Deadforce 2. Norbert Langenau

Deadforce 2 - Norbert Langenau


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Welt wandeln."

      "Nein! Ich werde niemals zulassen, dass er zurückkehrt. Vorher töte ich Euch und alle anderen Jünger. Ich werde alles in meiner Macht Stehende tun, um ihn für immer dort zu halten, wo er jetzt ist. Vernichtet und gespalten in unzählige Teile, von denen die meisten schon längst vergangen sind."

      "Es wird immer Wege geben, ihn zurückzuholen. Seht Eurem Ende ins Auge, Hirion. Sobald er wieder da ist, wird er Euch als Erstes beseitigen."

      Jack erhob sich und stolzierte aus dem Raum hinaus. man konnte sich als jemand wie Jack eine Menge Dinge erlauben. Das lag daran, dass er eine große Macht sein Eigen nannte. Eines hatte er aber gerade getan, das er sich nicht erlauben konnte: Kaiser Hirion, das mächtigste Wesen der Welt, zu erzürnen. Für gewöhnlich stellte dies ein Todesurteil für jeden dar, der Hirion nicht überlegen war. Und das waren die allerwenigsten. Als Jack nun also gemütlich aus dem Palast hinausspazieren wollte und durch den Thronsaal schlenderte, da rechnete er nicht mit der monumentalen Gestalt, die sich ihm rasend schnell näherte. Noch bevor er reagieren konnte, hatte Hirion ihn bereits mit seinen spitzen Eisenklauen gepackt und schmetterte ihn, so heftig er konnte, gegen die Wand des Thronsaals. Nach dem Aufprall fiel Jack angeschlagen zu Boden. Dort krümmte er sich vor Schmerzen und versuchte, wieder aufzustehen. Da drückte ihn Hirions mächtiger Fuß erneut nach unten, während dessen boshaftes Gesicht ihn anstarrte.

      "Eure lächerliche Maske ist leider nur zutreffend, wenn Ihr Euch wie ein toller Hecht fühlt, doch ich bin sicher, das tut Ihr im Moment nicht. Sag schon, wie fühlst du dich nun, kleiner Wurm? Fühlst du dich wie ein wehrloser, kleiner Schwächling? Sag es!", brüllte Hirion und bei jedem Wort erzitterte der Thronsaal.

      "Es tut mir Leid! Bitte vergebt mir, großer und mächtiger Kaiser Hirion, größtes und mächtigstes Wesen auf dieser Welt, Herrscher und Schöpfer der Machuv'Thal. Ihr seid mir in allen Belangen überlegen. Bitte habt Gnade mit einem Schwächling wie mir.", winselte Jack.

      Hirion packte Jack, richtete ihn auf und stellte ihn aufrecht auf den Boden. Dann beugte er sich zu ihm hinab und blickte auf seine Elfenbeinmaske.

      "Verschwinde von hier und komm nie mehr zurück. Du widerst mich an. Keine Ehre, so wie dein Meister. Geh mir aus den Augen."

      "Das werde ich. Bin schon so gut wie weg."

      Dann lief Jack los und sah zu, dass er Gentrav, Hirions Reich so schnell wie möglich hinter sich ließ. Hirion setzte sich wieder auf seinen Thron.

      "Dieser erbärmliche Wicht mag vielleicht nichts wert sein, doch habe ich dank ihm nun wichtige Informationen erhalten. Wo steckt mein Berater? Bringt ihn zu mir!", rief er den Wachen zu. "Ich werde seinen Rat brauchen, was ich mit Isabella Hentagnon anfangen soll."

      An einem anderen Ort auf der Welt, genau genommen in Napoli, der Residenzstadt des Königs von Falteritanien, Haggar Borrian, hatte ebendieser nach seiner Schreiberin rufen lassen. Auch der König von Falteritanien hatte schon erfahren, was in der Schlacht von Erudicor geschehen war. Es freute ihn, dass Julian gesiegt hatte und bestärkt durch diesen Sieg fühlte auch er sich nun bereit, etwas zu wagen, das er schon lange tun wollte. Daher benötigte er seine Schreiberin Louise, denn er wollte einen Brief schreiben lassen. Einen Brief, der einen ganz besonderen Empfänger haben würde. Bevor allerdings Louise erschien, tauchte plötzlich ein wütender Mob auf. Die Wachen schienen nicht darauf aus zu sein, die Leute aufzuhalten und so stand der Mob plötzlich vor Haggar Borrian selbst. Er saß auf seinem erhöhten Thron in seiner blassvioletten Rüstung mit silbernen Verzierungen sowie seiner speziellen Krone mit etlichen Zacken und Edelsteinen und seinem lila Umhang. Sein kurzes, hellbraunes Haar und seine dunkelbraunen Augen vermochten seinen grimmigen Ausdruck im Gesicht nicht zu verschleiern. Noch dazu wirkte er unendlich gelangweilt. Und das obwohl ihm gerade unzählige Leute gegenüberstanden, die ihn vermutlich nicht sonderlich mochten. Ansonsten wären sie kein wütender Mob mit allen behelfsmäßigen Waffen, die sie finden konnten, gewesen. Einige Frauen waren sogar mit Bratpfannen bewaffnet. Nur die wenigsten von ihnen besaßen richtige Schwerter und einige hielten Fackeln in die Höhe. Haggar Borrian reagierte kaum, er zog nur eine Augenbraue hoch.

      "Wachen, entfernt dieses Gesindel, bevor mir noch ein Ei platzt. Schon schlimm genug, dass Louise noch immer nicht eingetroffen ist. Was ist hier bloß schon wieder los? Ist es zu viel verlangt, einen einzigen Tag zu erleben, an dem alles reibungslos verläuft?"

      "Vielleicht würde es besser laufen, wenn Ihr die Menschen nicht wie Dreck behandeln würdet.", sagte einer aus dem wütenden Mob. Mutig trat er vor und streckte dem König sein Schwert entgegen.

      "Ach, tatsächlich? Das soll hilfreich sein? Los, schnapp dir dein vollgeschissenes Schwert und verschwinde von hier, bevor ich mich vergesse."

      "Das wird nicht passieren.", antwortete plötzlich eine Wache. "Wir sind es endgültig Leid, Euch zu dienen. Ihr werdet nun für Eure Taten bezahlen, König Borrian."

      "Verstehe. Nun gut, wenn ihr es denn unbedingt so haben wollt. Wie langweilig."

      Haggar Borrian erhob sich von seinem Thron und stapfte die Stufen hinab, bis er sich auf einem Niveau mit dem von ihm so verabscheuten Pöbel befand. Er legte seine Hand um die Wangen der Wache, die gesprochen hatte und drückte zu.

      "Ihr glaubt also, ihr könnt mich loswerden?", fragte er, während er der Wache tief in die Augen sah. Diese wurde nun nervös, nickte aber.

      "Soso. Warum glaubt ihr, ihr hättet da Erfolg, wo andere vor euch scheiterten?"

      Im nächsten Moment ging der König weiter und die Wache fiel tot um. Alle erschraken und der Pöbel wich ein paar Schritte zurück. Bis auf den mutigen Mann, der noch immer entschlossen mit erhobenem Schwert vor seinem König stand. Haggar Borrian näherte sich ihm und als der Mann nur dastand und nichts tat, packte der König das Schwert und stieß es ihm in den Bauch. Er fiel zu Boden, wo er langsam verblutete. Der Pöbel stürmte nun auf den König zu. Dieser zog sein Schwert und blickte hinauf zur Decke des Thronsaals. Während er das tat, schwang er sein Schwert von rechts nach links und andersrum, ohne überhaupt hinzusehen. Nach einiger Zeit beendete er das Schwingen und steckte sein Schwert weg. Der gesamte Pöbel lag in mehreren Stücken auf dem Boden. Sie alle waren auf den König zugestürmt und schließlich von seinem Schwert zerteilt worden.

      "Was für eine beschissene Sauerei. Putzt das mal irgendwer weg? Hey, Schwanzlutscher! Ich rede mit euch! Bewegt eure Ärsche!"

      Die Wachen, die in der näheren Umgebung waren, verloren jeglichen Mut und gehorchten. Haggar Borrian nahm wieder auf seinem Thron Platz und sah dabei zu, wie seine Unordnung beseitigt wurde.

      "Wenn heute noch einmal irgendwer auf so eine glorreich verfickte Idee kommt, dann werde ich nicht nur den Pisser, sondern euch alle lebendig häuten. Und glaubt mir, wenn ich sage, dass ich wahrlich genug Zeit habe, das mit jedem Einzelnen von euch zu tun. Lasst euch das eine Lehre sein. Man wird Haggar Borrian, König von Falteritanien, nicht einfach so los."

      Da erschien endlich Louise und sah gerade noch die letzten Überbleibsel des Ereignisses von vorhin.

      "Mein König, verzeiht meine Frage, aber was ist geschehen? Seid Ihr wohlauf?"

      "Mir geht es gut, vielen Dank der Nachfrage, Louise. Sagen wir mal so: Sie haben versucht, dich nachzuahmen. Ich denke, du verstehst."

      "Schon wieder ein Angriff auf Euch?"

      "In der Tat. Aber nichts, was ich nicht bewältigen könnte. Schließlich bin ich Haggar verfickt noch mal Borrian, der verdammte König von Falteritanien. Niemand kann mich aufhalten. Das wird mir jetzt mehr denn je klar. Deshalb habe ich dich auch rufen lassen. Setze einen Brief auf."

      "Sehr wohl. An wen soll dieser Brief gehen?"

      "An Aloisius Rabenkrang, seines Zeichens der Herrscher von Ganredlah. Ich werde diesem unnötigen, alten Sack eines klarmachen: Seine Zeit ist vorbei. Schreib auf: Sehr geehrtes Sackgesicht. Wie gehts denn so? Ich bin sicher, Ihr habt auch schon gehört, wie die Schlacht von Erudicor verlaufen ist. Das hat mir eines gezeigt: Ihr habt lange genug mit Eurem knöchernen Arsch auf Eurem riesigen Reich gesessen. Nun ist es an der Zeit, dass ich mir hole, was mein sein soll. Hört meine Worte, Aloisius Rabenkrang, ehrenwerter Schwanzlutschkaiser


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