Lavendelblut. Alex C. Morrison

Lavendelblut - Alex C. Morrison


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treiben. Ich hasste ihn regelrecht. Dafür hatte ich meine Musik. Musik war mein Sport, mein Ausgleich.

      Ich hatte gerade das Stück >River flows in you < von Yiruma zu Ende gespielt, (ja, ich ließ mich tatsächlich manchmal auch auf moderne Musik ein, nicht nur auf klassische. Was David Garrett mit seiner Violine, er hat tatsächlich eine Stradivari, anstellte war sensationell. Er mischte Klassik mit Rock und das mochte ich sehr), klopfte es an meiner Tür.

      >>Herein. <<

      Es war Eddy. >>Bist du immer noch nicht

      fertig? <<

      Ich blickte auf mein Handy >>Oh, Mist. Ich habe die Zeit ganz vergessen. <<

      Es war mittlerweile schon zwanzig Uhr und die Party würde schon in einer Stunde steigen.

      >>Ich spring eben noch schnell unter die Dusche. <<, rief ich zu Eddy, der sich derzeit auf dem Ledersofa breit machte um etwas Playstation zu spielen.

      >>Ja, aber beeil dich. <<, hörte ich nur.

      Ich verschwand im Badezimmer. Zügig wusch ich meine länglichen Haare. Als ich kurze Zeit später den Föhn anwarf stand Eddy mit verschränkten Armen in der Tür.

      >>Ist was? <<

      >>Nicht dein ernst, oder? <<, fragte er ernst und zeigte hektisch auf seine Lederarmbanduhr.

      >>Doch, ich muss sie föhnen sonst liegen sie nicht richtig. <<, erwiderte ich.

      Eddy schüttelte seinen Kopf >>Du bist schon so eitel wie ein Mädchen. <<, und verschwand wieder aus dem Bad.

      Ich parfümierte mich, zog schnell meine Lederhose an (die waren tatsächlich wieder modern und dank meiner schlanken Figur passte sie zu mir. Ich war zwar schlank aber nicht schlaksig.) Dann kramte ich noch ein graues Sweatshirt raus und zog es hastig an.

      >>Na, endlich. <<

      Eddy fuhr die Playstation runter und wir machten uns auf den Weg zum Heaven.

      Der Weg war nicht sehr weit. Wir nahmen den Bus und nach knapp zwanzig Minuten waren wir schon da. Wir waren fast die ersten dort.

      Der Club war sehr modern eingerichtet. Überall waren weiße Sessel und Bänke. Es gab eine große Tanzfläche und der DJ war sehr gut. Er hatte gerade ein Lied von David Guetta aufgelegt. Es dröhnte aus allen Ecken und Enden. Nach den Klavierstücken musste sich mein Gehör allerdings erst umstellen. Jedoch dauerte dies aber nicht lange. An den Seiten waren Tische mit Häppchen aufgestellt. Auf der Tanzfläche war ordentlich Schaum aber nur knapp ein Dutzend Leute tanzten. Eddy und ich hatten schon die Häppchen anvisiert und steuerten auf sie zu. Als mich plötzlich jemand unsanft anrempelte. Dieser Jemand machte nicht mal den Anschein sich zu Entschuldigen und ging stumpf weiter direkt an uns vorbei. Ich blickte mich instinktiv um, vielleicht würde ich ja so sehen wer es war. Vielleicht kannte ich den Jemand. Doch als ich mich umdrehte stockte mir fast der Atem. Es war wieder dieser Kerl. Und zwar der, dem ich heute Vormittag über den Weg gelaufen bin. Er hatte mich so böse angeblickt das ich seinen Seelenfressenden Blick nie in meinem Leben je hätte vergessen können. Und genau jetzt funkelten seine Augen in dem gleichen schwarz wie heute Vormittag. Ein Schauder lief mir über meinen Rücken.

      >>Hey, Adam alles okay? <<, fragte jemand.

      Ich starrte immer noch dem düsteren Typen hinterher.

      >>Adam? <<

      Dann bemerkte ich dass es Eddy war. Er stupste mich an.

      >>Was ist mit dir? <<

      >>Ich…ähm… <<

      >>Du siehst nämlich so aus als hättest du gerade ein Gespenst gesehen. <<

      Ich wandte mich wieder Eddy zu.

      >>Oh, ja das kannst du aber laut sagen. <<

      >>Wieso, was ist? <<

      >>Hast du diesen Typen gerade gesehen? <<, fragte ich.

      >>Der dich gerade anrempelte? <<

      Ich nickte.

      >>Wie konnte man den nicht übersehen. Der sieht doch aus wie ein Serienkiller,wenn du mich fragst. <<

      Eddy hatte seinen finsteren Blick also auch bemerkt.

      >>Seine Augen sehen geradezu so aus als wären sie nur dafür da um dir die Seele aus dem Leib zu ziehen. <<, entgegnete er.

      >>Du sagst es! <<

      >>Hey, da seid ihr ja. <<, hörten wir eine bekannte Stimme.

      Es war die von Andy Weiß. Andy war einer unserer Klassenkameraden. Er war der Mädchenschwarm der Schule denn er war noch größer als ich, und ich war mit meinem ein Meter achtzig immerhin nicht klein, war schlank aber sportlich. Andy hatte kurzes, blondes Haar und spielte in der Volleyballmannschaft zusammen mit Benny. Benny Rosengarten war Andys bester Kumpel und war das genaue Gegenteil von ihm und eher ein Mitläufer. Er war zwar klein aber muskulös. Hatte braune Augen und kurze braune Haare.

      >>Hey! <<, grüßten wir mit Eddy wie aus einem Mund.

      Unsere Begeisterung ließ zu wünschen übrig. Wir hatten nicht wirklich viel mit den beiden zu tun. Denn anscheinend empfand uns Andy als eine Art Konkurrenz. Immerhin, wir waren also nicht hässlich. Eddy sagte mir des Öfteren dass ich das Zeug zum Model hätte. Meine grünen Augen würden gut zu meinem schwarzen, länglichem Haar passen und meine Gesichtszüge wären dem einen Engel gleich. Was auch immer das heißen sollte. Wie auch immer Eddy war selbst gutaussehend, nicht das ich auf ihn stehen würde aber er hatte schon einige Freundinnen denen er das Herz gebrochen hatte. Er hatte eine gewisse Ähnlichkeit mit Andy doch Eddys Haare waren etwas länger und seine Augen waren braun. Was ihm das gewisse Etwas verlieh. Genauso wie das Muttermal über seiner rechten Augenbraue.

      Eddy und ich schaufelten uns gerade dutzende Häppchen auf die Plastikteller als ich Mia auf der Tanzfläche erblickte. Sie schien wie in Trance. Ihre Augen waren geschlossen und sie ruderte mit den Armen in der Luft, passend zur Musik. Ich beobachtete sie eine Weile.

      >>Ist sie das? <<

      >>Ja, das ist Mia. Siehst du jetzt, was ich mit merkwürdig meine? <<

      Eddy nickte.

      >>Schau mal! <<, er zeigte mit dem Kopf zu Mia.

      >>Das ist doch der Typ! <<, stieß ich aus und hätte mich beinahe an meinem Lachshäppchen verschluckt.

      >>Die tanzen jetzt nicht wirklich zusammen, oder? <<

      >>Anscheinend doch. <<

      Ich traute meinen Augen kaum. Seine Hände glitten in Ihre und sie hörte auf mit ihnen zu rudern. Dabei öffnete sie ihre Augen und funkelte den Typen an. Was sah sie nur in ihm?

      >>Jetzt hab ich es auch gesehen. <<, sagte Eddy ernst und tippte mir auf die Schulter.

      >>Glaubst du mir etwa? <<

      Als hätten die beiden uns gehört warfen sie uns einen ernsten Blick zu.

      Wir drehten uns abrupt um und gingen zu einem Stehtisch. Gott segne den DJ, denn genau im richtigen Moment setzte er die Dampfmaschine ein. Sodass wir von den Seelenfressenden Blicken weitestgehend verschont blieben.

      >>Die Neuen! <<, sagte Andy trocken und kam mit seinem leeren Pappteller auf uns zu und zeigte mit seinem spitzen Kinn auf die Bühne.

      >>DAS sind die neuen? <<, stieß ich aus. Obwohl ich ja wusste das Mia zu uns in die Klasse kommen würde, das hatte ja Eddys Mutter verraten. Aber das der Seelenfresser auch in unsere Klasse kommen würde, das hatte mir noch gefehlt.

      >>Jap. <<, erwiderte Andy und nippte an seinem Bier.

      >>Sind


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