Der Sklave des Königs. R.S. Volant

Der Sklave des Königs - R.S. Volant


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Augenblicklich räusperte sich der König, sah ihn an und sagte dann, beinahe kalt: „Amanoue, meine Worte galten nicht dir! Geh nach hinten und mache dich frisch, du bist schmutzig!" Amanoue blieb augenblicklich stehen, so als wäre er gegen eine unsichtbare Wand gelaufen, nickte dann aber auf seine anmutige Art, ging wieder um den Tisch herum und nach hinten, dorthin, wo das Bett des Königs stand. Es war durch einen Vorhang, vom restlichen Raum

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      abgetrennt und eine kurze Weile stand er einfach nur unschlüssig da. Dann seufzte er unüberhörbar, ging zum Waschtisch, der ebenfalls hinter dem Vorhang stand und zog sich aus. Mit dem Rücken zu ihnen gewandt, stellte er ein Bein auf den Hocker, der neben dem Tisch stand und begann sich zu waschen. Amanoue tauchte den Lappen ins Wasser und drückte ihn über sich aus. Er hatte den Kopf in den Nacken gelegt, die Augen geschlossen und genoss es sichtlich, als das kühle Wasser über sein schönes Gesicht lief und dabei sein volles, langes Haar durchnässte, das einem Wasserfall gleich, über seinen Rücken wogte. Erneut tauchte er das Tuch in die Schüssel und begann sich langsam nach unten vorzuarbeiten, wusch sich dabei äußerst gründlich und nicht nur der König, sah ihm dabei zu. Hinter Amanoue stand ein mehrarmiger Kerzenleuchter und tauchte den Schlafraum in ein weiches, orange-farbenes Licht und so war Amanoues Silhouette deutlich durch den Vorhang zu sehen. „Du meine Güte", stammelte der General, „ich kann nicht glauben, dass das wirklich ein Kerl ist! Der ist schöner, als die meisten Weiber, die ich bis jetzt hatte! Und das waren bestimmt nicht wenige!" Der König sah zu ihm, legte nur kurz den Kopf schief und blickte dann wieder zu Amanoue, der sich nun mit einem großen Laken abtrocknete. Jede seiner Bewegungen war so voller Anmut und erregten Henry, bis in die kleinste Faser seines Körpers. „Trotzdem", sagte der Graf grübelnd, „würde mich, das kleine Etwas, das er zwischen seinen wohlgeformten Beinen hat, stören. Was meint Ihr, Hauptmann Falco?" Auch Falco hatte Amanoue zugesehen, blickte jetzt aber in seinen Weinbecher, als ob er die Antwort darin finden könnte. Er trank einen Schluck und wandte sich an den Grafen. „Der General hat Recht, der Asconier ist sicher wunderschön", Falco machte eine kurze Pause und blickte wieder in Amanoues Richtung, „aber was er unten zu viel hat, hat er mir obenherum eindeutig zu wenig“, sagte er, machte eine deutliche Geste und beschrieb mit seinen Händen eine üppige, weibliche Brust. „Und außerdem, ist mir eine hübsche, saftige Möse, viel lieber!" Alle brüllten vor Lachen, außer Henry. Er hatte zwar auch kurz aufgelacht, kam sich jetzt aber irgendwie ausgeschlossen vor. „Meine Herren", sagte er und eine Spur Ärgernis schwang in seiner Stimme mit, „wenn ich bitten darf! Falco, so kenne ich Euch gar nicht!" „Verzeiht, Eure Majestät, aber das ist der tiranische Wein. Er ist sehr schwer und steigt mir jedes Mal, sofort zu Kopfe“, antwortete Falco, fuhr sich mit der Hand über die Augen und musste sich zusammennehmen, sonst hätte er wieder losgelacht. „Mal ehrlich, Henry", mischte sich nun der Herzog ein, „stört dich sein Ding wirklich kein bisschen?" „Nein, nicht im Geringsten! Er ist untenherum eher zierlich gebaut und ich finde es eigentlich ganz niedlich", entgegnete Henry und seine Stimme klang ärgerlich. Es machte ihn wütend,

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      dass sich alle so glänzend auf seine Kosten amüsierten, als alle erneut lachten und schließlich schlug er mit der Faust auf den Tisch. „Jetzt ist es aber genug!", herrschte er sie an und augenblicklich war Ruhe. Der dritte Hauptmann, ein alter Haudegen namens Matheo, der schon unter Henrys Vater gedient hatte, brach schließlich das betretene Schweigen. Er fing an, über die baldige Heimkehr nach Austrien zu reden und sogleich sprachen sie alle nur noch über ihre geliebte Heimat. Der König gab währenddessen Sebastian ein paar Anweisungen, der Diener nickte, begann etwas von den Speisen auf einem Tablett anzurichten und ging dann damit zu Amanoue hinter den Vorhang. Der lag mittlerweile bäuchlings auf dem Bett und vertrieb sich die Zeit, indem er das Fell der Fuchsfelldecke von einer Richtung, in die andere blies, doch als der Diener erschien, setzte er sich auf und zog verschämt die Decke über seinen Schoß. „Das du dich nicht schämst", blaffte Sebastian ihn sofort an und gab ihm eine saftige Ohrfeige. „Wie du hier herumscharwenzelst und dich vor unser aller Augen wäschst!" Amanoue sah ihn erschrocken fragend an und seine Augen füllten sich mit Tränen. „Isch war doch `inter die Vor`ang", sagte er mit weinerlicher Stimme. „Ja, nur das hinter dir ein Dutzend Kerzen brannten! Jede deiner schamlosen Bewegungen war zu sehen! Du bist hier nicht mehr im Hurenhaus!", schimpfte Sebastian weiter und stellte das Tablett, das er mit der anderen Hand hielt, aufs Bett. „Deine Heulerei hilft dir dabei auch nicht weiter, dummes Ding!", brummte er noch, während Henry, der inzwischen seine Gefolgsleute verabschiedet hatte, nun ebenfalls zu ihnen herüberkam. „Sei nicht so streng mit ihm, Sebastian. Ich bin mir sicher, dass er es nicht wusste. Und schlage ihn nie wieder! Geh jetzt!", meinte er lässig abwinkend. Der Alte verbeugte sich vor Henry und murmelte etwas vor sich hin. „Was hast du gesagt?" Der König sah ihn eindringlich an. „Hurenblut", wiederholte der Diener deutlich, „er hat Hurenblut in sich und das bekommt er in hundert Jahren nicht los, Eure Majestät! Wahrscheinlich war schon seine Mutter, eine Hure!" „Verschwinde jetzt! Sofort", herrschte Henry ihn an, „verdammt nochmal! Hat hier eigentlich keiner mehr Respekt vor mir?" Sebastian verbeugte sich noch einmal tief und zog sich zurück, während Amanoue dasaß wie ein Häufchen Elend und still weinte. Henry nahm ein frisches Tuch und reichte es ihm. „Hör auf zu weinen", sagte er zärtlich, „und esse etwas, du musst hungrig sein." Amanoue nickte, auf seine typische Art, indem er wie immer seinen Kopf graziös neigte, dann wischte er sich die Tränen ab und schnäuzte sich verhalten. „Kann isch bitte etwas Wein `aben?", fragte er schniefend und sah Henry mit demütigem Blick an. Seine schönen Augen glänzten dunkelgrün und das Kerzenlicht spiegelte sich in ihnen. „Ah", antwortete Henry lächelnd, „aber nur ein wenig." Er ging zurück zum Tisch, schenkte

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      zwei Pokale voll Wein, kam wieder zum Bett und setzte sich. Einen davon reichte er Amanoue. „Eigentlich müsstest du mich bedienen. Ich frage mich langsam, wer hier der Herr ist“, sagte er nachdenklich. „Ihr, `err", antwortete Amanoue etwas verlegen, aber ein kleines Lächeln umspielte dabei seine Lippen. Er trank schnell einen großen Schluck, nahm sich etwas von dem Brot und steckte sich wieder nur kleine Stückchen davon, in den Mund. Henry seufzte nur, stand auf und entkleidete sich mit Sebastians Hilfe, der wie aus dem Nichts wiederaufgetaucht war. Der König trug jetzt nur noch seinen schönen, reichbestickten Morgenmantel, der rotgolden schimmerte, setzte sich erneut zu Amanoue aufs Bett und sah ihm beim Essen zu. „Das ist Kaninchenfleisch", sagte er nach einer Weile, „das kannst du doch wohl essen. Oder isst du gar kein Fleisch?" Amanoue sah ihn schüchtern an, nahm sich ein Stück, probierte es und hob dabei leicht kritisch die Augenbrauen. Es schmeckte nicht schlecht, war ihm aber zu wenig gewürzt. „Und?", fragte Henry und lehnte sich zurück. „Gar nicht übel", kam die Antwort. Henry schüttelte den Kopf und lachte, dann sah er den Diener an, der ebenfalls kopfschüttelnd auf Amanoue blickte, allerdings eher empört. „Du kannst dich zurückziehen, Sebastian. Ich brauche dich nicht mehr. Ach, da wäre noch etwas!", meinte er gähnend, „gleich morgen früh, gehst du mit ihm zum Schmied und lässt ihm ein Sklavenband anlegen!" „Jawohl, Eure Majestät, wie Ihr wünscht“, antwortete der Diener, verbeugte sich, nahm das Tablett vom Bett und zog sich zurück. Henry lag inzwischen auf dem Rücken, atmete ruhig und schien eingeschlafen zu sein. Amanoue trank noch einen Schluck Wein, stellte dann den Becher auf den Boden, rutschte schließlich vorsichtig näher heran und betrachtete Henry zum ersten Mal eingehend. Der König war ausgesprochen attraktiv, etwa Ende Zwanzig. Sein Haar war hellbraun, leicht gewellt, etwa kinnlang und hinten etwas länger, so als wäre es längere Zeit nicht geschnitten worden. Sein kurzer Vollbart stand ihm und gab ihm trotz des jugendlichen Gesichtes, ein respektvolles Aussehen. Seine feinen Augenbrauen und die gerade Nase, ließen seine Züge allerdings etwas weich erscheinen, was nun auch noch durch das völlige Entspannt sein, zusätzlich unterstützt wurde. Der Morgenmantel war nur übereinandergeschlagen und gab den Blick auf seine nackte Brust frei, die nur wenig behaart war. Amanoue hob vorsichtig die obenliegende Seite des Mantels an und schob sie sachte beiseite. Unterhalb Henrys Bauchnabel, lief ein dünner Strich aus Härchen hinab und endete in einer üppigen Schambehaarung, in dessen Nest ein nicht allzu großer Penis ruhte. Amanoue beugte sich noch ein wenig weiter über ihn und besah sich alles eingehend, doch dass der König dabei lächelte, sah er nicht.

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