Perfect Murder. erich kaiser

Perfect Murder - erich kaiser


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deine Mutter l舅ger bleiben will, dann sicher nicht.ォ

      サSie f臧rt am Abend wieder.ォ

      サIch werde doch alt werden.ォ

      Die keifende Schwiegermutter hinter mir, betrete ich mein Haus. Mein Vater, Gott habe ihn selig, pflegte zu sagen:

      サBevor du eine Frau heiratest, schau dir die Mutter an, dann wei゚t du, was dir bevorsteht.ォ

      Ich mustere meine Frau, von oben bis unten, dann die Schwiegermutter, von unten bis oben.

      Lieber Gott, lass diesen Kelch, an mit vorberziehen.

       6. Februar

      Am n臘hsten Morgen, sofort nach dem Aufstehen, durchsuche ich das Haus. Die Schwiegermutter ist weg.

      So beginnt ein guter Tag, auch wenn Polizei Alltag angesagt ist.

      Vor der Polizei Station, stelle ich die Honda l舖sig auf den Seitenst舅der.

      Frank, der eben die Eingangtre aufsperren will, dreht sich verwundert um und legt den Rckw舐ts Gang ein.

      サSehr sch, aber auf den Seitenst舅der wrde ich sie nicht stellen. Das ヨl l舫ft dann in einem Zylinder zusammen!ォ

      サAha, du kennst dich mit Motorr臈ern aus?ォ

      Ich versuche, das Motorrad auf den Mittelst舅der zu stellen, ist aber gar nicht so einfach.

      Frank packt die Maschine und zieht sie energisch hoch. Das kann ich nicht auf mir sitzen lassen. Ich lasse sie wieder runter und spreize einen Fu゚ gegen den Mittelst舅der. Mit einem 舐gerlichen Ruck, hieve ich sie hoch.

      Frank blickt mich belustigt an.

      サJa, ja, alles eine Frage der Technik. Aber sehr sches Gef臧rt. Ein Reiskocher?ォ

      サWas?ォ

      サEin japanisches Motorrad?ォ

      サRichtig, made in Japan.ォ

      サDie zwei hochgezogenen Auspuffe, richtig sch, muss ich schon sagen. Gute Stra゚enlage?ォ

      サWenn man nicht in einer Kurve durch eine Pftze f臧rt.ォ

      サIch hatte nach dem Krieg, eine zweihundert Fnfziger, eine Norton, made in England. Das war noch etwas ganz anderes!ォ

      Seltsamerweise he ich gerne diese alten Geschichten, von M舅nern, die Zuhause keine Zuher mehr finden.

      Und Franks Augen beginnen zu leuchten.

      Nach dem Krieg, war ich in Deutschland stationiert. Mit meinem Namen war es einfach eine deutsche Frau kennen zu lernen.ォ

      サDeine Suzie ist eigentlich eine Susi?ォ

      Ja natrlich, ich habe sie in Mnchen kennen gelernt. Ich hatte vierzehn Tage Urlaub, habe einem

      Wahl Mnchner das Motorrad abgekauft und bin mit Suzie nach Sdtirol, eigentlich Italien gefahren. War ja alles amerikanische Besatzungszone.

      Den Sdtirolern hat man nach dem ersten Weltkrieg bel mitgespielt. Der amerikanische Pr舖ident, der immer fr das Selbstbestimmungsrecht der Vker eingetreten ist, hat sie schm臧lich im Stich gelassen.

      Aber das ist eine andere Geschichte. Ich bin mit meiner Suzie jedenfalls ber den Brenner nach Sdtirol gefahren.

      ワber den Sella Pass, da lernt man Motorrad fahren. Die Dolomiten, das sind Berge!

      Jetzt bringen sich die jungen Idioten mit ihren gro゚en Maschinen, auf kerzengeraden Stra゚en um.

      サJa, so ist das Leben.ォ

      サEben .ォ

      Ich bin in anscheinend in Lenhards Achtung gestiegen, er h舁t mir sogar die Tre auf.

      サHeute ist solide Polizeiarbeit angesagt, Berichte schreiben und so weiter, ich bin froh, dass du den Cramer Fall ad acta gelegt hast!

      サHabe ich das?ォ

      Auf meinem Schreibtisch stapelt sich ein Papiersto゚. Der wartet anscheinend auf mich.

      Berichte schreiben, ist eine Arbeit eigentlich fr einen, der Vater und Mutter getet hat!

      Ich spanne einen neuen Bogen Papier in meine Remington Schreibmaschine.

      Angeblich gibt es schon sogenannte サKugelkopfmaschinenォ, mit Korrekturband, aber die Polizei bekommt ja Innovationen immer als letzte Behde. Gut, an meiner Schreibgeschwindigkeit wrde das eigentlich auch nichts 舅dern. Frauen knen einfach schneller schreiben.

      Nach dem dritten Bericht, liegt vor mir, der Fall Carl Cramer. Unterzeichnet von Frank Lenhard, handschriftlicher Vermerk:

      Abgeschlossen.

      Ich nehme die Vorlage und lege sie in meine Schreibtischschublade.

      Bis zum sp舩en Nachmittag tippe ich Berichte, es macht mir jetzt sogar Spa゚.

      Ich verabschiede mich freundlich von Frank und den Jungs und starte meine Honda. Ich mhte mein Motorrad einmal voll austesten. Am Stadtrand liegt die Lancaster Street, bis auf eine fast unmerkliche Biegung ist sie schnurgerade.

      Ich ziehe die Maschine voll auf, der Tourenz臧ler klettert auf siebentausend Touren.

      Die kleine Biegung wird zur Kurve, ich lande ganz knapp nicht im Stra゚engraben. Am Ende der Stra゚e beginnt eine Schotterpiste, ich bremse ab, aber Schotterpisten haben eigene physikalische Gesetze.

      Nur mit einer akrobatischen Einlage verhindere ich einen Sturz. Im Augenwinkel sehe ich ein Verkehrszeichen: サEnde der Schleudergefahr.ォ

      Wieder was gelernt. Aber langsam entwickle ich mich zum Profi.

      Ich drehe um, einmal geht` s noch. Fnftausend,... sechstausend Touren, da trifft mich ein K臟er oder etwas 臧nliches an der Schl臟e. Kurzfristig denke ich, ich bin vom ササPferdォ geschossen worden, ich reduziere die Geschwindigkeit. Vielleicht sollte ich einen Helm kaufen?

      Der Gedanke wird unterbrochen, der Motor stottert und gibt den Geist auf. Was ist jetzt wieder los? Zu schnell gefahren?

      Ich kann es nicht glauben, ich schiebe das Motorrad bis zum Pub. Anewa werde ich サetwas erz臧lenォ.

      Aber das Gegenteil ist der Fall.

      Der Maori blickt mich verst舅dnislos an.

      サSchon mal was von der Reservestellung eines Benzinhahns geht?ォ

      Das reicht fr heute. Ich fahre extra hochtourig nach Hause, damit alle hen, dass mein Motorrad funktioniert.

       7. Februar

      Noch vor Dienstbeginn hole ich meinen サHoldenォ, aus der Dienstwerkst舩te. Der Motor l舫ft jetzt seidenweich, die Jungs verstehen ihr Handwerk.

      サHey Jungs, kennt ihr euch, auch mit Motorr臈ern aus?ォ

      サSicher, wir knen alles reparieren, sogar deine

      Reis Schssel.ォ

      Ich will etwas deftiges erwidern, sage aber:

      サGut zu wissen!ォ

      Ich muss heute, einige Diebstahls F舁le aufnehmen, vermutlich Junkies, die damit ihre Sucht finanzieren. Die Sache zieht sich dahin, am sp舩en Nachmittag bin ich endlich fertig.

      Ich esse schnell noch ein liebloses Sandwich meiner Frau im Auto. Noch bevor ich den letzten Bissen verdrckt habe, starte ich den サHolden.ォ

      Ich fahre Richtung der Cramer Villa, die Sache l舖st mir einfach keine Ruhe. Ich wei゚, der Weg ist umsonst,


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