PatchWords. Britta Bendixen

PatchWords - Britta Bendixen


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zu verbringen“, murmelte Erik. „Tolle Aussichten.“

      „Jep. Paolo wird begeistert sein.“

      Der Oluf-Samsons-Gang war klein und schmal, genau wie die Häuser. Einige waren mittlerweile saniert und mit modernen Wohnungen ausgestattet worden, andere sahen geduldig ihrem Verfall entgegen. Die abschüssige Gasse führte von der Norderstraße hinunter zum Hafen. Am unteren Ende sah man das Wasser der Förde, bei Tageslicht und Sonnenschein ein malerischer Anblick. An diesem nasskalten Abend jedoch sah man nur das feucht glänzende Kopfsteinpflaster im Licht der Straßenlampen.

      Nina, Erik und sechs weitere Beamte hatten sich in Erdgeschosswohnungen postiert, deren Bewohner zum größten Teil verärgert waren, dass ausgerechnet am Heiligen Abend die Polizei ihre Wohnungen besetzte. Einige wenige fanden die Aktion jedoch spannend und aufregend. So wie der sympathische junge Mann, in dessen Wohnung Nina und Erik unauffällig aus dem Fenster spähten. Er bot ihnen Kaffee und Stollen an und war offenbar froh, an diesem Abend doch nicht ganz allein zu sein. Unverhohlen flirtete er mit Erik.

      Nina sah grinsend aus dem Fenster, während die zwei sich angeregt unterhielten.

      Um halb eins setzte leichter Schneefall ein, doch die Flocken schmolzen sofort auf den Pflastersteinen. Nina unterdrückte ein Gähnen und wünschte sich nach Hause.

      „Vielleicht liegen wir doch falsch“, sagte sie gegen zwei Uhr morgens. „Ich glaube, er kommt gar nicht.“

      „Er kommt“, behauptete Erik mit angespannter Stimme. „Ich spüre es.“

      „Wenn du Recht hast, ist wieder eine Frau ermordet worden und wir konnten es nicht verhindern.“ Nina klang frustriert.

      Eine knappe Stunde später hielt ein Wagen am oberen Ende der Gasse. Der Motor erstarb und das Licht erlosch.

      Ninas Müdigkeit war wie weggeblasen. „Ich glaub, es geht los! Alle Lichter aus!“

      Sie sprintete zur Tür und zog ihre Waffe. Als alles dunkel war, öffnete sie die Haustür einen Spaltbreit und lugte hindurch. Erik stand hinter ihr, ebenfalls die Dienstpistole im Anschlag.

      Der Mieter saß leicht vorgebeugt auf der Kante seiner Couch und schien den Atem anzuhalten.

      Nina sah, dass ein Mann aus dem Wagen stieg, sich prüfend umsah und dann einen großen unförmigen Gegenstand vom Rücksitz zog.

      Erik informierte die Kollegen per Funk darüber, dass ein Zugriff unmittelbar bevorstand.

      Die Gasse war menschenleer. Der Mann hievte sich seine Fracht über eine Schulter und schloss das Auto. Dann kam er gebeugt von seiner Last die schmale Straße herunter. Seine schleppenden Schritte und sein keuchender Atem durchbrachen die nächtlichen Stille.

      „Wir müssen warten, bis er sie hingelegt hat und verschwinden will“, wisperte Erik.

      Nina nickte.

      Der Mann näherte sich ihrer Tür. Nina schob sie fast vollständig zu, damit er sie nicht bemerkte.

      Ihr Puls raste. Der Mann ging vorbei und blieb wenige Sekunden später stehen. Dann legte er seine Last an einer Hauswand ab und holte etwas aus der Innentasche seiner Jacke.

      „Er will sie mit Rum übergießen. Lass uns zumindest das verhindern“, flüsterte Nina bittend.

      Erik nickte und hob das Funkgerät. „Zugriff! Jetzt!“

      Arne Körner sah entsetzt auf, als plötzlich mehrere Männer auf ihn zustürmten und ihm Pistolenmündungen vor die Nase hielten.

      „Arme hinter den Kopf!“, brüllte Erik.

      Nina fiel auf, dass er ganz anders aussah als auf dem Foto. Deshalb also hatte die Fahndung nichts erbracht! Er war schmaler, trug eine Brille und einen Vollbart.

      Sie nahm Körner, dessen Mundwinkel vor Enttäuschung zuckten, die Flasche aus den behandschuhten Händen.

      Erik ließ gerade die Handschellen zuschnappen, als er ein leises Husten hörte. Er wandte den Kopf. Auch Nina sah zum Opfer hin, das nun ein würgendes Geräusch von sich gab.

      „Sie lebt noch!“, rief Erik. „Schnell, ruft einen Notarzt!“

      Einer der Beamten zückte sein Handy. Nina hockte sich eilig zu der Frau und wies einen Kollegen an, ihr Wasser und eine Decke zu bringen.

      Dann betrachtete sie Arne Körners jüngstes Opfer.

      Auch sie war schlank und hatte langes, dunkles Haar. Und auch ihren Hals verunstalteten Würgemale. Sie atmete angestrengt und hustete immer wieder.

      "Du dreckige, versoffene Schlampe“, fauchte Arne Körner.

      Ninas Kopf ruckte in seine Richtung.

      Er sah hasserfüllt auf die halb bewusstlose Frau, dann verzog er das Gesicht und brach unvermittelt in Tränen aus.

      „Du sollst tot sein. Warum bist du nicht tot? Warum?“

      Als Nina endlich zu Hause ankam, war sie erschöpft, aber zugleich unendlich erleichtert darüber, dass Arne Körners letztes Opfer überlebt hatte.

      Im Schlafzimmer sah sie zärtlich auf den schlafenden Paolo, bis sie erkannte, dass etwas auf ihrem Kopfkissen lag.

      Ein Weihnachtsgeschenk.

      Gerührt nahm sie das Päckchen und öffnete es so leise wie möglich.

      Es war ein gerahmtes Foto von ihm, auf dem er eine Polizeimütze trug. Darunter lag ein Zettel.

       Für deinen Schreibtisch. Ti amo.“

      E N D E

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