Mozart. Karl Storck

Mozart - Karl Storck


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wurden, wirkte Wolfgang in hervorragender Weise mit durch die Komposition der Begrüßungsoper »Il sogno di Scipione«, einer allerdings für eine ganz andere Gelegenheit geschaffenen Huldigungsoper, die im Anfang Mai 1772 aufgeführt wurde. Man kann an der Musik merken, daß Mozarts die Neuernennung nicht sympathischer begrüßten als alle Mitbürger, denn sie ist wohl die äußerlichste, die Wolfgang jemals geschaffen hat. Er hat damit den Mann begrüßt, der am schwersten auf seinem Leben gelastet hat, den einzigen, den dieser liebevolle Mensch gehaßt hat. Der Groll gegen die Ernennung des in seinem ganzen Wesen unsympathischen, wenn auch klugen Mannes mochte bei den Mozarts noch schroffer sein, weil seine Wahl nur durch den freiwilligen Verzicht des Grafen Zell, Bischofs von Chiemsee, zustande gekommen war, der seinerseits zu den wohlwollendsten Gönnern des jungen Künstlers gehörte.

      Einstweilen merkte aber wenigstens der Knabe noch nichts von dem Gewölk, das sich über ihm zusammenzog. Nachdem er sich von der Krankheit, die ihn im Januar befallen hatte, völlig erholt hatte, schuf er lustig darauf los: Kirchenmusik, ein halbes Dutzend Sinfonien, mehrere Quartette und Divertimenti, Arbeiten, die wahrscheinlich durch allerlei Salzburger Gelegenheiten hervorgerufen wurden. Dann begaben sie sich am 24. Oktober wiederum auf die Reise nach Mailand, um rechtzeitig für die neue Oper zur Stelle zu sein.

      Leopold Mozart reiste diesmal nicht so freudig wie bisher und empfand auch nicht die gleiche Freude an den Erfolgen, die seinem Knaben wiederum reichlich zuteil wurden. Daran war weniger ein Übelbefinden schuld, das ihn häufiger quälte, als Sorge um die Zukunft seines Sohnes. Der kluge Mann sah voraus, daß unter dem neuen Brotherrn schwere Tage kommen würden, und er wollte wenigstens seinen Sohn aus der abhängigen Lage in Salzburg befreien. Sein Bestreben ging dahin, für Wolfgang eine angemessene Stellung an irgend einem Hofe zu suchen. Der Vater hat damit keinen Erfolg gehabt, trotzdem der Knabe so lebhafte Bewunderung und seine in wenigen Wochen komponierte Oper »Lucio Silla« wiederum einen großartigen Erfolg gewann. Wolfgang, der ja klein von Gestalt war, mochte doch wohl den verschiedenen Höfen zu wenig repräsentabel oder auch zu jung sein. Jedenfalls hat er ja auch später, als er freilich bei seinen Bemühungen die Hilfe des lebensklugen Vaters entbehrte, in dieser Hinsicht niemals Erfolg gehabt. Bezeichnend für den Widerwillen, den Leopold Mozart gegen die Salzburger Verhältnisse jetzt empfand – man muß das besonders hervorheben, weil er später gegenüber seinem Sohne immer der Mahner zur Geduld war – ist, daß er die Heimreise solange wie möglich hinausschob. Erst als es höchste Zeit war, um noch zum Jahrestag der Wahl des Erzbischofs in Salzburg zu sein, Anfang März, brachen sie von Mailand auf.

      Wenn sich auch keine dokumentarischen Nachweise dafür finden, daß Mozart mit neuen Aufträgen für Italien bedacht worden ist, so sind ihm solche doch zweifellos zuteil geworden. Daß sie nicht zur Ausführung kamen, lag nur am Erzbischof, der von nun ab den Mozarts die größten Schwierigkeiten in den Weg legte und ihnen die Gelegenheiten, sich auswärts zu zeigen, nach Vermögen beschnitt. Wolfgang selbst ist nun nicht mehr nach Italien gekommen. Vier Jahre später, als er zum ersten Male das verhaßte Joch des salzburgischen Dienstes abgeschüttelt hatte, in München und vor allem nachher in Mannheim, als ihn die Liebe zu Aloysia Weber auf alle möglichen Mittel, zur Selbständigkeit zu kommen, denken ließ, trat ihm der Gedanke, in Italien sein Glück zu versuchen, nochmals lebhafter vor die Seele; dann noch, als er in Paris einen so unfreundlichen Boden fand. Später nicht mehr. Das ist vielleicht das beredteste Zeichen für seine innere Weiterentwicklung. Wir können in seinen Briefen verfolgen, wie ein stolzes Bewußtsein auf sein inneres Deutschtum in ihm gegenüber den Franzosen, aber auch den Italienern immer stärker wird. Seine Kunst drückt das freilich noch viel beredter aus, und es ist bezeichnend, daß in Wien seine heftigsten Gegner die Vertreter der italienischen Oper waren, zu deren verheißungsvollsten Meistern man ihn ein Jahrzehnt zuvor in Italien stolz gerechnet hatte.

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