Der Sklave des Königs. R.S. Volant
Bett und legte sich auf den Rücken. Henry wälzte sich zu ihm und legte sich auf ihn, stützte sich aber mit seinen Armen ab, um ihn nicht mit seinem Gewicht zu belasten. „Hat dir eigentlich gefallen, was du dir gestern Nacht noch angesehen hast?", fragte er schmunzelnd. Amanoue sah ihn mit vor Schreck geweiteten Augen an, biss sich auf die Unterlippe und nickte verlegen. Henry lachte leise, küsste ihn zärtlich auf den Mund, drang dann vorsichtig mit seiner Zunge in ihn ein und als er Amanoues Zungenspitze sanft umspielte, stöhnte dieser leicht auf. Henrys Kuss wurde jetzt leidenschaftlicher und eine heiße Welle durchflutete Amanoue plötzlich. In seinen Leisten fühlte er ein seltsames, aber angenehmes Ziehen und er blickte Henry beinahe erschrocken an. Henry sah ihm in seine schönen, smaragdgrünen Augen und lächelte, als er Amanoues Erregung deutlich spürte. „Mach es mir mit dem Mund", sagte er leise zu ihm, glitt von ihm herunter und legte sich neben ihn, auf den Rücken. Amanoues Körper versteifte sich augenblicklich, es war als hätte ihm jemand einen Becher eiskaltes Wasser ins Gesicht geschüttet und jegliche Erregung somit verschwunden. Sofort war die Erinnerung an das Freudenhaus wieder da und daran, wie er seine Freier oft mit dem Mund hatte befriedigen müssen und wie sehr er es immer gehasst hatte. Automatisch richtete er sich auf, blickte auf Henry, der völlig entspannt mit geschlossenen Augen dalag und glitt tiefer, kniete sich hin und begann routiniert Henry mit seinem Mund zu befriedigen. Als Henry kam, stöhnte der laut auf, Amanoue erhob sich sofort, ging zum Waschtisch und spuckte es aus. Dann spülte er mehrmals seinen Mund aus und trank noch einen großen Schluck Wein. Henry sah ihm dabei zu und atmete hörbar ein und aus. „So, wie Huren es eben tun", meinte er leise, wie zu sich selbst und drehte sich seufzend um. Amanoue stand noch einen Moment da, wusste nicht recht, was er machen sollte, ging dann aber zurück zum Bett und legte sich an den äußersten Rand. So schliefen sie schließlich ein, Rücken an Rücken, ohne sich zu berühren.
Als Amanoue erwachte, Sebastian hatte ihn wesentlich sanfter als sonst geweckt, war der König bereits nicht mehr im Zelt. „Beeile dich", sagte der alte Diener ungeduldig, aber freundlich. Amanoue stand sofort auf,
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wusch sich flüchtig und zog sich rasch an. Er ging zum Tisch, nahm sich etwas von dem Frühstück, das Henry übriggelassen hatte, half danach beim Abräumen und trug die Kisten unaufgefordert mit zum Wagen, doch als sie das Zelt abgebaut hatten, kam Henry noch einmal zurück. Er saß auf seinem schönen Schimmel und rief Amanoue zu sich. „Wasche dich heute Abend gründlich und entleere dich vorher", sagte er kalt, „heute Nacht, will ich dich haben und lass mich ja nicht warten!", raunte er beinahe drohend herab, gab dem Pferd die Sporen und galoppierte davon. Amanoue stand da, wie angewurzelt, bis schließlich Sebastian zu ihm trat. „Was ist denn?", fragte er sanft, legte eine seiner runzligen Hände auf Amanoues Schultern und der schlug die Hände vor sein Gesicht. „Heute Nacht", stammelte er, „und ich soll mich vorher entleeren, aber ich kann nicht", schluchzte er laut auf. Aus Angst vor den Schmerzen, hatte er es vermieden, seine Notdurft zu verrichten und blickte nun Sebastian aus tränengefüllten Augen an. „Geh zu Gregorius, Kind. Der wird dir etwas geben und dann wird`s schon gehen", sagte Sebastian mitleidig und tätschelte seine Schulter. Amanoue nickte nur, schluckte ein paarmal tapfer und schlurfte mit hängenden Schultern davon. Als er beim Wagen des Heilers angekommen war, stand er da wie ein Häufchen Elend und Gregorius blickte ihn fragend an. „Kann ich Euch irgendwie helfen?", meinte er freundlich lächelnd. Amanoue zögerte noch einen Moment, bevor er ihm stammelnd sein Problem schilderte. „Tja, sind Eure Wunden denn verheilt?", fragte der Heiler und sah ihn mitfühlend an. Amanoue nickte schüchtern und sichtlich verlegen und Gregorius blickte ihn nun etwas ungläubig an. „Wirklich? Nun, gut, ich werde Euch etwas geben. Wartet einen Moment." Er verschwand im Innern seines Wagens, kam aber gleich darauf wieder heraus und reichte Amanoue einen Becher. „Hier, trinkt das, aber ich sage Euch, die Wirkung wird bald eintreten. Es ist besser, Ihr sucht Euch danach gleich ein ruhiges Plätzchen." Amanoue trank den Becher leer, es schmeckte bitter und ölig und dementsprechend verzog er sein Gesicht. Gregorius lachte kurz auf und als Amanoue ihm das Gefäß zurückgab, spürte er bereits, wie es in seinem Bauch rumorte. Schnell bedankte er sich, verabschiedete sich und machte sich rasch auf den Weg. Eine Zeitlang lief er herum und suchte nach einem geschützten Platz, wo er seine Notdurft erledigen konnte, bis er endlich etwas Abseits ein paar Büsche sah, hinter die er sich setzen konnte. Die Truppen hatten sich inzwischen in Bewegung gesetzt und zogen an ihm vorbei, ohne ihn zu sehen und wenn, dann hätte keiner darauf geachtet und als er fertig war, ging er zurück zur Straße und sah sich um. Die Soldaten, die nun an ihm vorbeikamen, trugen ganz andere Uniformen als die Wachen des Königs und so lief er eine Weile, sich immer wieder umsehend, neben ihnen her. Schließlich rannte er ein Stück voraus in der Hoffnung, endlich
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das Banner des Königs zu entdecken, bis er völlig außer Atem stehenblieb, um zu verschnaufen. Seine Seite stach und sein Arm brannte höllisch, während er sich nach vorne beugte und tief Luft holte. Die viel zu große Tunika war ihm dabei über die Schulter gerutscht und man konnte seine nackte Haut sehen. Das offene Haar fiel ihm über die Schultern und Rücken, bis hinab zur Taille, die durch den breiten Gürtel den er trug, noch betont wurde. Jeder, der ihn sah, musste ihn für ein Mädchen halten und alle sahen ihn. Die Soldaten pfiffen nach ihm und riefen ihm anrüchige Worte zu, bis schließlich einige von ihnen die Reihe verließen und auf ihn zukamen. „Hallo Schätzchen", sagte einer von ihnen grinsend, „wo kommst du denn her? Bist wohl geradewegs vom Himmel gefallen, was?" Er sprach mit einem starken Akzent, ähnlich dem des jungen Satorius, packte Amanoue an den Schultern, versuchte sofort, ihn zu küssen und drängte sich dabei an ihn. Amanoue wehrte sich aus Leibeskräften, doch packte ihn nun noch ein zweiter Soldat und sie warfen sich mit ihm zu Boden. „Haltet die kleine Hure fest", rief der Erste und zwei Andere hielten ihn jetzt ebenfalls erbarmungslos fest. Der Soldat öffnete bereits seine Hose, griff unter Amanoues Tunika und riss ihm die Hose mit einem Ruck, bis zu den Knien herunter. Dann ließ er seine eigene herunter und schob Amanoues Tunika nach oben. „Das is`n Kerl", rief er völlig verblüfft und zögerte kurz. „Macht nichts, sein Arsch tut`s auch, dreht ihn um!", meinte er nur kalt und lachte gemein auf. Amanoue schrie und flehte sie an aufzuhören, doch die Anderen lachten nur dreckig und taten, was ihr Kamerad ihnen befohlen hatte. Inzwischen waren sie von Soldaten umringt und gerade als er Amanoues Schenkel brutal auseinanderzog, rief von hinten eine Stimme. „Was zum Teufel, ist hier los? Auseinander und sofort zurück, in die Reihen, ihr Pack!" Es war der junge Hauptmann Satorius, der sein Pferd mitten zwischen die Soldaten drängte und mit einer Reitgerte auf sie einschlug. Die Soldaten stoben auseinander und die drei ließen Amanoue sofort los, der nun zusammengekrümmt auf der Seite lag und leise wimmerte. Im ersten Moment, dachte auch Satorius, dass die Soldaten irgendein Bauernmädchen aufgegabelt hatten und er blickte eher kalt auf ihn nieder. „Aber Hauptmann, ist doch nichts passiert, wir wollten doch nur `n bisschen Spaß haben! Ist doch nur `n dreckiger, kleiner Sklave, der aussieht, wie `ne Metze!", rief der Soldat ihm zu, während er seine Hose wieder hochzog. Spöttisch grinsend, deutete er auf Amanoue. „Seht Ihr den Armreif?" Amanoue hatte sich jetzt wieder aufgerappelt und zog nun ebenfalls seine Hose hastig wieder hoch, stieß sich dabei mit den Beinen ab und kroch so, einige Meter rückwärts. Er zitterte am ganzen Körper und Tränen liefen über sein hübsches Mädchengesicht, das voller Staub war. Der Hauptmann sah ziemlich teilnahmslos auf ihn und erschrak dann sichtlich als er endlich erkannte, wen seine Soldaten da aufgegabelt hatten. ´Oh Gott, es ist der
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Asconier`, schoss es ihm durch den Kopf. „Is `n ganz Hübscher", sagte der Soldat, immer noch widerlich grinsend. Satorius hob erneut drohend seine Gerte und trieb sein Pferd direkt auf ihn zu. „Weg von ihm!", schrie er aufgebracht, „und sofort zurück, in eure Reihen, ihr Schweine! Das wird Konsequenzen haben!" „Ihr wollt ihn wohl für Euch, Hauptmann, aber wenn Ihr mit ihm fertig seid?", meinte der Soldat nur dreckig grinsend und zwinkerte zweideutig. Satorius schlug dem Mann die Gerte mitten ins Gesicht. „Zurück, sagte ich!", befahl er hart und die drei Soldaten zogen sich, wenn auch murrend, endlich zurück. „Und du", rief Satorius ihnen nach, „meldest dich später, bei mir!" Dann wandte er sich an Amanoue, der sich mittlerweile erhoben hatte. „Amanoue, was zum Teufel tut Ihr hier, so weit hinten? Warum seid Ihr nicht beim Tross des Königs?", fragte er ihn verwundert, doch Amanoue schloss nur kurz die Augen,