3 MÄNNER UND EIN MORDKOMPLOTT. Eberhard Weidner
gewesen, wie es sein sollte. Zugegebenermaßen langweilig und nicht jeden Tag erfreulich, aber dafür sicher und berechenbar. Doch als er das Bad verlassen hatte, war es, als wäre er durch eine Zaubertür getreten und in eine andere Welt geraten. Eine Welt, die ihm fremd war und deren Regeln er nicht kannte. Aber vor allem eine Welt, in der Gewalt herrschte und Männer über einen Unschuldigen herfielen, um auf ihn einzustechen.
Und wer zum Teufel ist dieser verfluchte Ladykiller?
Es war Gerhards letzter bewusster und zusammenhängender Gedanke, bevor der Angreifer vor ihm erneut auf ihn einstach und die Klinge sich in seinen Körper grub. Er wusste nicht einmal, wo genau das Messer ihn traf, weil der Schmerz mittlerweile seinen ganzen Körper in Flammen gesetzt hatte. Doch danach spürte er nur noch Agonie und war keines einzigen logischen Gedankens mehr fähig.
Diejenigen, die ihn von hinten gepackt hatten, waren nicht länger in der Lage, ihn zu halten, und ließen ihn zu Boden sinken. Es war auch nicht mehr nötig, ihm den Mund zuzuhalten, da ihm zum Schreien längst die Kraft fehlte. Alles, was aus seinem Mund kam, war ein langgezogenes, dumpfes Stöhnen.
Der Messermann hatte jedoch noch immer nicht genug und stach weiter zu. Gerhard spürte allerdings kaum noch, wie die Klinge immer wieder wie ein wütendes Tier in sein Fleisch biss. Wie durch einen blutigen Nebel sah er Bewegungen, doch sie waren verschwommen und unscharf.
Das Einzige, was er noch deutlich spürte, war das Blut, das aus mehreren tiefen Wunden aus seinem Körper rann und sein Leben Tropfen für Tropfen mit sich nahm. Doch ehe er verblutete, fand die lange Klinge des Küchenmessers sein Herz und durchbohrte es.
Von einem Augenblick zum anderen war der Schmerz spurlos verschwunden. In ihm machte sich eine Leichtigkeit breit, die in so großem Gegensatz zu dem Zustand der Agonie stand, in dem er sich bis dahin befunden hatte, dass er beinahe laut gelacht hätte. Doch sein Körper starb und war zu derartigen Dingen natürlich nicht mehr in der Lage.
Heike, Sarah, Niklas!
Die Namen seiner Frau und seiner Kinder blitzten in seinem sterbenden Verstand auf und erloschen sofort wieder wie Sternschnuppen, bevor der Tod seinen schwarzen Umhang über ihn breitete. Im Hintergrund begann jemand – Paul Potts oder er selbst – leise Nessun dorma zu singen, verstummte jedoch schon allzu bald wieder.
Dilegua, o notte …
(Die Nacht entweiche …)
Denn das Gegenteil geschah. Die Nacht entwich nicht, sondern kam. Die ewige Nacht!
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