heißt es nicht das es Zufälle gar nicht gibt? Nun ja, wie auch immer.

      >>Ab wann werden die neuen in unsere Klasse kommen? <<, wollte ich wissen.

      Frau Felstau blätterte in ihrem Heft. >>Schon kommenden Montag. <<

      >>Welch´ eine Überraschung. <<, entkam Eddys Lippen.

      Herr und Frau Felstau guckten sich grübelnd an.

      >>Wieso was ist? <<, fragte Herr Felstau.

      Ich blickte auf meine Uhr und dann zu Eddy.

      >>Ach, nichts weiter. Ich sehe gerade dass ich jetzt wirklich los muss. Ist nämlich schon fast halb elf. <<

      Ich verabschiedete mich hastig und bedankte mich für das leckere Frühstück. Schnellen Schrittes ging ich (mittlerweile hatte sich die Sonne unter einer dicken Wolkendecke versteckt und es sah nicht mehr so aus als würde sie heute noch rauskommen) nach Hause. Ich zog mir meinen Kapuzenpulli ins Gesicht und zog den Reißverschluss meiner Jacke zu. Wie gewohnt ging ich den üblichen Weg. Zuerst kam der kleine Spielplatz der immer von Jugendlichen zugemüllt wurde sodass sich kein Kind mehr auf ihn traute. Nachts hangen dort immer finstere Gestalten herum. Dann kamen ein kleiner dichter Wald und schließlich eine weite Wiese mit einem Bolzplatz. Einmal musste ich die Straße überqueren und fast war ich da. Ich bog in unsere Straße ein als mich plötzlich ein finster dreinblickender Jugendlicher anrempelte. Der Blick seiner braunen Augen brannte sich in meine Seele. Er war intensiv und irgendwie auch böse. Sein Gesicht war schon fast zu einer Fratze verzogen. Einen Moment schauderte ich denn ich hatte das komische Gefühl wieder so ein seltsames Knurren vernommen zu haben. Doch dann erinnerte ich mich an Eddys Worte. Vielleicht hatte er ja wirklich Recht und ich sah mir tatsächlich zu viel Underworld und anderen Vampir- und Monsterscheiß an. Ich versuchte nicht mehr an die Familie O´Leary oder an den finster dreinblickenden Typen zu denken.

      Als ich endlich zu Hause ankam stand meine Mutter schon mit verschränkten Armen in der Wohnzimmertür und sah mich ungeduldig an. Obwohl in ihren grünen Augen auch ein wenig Wut aufblitzte blieb sie locker.

      >>Die Felstaus schon wieder. Ich fürchte sie werden dich noch eines Tages adoptieren. <<, sagte sie und kam einige Schritte auf mich zu.

      Ich zog meine Jacke aus und hängte sie an die Garderobe.

      >>Mutter bitte, fang nicht wieder damit an. Nächsten Samstag lade


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