Die Macht der Beständigkeit - Gesund, Stark & Schön. Frank Feller

Die Macht der Beständigkeit - Gesund, Stark & Schön - Frank Feller


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vollständig gefüllt. Eine Brustatmung ist zu vermeiden, da sie lediglich den Brustkorb durch die Rippenmuskulatur anhebt und zu einer flacheren Atmung führt. Atmen Sie ruhig, tief und entspannt. Zu Beginn erfordert dies Disziplin und Konzentration. Wenn Sie merken, dass diese Art der Atmung zu anstrengend wird, dann atmen Sie einige Male kräftig durch und beginnen Sie einfach wieder von vorne. Nach einiger Zeit werden Sie die neue Technik völlig unterbewusst durchführen.

      Die Nasenatmung hat im Vergleich zur Mundatmung gleich mehrere Vorteile. Die Luft wird nicht nur erwärmt, befeuchtet und gefiltert, sondern auch mit etwa 15% mehr Sauerstoff angereichert. Dies liegt am Stickstoffmonoxid, welches in der Nasennebenhöhle gespeichert ist. Stickstoffmonoxid galt bis Ende der 90er Jahre als reines Umweltgift. Mittlerweile weiß man, dass es die Blutgefäße erweitert. Es sorgt so für eine gesteigerte Blutmenge in den Lungenbläschen und damit für eine erhöhte Sauerstoffaufnahme. Das bedeutet mehr Energie für alle Organe. Aber das ist noch nicht alles. Stickstoffmonoxid unterstützt das Nervensystem und die Reparatur von Körperzellen. Es verbessert das Immunsystem und sorgt für eine erhöhte Hirnleistung. Außerdem wirkt es schmerzlindernd und entzündungshemmend. Die Nase ist nicht nur zum Riechen da. Atmen Sie durch dieses zentrale Gesichtsorgan und erfreuen Sie sich vielen Vorteilen. Ändern Sie Ihre grundlegende Denkweise, oder wie es der französische Schriftsteller Francis Picabia einmal so schön sagte: „Unser Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann.“

      Atmung ist nicht einfach nur funktional. Sie spendet Energie, Gesundheit, Wohlbefinden, Kraft und Schönheit. Der Mensch atmet hochgerechnet mehrere Millionen Mal im Jahr. So wie jede einzelne Ameise ihren Beitrag am Aufbau und Erfolg des eigenen Volkes beiträgt, so trägt jeder einzelne Atemzug seinen entscheidenden Einfluss zu einem besseren Leben bei. Ihrem Leben!

      Eine besondere Atemtechnik zur Bewältigung von Stress und Anspannung wartet im Kapitel “Ruhe“ auf Sie.

      Luftqualität

      Die Luftqualität ist ein ganz entscheidender Faktor. Frische und reine Luft sollte unserem Körper so oft wie möglich zur Verfügung gestellt werden. Alle lebenswichtigen Vorgänge funktionieren reibungsloser und besser. Schmutzige und stickige Luft bedeutet zusätzliche Belastung und behindert den angestrebten Austausch von guter und schlechter Luft über die Lungen. Sorgen Sie daher immer für ausreichend Frischluft in bestmöglicher Qualität. Bewegung und Sport in freier Natur sind daher besonders effektiv. Dauerläufe und andere Aktivitäten an dicht befahrenen Straßen oder durch Industriegebiete sind dagegen zu vermeiden. Sorgen Sie vor allem während dem Schlaf für frische Luft, damit die Ausscheidung von Schadstoffen in dieser wichtigen Phase reibungslos verläuft.

      Kontrollierte Wohnraumlüftungen sind eine tolle Erfindung, denn sie ermöglichen einen kontinuierlichen Austausch der Luft. Das Öffnen der Fenster, was in kalten Jahreszeiten einen hohen Energieverlust bedeutet, ist für diesen Zweck dann nicht mehr nötig. Die Stärke des Luftaustauschs kann je nach Situation geregelt werden, so dass selbst größere Gruppen in Feierlaune frische Luft genießen können. Solche Anlagen haben natürlich Ihren Preis, aber bringen einen wirklichen Mehrwert. Sollten Sie einen Neubau oder eine Sanierung planen, dann denken Sie über eine solche Anlage nach. Das Wohnklima und der Komfort werden merklich verbessert. Als Alternative bleibt das regelmäßige und richtige Durchlüften über Fenster und Türen. Führen Sie dies am besten mehrmals in der Woche durch. In Schlafbereichen sollte dies täglich vollzogen werden.

      Kälte

      Ich möchte einen kurzen Ausflug auf das Thema Kälte machen, da die Luft oft im gleichen Atemzug mit ihr genannt wird.

      Generell kann man Kälte hervorragend nutzen, um den Körper abzuhärten und somit zu stärken. Der fördernde Effekt einer Abkühlung nach einem Saunagang ist weitläufig verbreitet. Auch wirkt sich eine Kalt- oder Wechseldusche nach dem Krafttraining oder jeder anderen Sportart hervorragend auf die Regeneration aus, da diese Anwendung verschiedene biochemische Vorgänge im Körper unterstützt. Im Gegensatz zu den unzähligen Ergänzungsmitteln und chemischen Hilfsstoffen, garantiert die Wechsel- und Kaltdusche eine bessere Erholung. Viele professionelle Athleten machen sich dies zunutze. Brutale Anwendungen wie ein Bad im Eiswasser sind nicht nötig. Stellen Sie die Dusche Schritt für Schritt auf eine Temperatur, die Sie für eine Dauer von ein bis zwei Minuten aushalten können.

      Auffallend im Zusammenhang von Kälte und Luft ist vor allem das immer häufiger auftretende Bild der Halskrankheiten. Vor mehr als einhundertfünfzig Jahren war dieses Problem so gut wie unbekannt. Was hatten unsere Vorfahren anders gemacht?

      Der entscheidende Unterschied war der Verzicht von Schals und dicken Halsverdeckungen. Arme Leute benutzten lediglich kleine Tücher aus Baumwolle. Reiche und Adlige wickelten sich ein dünnes Tuch aus Seide herum. Mehr wurde nicht verwendet, egal wie kalt es war. Trotzdem erlitt fast niemand irgendwelche Krankheiten im Hals- oder Brustbereich. Im Verlaufe der Jahrzehnte begann man nach Empfehlungen durch die Medizinkonzerne mit der Benutzung von größeren und dichteren Baumwolltüchern. Diese wiederum wurden später von dicken Wollschals abgelöst, die man sich mehrfach um den Hals wickeln sollte. Wie es das Schicksal oder besser gesagt das große Geschäft so wollte, führten Leiden und Syndrome einen wahrhaften Triumphzug durch. Dementsprechend kamen auch mehr und mehr Medikamente für diesen Bereich auf den Tisch, der bis heute zu einem riesigen Markt geworden ist. Angefangen von Tees, über Lutschbonbons, Tabletten und Salben bis hin zu Sprays. Hals- und Brustleiden sind ein Milliardengeschäft. Die Mode bringt Ihren unwissenden Beitrag noch dazu.

      Die Erklärung des Problems ist relativ simpel. Im Hals selbst sitzen viele Krankheiten, weil Gaumenmandeln, Rachenmandeln, Speicheldrüsen und Schleimhäute gewisse Teile der belasteten, ausgeatmeten Luft, dazu Speisereste und vor allem Bakterien aufnehmen. Wickelt man nun einen Schal um diesen Bereich und erwärmt ihn, dann fließt automatisch mehr Blut dorthin. Blut ist unser Transportmittel und nimmt einen Teil der Schadstoffe und Bakterien wieder auf. Dadurch werden diese weitflächig verteilt, wodurch die Gefahr von Fieber steigt. Hinzu kommt, dass man kalte Luft einatmet und damit einen sehr warmen Bereich bei jedem Atemzug schockt und reizt. Die Gefahr von Entzündungen ist die Folge.

      Es ist daher überhaupt nicht verwunderlich, wenn gerade die Menschen an Halsschmerzen und anderen Symptomen klagen, die oft einen Schal tragen. Geradezu absurd wird es dann, wenn Dauerleidende die Mitmenschen zu den gleichen Maßnahmen überreden wollen. Den Hals zu bedecken ist eine schlechte Entlastung und führt zu Verweichlichung. Er sollte dagegen belastet und abgehärtet werden. Man braucht keinen warmen Hals, um den Körper warm zu halten. Die richtigen Schuhe, eine gute Jacke und vor allem eine Mütze sind entscheidend. Ich habe es bei fast -30°C in Kanada selbst erlebt. Lassen Sie immer genügend Luft an den Hals, härten Sie ihn ab und erfreuen Sie sich einem stärkeren Immunsystem und weniger Problemen.

      Lebens-Waage - Luft

      Zusammenfassung - Luft

       Richtiges Atmen

       Atmen Sie ohne Anstrengung in Becken und Bauch ein

       Vermeiden Sie die Brustatmung

       Atmen Sie ruhig, tief und entspannt

       Legen Sie Konzentration und Beständigkeit an den Tag

       Atmen Sie durch die Nase

       Luftqualität

       Sorgen Sie immer für möglichst reine und frische Luft

       Führen Sie Sport und andere Aktivitäten in frischer Luft durch

       Garantieren Sie die Zufuhr von Frischluft während dem Schlaf

       Lüften Sie regelmäßig oder investieren Sie in eine Wohnraumlüftung


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