Serva III. Arik Steen

Serva III - Arik Steen


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in Lios nickte: «Ja. Für König und Vaterland. Wir tun das Richtige!»

      «Drei Männer haben heute ihr Leben verloren!», murmelte der Soldat: «Unser ehemaliger Feldmarschall ging zu weit. Und er war die Antriebsfeder. Dieser Pravin, dieser Hauptmann Lelex, er hätte sie vermutlich verschont.»

      «Mixtli muss vernichtet werden!», sagte Tlaloc: «Wir werden Chantico entgegen reiten und ihn warnen.»

      10

       Stadt Meraton,

       Südliches Stadtviertel

      Hedda und Ailsa gingen auf dem Rückweg zum Gästehaus etwas weiter hinten. Sie hatten als einzige nichts getrunken.

      «Hat Sören eine Frau?», fragte Hedda plötzlich.

      «Er hat und hatte viele Frauen!», erwiderte Ailsa: «Warum fragst du?»

      «Nur so ...»

      «Ach komm, hör auf. Sag die Wahrheit. Du bist ohnehin komisch. Er hat dich angegriffen beim Essen und du tust das ab, als wäre nichts gewesen!»

      «Er hat doch nur die Wahrheit gesagt!»

      Ailsa blieb stehen: «Hedda. Ich bitte dich!»

      «Was?»

      «Er gefällt dir, habe ich recht?»

      «Nein!», meinte Hedda leise und wurde rot.

      «Boah. Das ist der Nachteil für dich. Du kannst nicht lügen. Weil du so bleich bist, wirst du puterrot, wenn du lügst!»

      «Werde ich gar nicht!»

      «Doch, wirst du! Du müsstest dich sehen!»

      «Und wenn schon ...!

      «Wenn schon was?», fragte Ailsa.

      «Ich finde ihn nett!»

      «Okay, Hedda. Hör mir zu. Du bist das Götteropfer der Ragni. Lass dich bloß auf nichts ein. Er würde dich sofort entjungfern und ...»

      Hedda unterbrach sie: «Bei Regnator, du bist so peinlich. Ich will doch nicht ...»

      «Erzähl mir nichts!», meinte Ailsa: «Natürlich willst du.»

      «Hattest du denn nie das Gefühl ... du weißt schon ...»

      Ailsa ging weiter. Die anderen hatten sich bereits einige Meter entfernt: «Solche Gedanken? Ja, hatte ich. Manchmal. Aber ich war immer so mit dem Kämpfen beschäftigt. Und die anderen Krieger, na ja, die sahen mich immer ein wenig als ihre kleine Schwester an!»

      «Es ist ja nicht so, dass ich was von Sören möchte!»

      «Ach!», meinte Ailsa spöttisch: «Du lügst schon wieder!»

      «Können wir das Thema jetzt nicht einfach lassen?»

      Ailsa blieb erneut stehen und hielt Hedda an den Schultern: «Ich warne dich! Sören würde dich sofort nehmen. Er würde ... du weißt schon. Und dann würde er dich fallenlassen. Und dein Auftrag? Den kannst du vergessen. Dann bist du keine Jungfrau mehr. Ihm ... ja, ihm wäre das wirklich egal!»

      «Ich will doch nicht ...», Hedda stottere: «Du verstehst mich falsch. Ich möchte nicht mit ihm ... ich mag es einfach ihm zuzuhören. Bei ihm zu sein!»

      «Du hörst ihm gar nicht richtig zu. Das ist schon der erste Fehler. Sonst wüsstest du, dass er viel Unsinn redet!», meinte Ailsa: «Und außerdem, glaube mir, ich kenne dieses Gefühl. Natürlich willst du mehr von ihm. Willst, dass er seinen harten Prügel ...»

      «Oh Gott, kannst du das mal lassen?»

      «Nein, kann ich nicht. Du willst es dir nur nicht eingestehen. Aber im Grunde ist es doch klar, was du willst. Das was jede Frau irgendwann von einem Mann will! Und wir, wir dürfen nicht. Das weißt du auch!»

      «Ja!», seufzte Hedda und ging dann weiter.

      Keine zehn Minuten später waren sie in ihrem Zimmer, dass sie sich beide teilten.

      Hedda schaute Ailsa zu, wie sie sich entkleidete und dann ihr Nachthemd anzog. Sie bewunderte die großen Brüste. Ihre eigenen waren nicht unbedingt klein, aber Ailsa ihre waren eindeutig größer. Und vielleicht war es, wie oft im Leben, dass Ailsa die von Hedda bewunderte. Weil sie kompakter waren und weniger hinderlich beim Kämpfen.

      «Bei den Göttern. Ich habe ganz vergessen, dass die Königin mit mir noch sprechen wollte!», meinte Hedda plötzlich.

      Ailsa schaute sie an: «Es ist schon spät. Gehe lieber ins Bett. Morgen ist ein langer Tag. Sie wird es sicherlich längst selbst vergessen haben!» Dann legte sie sich ins Bett.

      «Sie ist meine Königin. Und wenn sie es befohlen hat, dann muss ich das tun. Egal wie spät es ist!»

      «Nun. Sie wird sich eher darüber aufregen, dass du so spät kommst als darüber, dass du es vergessen haben könntest!»

      «Das siehst du so, ich sehe das anders!»

      «Tu, was du nicht lassen kannst!», murmelte Ailsa und drehte sich dann in ihrem Bett um. Sie wollte schlafen. Und im Grunde war es ihr tatsächlich egal.

      Hedda ging in ihrem Nachthemd über den Flur. Es war stockdunkel dort draußen. Lediglich bei der Königin sah man Licht. Das war gut. Die königliche Hoheit schlief also noch nicht. Ihre Kerze schien noch zu brennen.

      Hedda sah, dass die Türe einen Spalt offen war. Sie ging durch den Türrahmen. Da offen war, klopfte sie nicht. Sie glaubte, dass die Königin sie erwartete. Aber dann blieb die junge Ragna entsetzt stehen. Die Szene vor ihr hatte sie nicht erwartet. Sie blickte direkt in die Augen von Sören. Der Krieger starrte sie an, während er auf der Königin lag, die lustvoll stöhnend sich ihm hingab. Der Noate grinste Hedda an. Mit einem Blick, der sich tief in ihrem Bewusstsein verankerte. Den sie nie wieder vergessen würde.

      Was sollte sie tun? Abhauen? Für einen Moment lang stand sie nur da. In ihrem leichten Nachtkleid. Der Schein der Kerze erleuchtete sie gerade so, dass man sie sehen konnte. Hinter ihr war die vollkommene Dunkelheit. Und auch die Körper, die dort auf dem Bett lagen, waren mehr im Schatten als alles andere. In rhythmischen Bewegungen nahm sich Sören die Königin, die vor ihm lag. Er stieß immer wieder zu. Und dabei ließ er seine Augen nicht von ihr – vom Götteropfer Hedda.

      Die junge Ragna war erschrocken, fasziniert und in gewisser Weise sogar erregt. Sie starrte auf den nackten Oberkörper des Kriegers. Das blonde Haar hing ihm wirr im Gesicht. Er nahm sie wie ein Tier. Nie hätte sich Hedda das so vorgestellt. Nie hatte sie etwas Vergleichbares gesehen. Ihr wurde schummrig und sie spürte, wie ihre Knie ganz weich wurden. Dann ging sie schnell hinaus. Und sie spürte hinter sich das Grinsen des noatischen Kriegers, der das sichtlich genoss.

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