unGlaubliche Patienten. Marcus Schütz

unGlaubliche Patienten - Marcus Schütz


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      Marcus Schütz

      unGlaubliche Patienten

      Stories

      Dieses ebook wurde erstellt bei

      

      Inhaltsverzeichnis

       Titel

       Impressum

       Granatsplitter

       Schäferstündchen

       Monsieur S.

       Porsche

       Blutegel

       Neureiche Russen

       Ballettöse

       Kokain

       Camile

       Western und Country

       S.K.H.

       Zecke

       Olympionike

       Eremitage

       Dirigent

       Korsage

       Körnerfresser

       Ostrocker

       Veganer

       Fleischer

       Ägyptologe

       Vernissage

       Ikea-Show-Room

       Demenzheim

       Viertes Rom

       Gamboa

       Krokodil

       Bundesligist

       Samanta Tollhaus

       Leishmaniose

       hy

       Wendeopfer

       Fluch des Pharao

       Russischer Offizier

       Leseprobe: Klaftertief

       Leseprobe: Genlabor – Eine Reise durch Sex, Drogen und Exkommunismus

       Der Autor

       Bisher erschienenen

       Impressum neobooks

      Impressum

      1. Auflage März 2014

      Copyright: © 2014 Marcus Schütz

      www.marcus-schuetz.de

      Alle Rechte vorbehalten.

      Umschlaggestaltung: Marcus Schütz

      Druckversion: epubli GmbH, Berlin

      unter der ISBN 978-3-8442-8847-6

      Granatsplitter

      Eine alte Dame sitzt mir gegenüber. Alt wie gesagt, rundlich, schwerfällig. Sie hat sich bis in den vierten Stock hoch geschleppt und japst noch nach Luft, wie ein Goldfisch in einem zu kleinen Aquarium.

      Wie ich ihr denn helfen könne.

      Sie schaut mich merkwürdig an, ihr Blick ist irgendwie gebrochen.

      Es sind die Knochen, sagt sie.

      Da bin ich Spezialist.

      Sie wolle aber keine Behandlung. Sie will meinen Rat. Sie sei immer zur Kur gefahren.

      Ja, da gibt es heute gute Möglichkeiten.

      Schon im Mittelalter sind die Leute nach Bad Wilsnack gepilgert, denke ich, um durch den Anblick der blutenden Hostien geheilt zu werden. Oft war die kleine Kirche so voll, dass die meisten Pilger nicht einmal das Innere des heiligen Raumes geschweige denn die Hostien zu Gesicht bekamen.

      Sie könne jetzt nicht mehr so gut laufen, die Arthrose. Aber es habe ihr doch immer gut getan. Gerne sei sie in die Slowakei nach Pieš?any zur Kur gefahren.

      Die Krankenkasse wird wohl nichts mehr dazuzahlen.

      Das sei egal, sie hat die Firma ihrer Mutter übernommen. Sie produziere Untertrikotagen, Dessous sagt sie nicht. Untertrikotagen. Ich schaue auf ihr Geburtsdatum – sie ist schon Ende 80. Immer wieder bleiben meine Augen an ihrem Blick hängen.

      Auch das Herz mache ihr jetzt zu schaffen. Sie weiß nicht, ob sie die Strapazen der Reise überstehen wird.

      Oft waren die Kranken des Mittelalters so schwach, dass sie selbst nicht pilgern konnten. Sie schickten Verwandte.


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