Galaxy Kids 2. Lars Burkart

Galaxy Kids 2 - Lars Burkart


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hierhergekommen waren, wo dieses hier eigentlich ist und vor allem wie viel Zeit vergangen war, Schließlich fragte er sich das schon seit seiner Reaktivierung. Er staunte nicht schlecht, als Jenni ihm sagte, dass er insgesamt zehn Tage deaktiviert gewesen war. Sie erzählten ihm auch, dass sie die ganze Zeit nicht gewusst hatten, ob er jemals wieder funktionieren wird. Und sie erzählten ihm wie sie die Zeit verbracht hatten. Von der Begrüßungsfeier, den unkoordinierten Tagen danach, von Marcels Idee, sich mit ihren Maschinen zu befassen, bis zu dem Ausflug in die Wüste und schließlich dem erlösenden Anruf.

      Oxo hörte schweigend zu. Er musste das ganze erst einmal sortieren.

      Schließlich stellte Marcel die entscheidende Frage: „Wie geht es jetzt weiter?“

      Jetzt verharrten selbst die Techniker in ihrer Bewegung und lauschten. Die Kids sahen Oxo erwartungsvoll an und er blickte scheinbar ins Leere. Er grübelte. Obwohl er solange inaktiv gewesen war, schien er jetzt wieder voll da zu sein.

      Nach einer gefühlten Ewigkeit sagte er, „ich glaube, wir werden schon bald etwas von Yxyndor hören.“

      Kapitel 3

      Kapitel 3

      Yxyndor war schwer gezeichnet. Mit diesem Ausgang hatte er nicht gerechnet. Noch immer war er enttäuscht, erbost und vor allem nervös. Die Kids hatten ihn übertölpelt, ihn eiskalt abserviert. Er hatte geglaubt, sie könnten ihm nichts anhaben. Nun, von dieser Vorstellung verabschiedete er sich soeben. Er wusste jetzt, dass sie ihm sehr wohl gefährlich werden konnten. Deswegen glaubte er aber noch lange nicht, sie wären die Auserwählten. Nein, da gehört schon mehr dazu. Mit den passenden Waffen konnte jeder gefährlich werden. Wenn er sie nur richtig einsetzte.

      Schon seit Tagen war er in seinem Zweitversteck. Das andere war ja von den Kids überrannt und zerstört wurden. Es bot zwar längst nicht dieselben Möglichkeiten, war aber besser als nichts. Es musste genügen, bis er wieder zu Kräften gekommen war.

      Und außerdem hatte er ja auch schon wieder einen Plan. Alles in allem sah es also gar nicht so schlecht aus. Die Barriere funktionierte noch immer; demnach war der Handel mit anderen Völkern und Planeten unterbunden, Yxus hatte immer noch mit den Folgen der Mondverschiebung zu kämpfen - so waren zahlreiche Küstenstädte weiterhin vom Wasser überspült, unzählige Beben ließen die Erde erzittern und Nahrung war noch immer nicht ausreichend vorhanden.

      Begeistert klatschte er in die Hände. Es war also nicht alles schlecht.

      Er beugte sich ein Stückchen auf seinem Thron nach vorn und starrte mit großen, neugierigen Augen seinen gegenüber an. Dieser zeigte Respekt, aber keine Angst, das imponierte ihm. Er hatte es viel zu oft mit denen zu tun, die sich bei seinem Anblick vor Angst fast in die Hosen machten. Die stotterten, sich verhaspelten und wie Blätter im Wind zitterten.

      „Ich hoffe für dich“, begann Yxyndor, mit freundlicher, aber dringlicher Stimme, „das alles zu meiner Zufriedenheit erledigt wurde.“

      „Das wurde es, mein Herr, das wurde es“, entgegnete der Gast. „Fortan werdet ihr immer genau im Bilde sein.“

      „Ausgezeichnet. Du hast mir einen guten Dienst erwiesen. Ich werde das nicht vergessen. Jetzt kehre zurück! Sollte ich dich erneut brauchen, werde ich dich rufen.“

      Damit drehte sich der andere um, eilte aus dem Raum, bestieg den parkenden Shuttle und kehrte in den Herrschaftspalast zurück. Niemand wird jemals erfahren, dass er weg gewesen war, auch nicht, wo er war. Tief in der Nacht hatte er den Palast verlassen und noch vor Tagesanbruch ist er wieder zurück.

      Yxyndor sah ihm nach, wie sein Shuttle im dunklen Nachthimmel verschwand. Er lächelte.

      Egal ob es sich bei den Kids um die Auserwählten handelte, oder auch nicht. Diesmal war er ihnen mehr als über. Diesmal hatten sie ihm nichts entgegen zu setzen. Das Glück, welches ihnen beim letzten Mal behilflich war, wird ihnen jetzt nichts mehr nützen. Ein weiteres Mal rieb er sich die Hände und sah dabei verträumt in den Himmel zu den Sternen hinauf.

      Kapitel 4

      Kapitel 4

      Die letzten technischen Checks verliefen ohne Vorkommnisse. Oxos Systeme waren wieder vollständig hergestellt. Alles funktionierte so als hätte es den Crash nicht gegeben.

      Jetzt ließen ihn die Kids gar nicht mehr allein. Selbst in der Nacht nicht. Sie schliefen in einem angrenzenden Raum, während Oxo wieder an Drähten und Kabeln hing, die seine ganzen zu verarbeitenden Informationen an einen externen Rechner übermittelten. So wurde überprüft, ob sein Informationsfluss den Standards entsprach, oder ob es an irgendeiner Schnittstelle zu Datenverlust kam.

      Dann war auch das überstanden. Oxo funktionierte einwandfrei. Wäre er ein Lebewesen, wäre er kerngesund. So aber war er einsatzfähig. Nach Abschluss dieser Tests wurde er aus der Obhut der Techniker entlassen.

      Kapitel 5

      Kapitel 5

      „Was liegt an?“, wollte Robin von Oxo wissen, als sie mit dem Shuttle soeben in einen Steilflug gegangen waren. Die Hauptstadt verschwand unter einer dicken Wolkendecke.

      „Ich weiß nicht. Was denkt ihr?“

      „Die Barriere …?“, kam es von Nicole, doch dann stockte sie, ohne länger darauf einzugehen.

      „Was ist mit ihr?“, wollte Oxo wissen und blickte ihr auffordernd in die Augen.

      „Sie muss weg! Die Barriere muss weg!“, antwortete Nicole nach einigen Sekunden.

      „Und wie? Wir wissen ja noch nicht einmal wie sie aufgebaut ist?“

      „Aber Oxo weiß es!“ Und dann verschränkte Nicole die Arme vor der Brust zusammen. Sie blickte auffordernd zu ihm rüber. Auch die anderen sahen eine Sekunde später zu ihm. In ihren Blicken stand dasselbe. Aber auch Neugier.

      „Ich …“

      Was sollte er darauf entgegnen? Schon vor Runden hatten sie versucht, die Barriere zu durchdringen, sie zu zerstören. Doch bisher waren sie immer gescheitert. Schiffe, die ihr zu nahekamen, wurden abgeschossen. Oder beim Versuch sie zu durchdringen vernichtet. Kurzfristig war es zwar auch schon gelungen sie zu durchdringen, aber der Riss, das Loch in der Barriere schloss sich schnell wieder. Sie war sich selbst reparierend konzipiert. Selbst wenn es ihnen gelingen sollte einen Durchgang zu schaffen, nur wenig später verschloss er sich wieder. Bestenfalls stand er einige Minuten offen. Das war aber keine Dauerlösung. Wenn sie jedoch gleichzeitig …?

      Oxo zuckte wie vom Blitz getroffen zusammen. Gleichzeitig? Es musste gleichzeitig passieren. Bisher scheiterte es immer daran, dass sie sich auf einen kleinen Abschnitt konzentriert hatten. Was passierte wohl, wenn sie sich auf die gesamte Barriere einschossen? Zum selben Zeitpunkt?

      „Vielleicht haben wir eine Chance. Möglicherweise.“

      Hastig lief er an den Shuttlecomputer. Und ließ sich eine dreidimensionale Projektion aufzeigen. Nur Sekunden später erschien inmitten des Frachtraums ein Abbild Yxus, das wie von einem rot strahlenden Ball ummantelt ist. Die Ausmaße wirkten erschreckend. Yxus war total abgekapselt. Nur seine beiden Monde und Yxus selbst inmitten dieser Kugel. Der ganze Rest außerhalb.

      „Was denkst du?“, fragte Nicole und ging einen Schritt auf ihn zu.

      „Ihr habt mich da auf etwas gebracht. Allein haben wir keine Chance. Aber wenn es uns gelingt unsere Jäger zu aktivieren …“ Er hielt einen Moment inne. „Computer, zeige mir die Energiegeneratoren der Barriere auf! Deren Abstände zueinander und die relative Höhe über Yxus!“

      Augenblicke später erschienen dutzende, ja hunderte blaue Punkte in der Projektion. Eine ganze Menge. Auf jeden Fall zu viele für sie sechs! Jetzt zeigte sich auch, dass sie in einem perfekten Kreis von sechshundert Millionen Kilometern Abstand zu Yxus standen. Freilich wusste das Oxo schon, aber er hatte


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