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und Vorbeugung von vielen anderen, schweren Krankheiten wahre Wunder versprechen. Sie verkaufen sich unter den Namen Dalsol, Deltalin und Drisdol, sind aber nichts anderes als etwa 50.000 IE Vitamin D.

      Ab Mitte der vierziger Jahre bis in die neunziger hielten diverse Streitfälle, Anschuldigungen und Machtspiele zwischen Behörden und unabhängigen Forschern die Gerichtssäle bei Laune. Durch diesen unermüdlichen Einsatz sind Nahrungsergänzungsmittel und Vitamine bis heute frei verkäuflich, auch wenn sie meist unterdosiert sind und auf teils lächerliche Empfehlungen hinweisen.

      Die Kräfte von Vitamin D sind in der Gesellschaft so gut wie unbekannt, aber in der Wissenschaft ein durchgehend heiß diskutiertes Thema. Immer wieder aufkommende Langzeitstudien und Empfehlungen von unabhängigen Forschergruppen werden von verschiedensten Interessengruppen bewusst unter dem Tisch gehalten, damit die Bevölkerung von diesem wirksamen Hormon so wenig wie möglich erfährt. Keiner möchte den Bekanntheitsgrad dieser Universalmedizin erhöhen, denn man würde herbe Verluste einfahren.

      Die Liste der Krankheiten und Symptome durch einen Mangel ist erschreckend lange. Schauen wir sie uns mal im Groben an. Bemerkenswert ist, dass diese Krankheiten einen deutlichen Anstieg seit 1980 vorweisen, also ab dem Zeitpunkt, an dem Ärzte damit begannen die Sonne zu verfluchen und bei jeder Gelegenheit vor Sonneneinstrahlung warnten.

      Fettleibigkeit wird erzeugt, da ein Vitamin D-Mangel den Heißhunger auf Fett und Zucker erhöht. Der Körper versucht die Antriebslosigkeit durch mehr Energie über die Nahrungsaufnahme zu kompensieren. Das ist neben der kalten Temperatur der Hauptgrund, warum man in sonnenarmen Jahreszeiten mehr Lust auf deftige und schwere Mahlzeiten bekommt. Auch Depressionen und dadurch erhöhte Gefahr des Alkoholkonsums treten ein. Skandinavische Länder und der Großteil Russlands sind hier als Beispiele hervorzuheben. Diese Länder sind sehr sonnenarm und entsprechend gefährdet. Nur eine Woche Aufenthalt mit täglich vielleicht fünf Stunden gedämpftem Tageslicht wirken sich bereits negativ aus. Durch unzählige Dienstreisen in den russischen Raum kann ich diesen Effekt bestätigen. Arthritis, Knochen- und Gelenkbeschwerden können auf Grund des Calciumproblems auftreten. Autismus und Multiple Sklerose sind in Äquatorregionen so gut wie unbekannt. Viele Allergien sind bis in die siebziger Jahre nicht aufgetreten, darunter die weit verbreitete Nussallergie. Sie wollen noch mehr?

      Schuppenflechte, Tuberkulose, Erkältungen, Nagelpilze, Diabetes, Bluthochdruck, Herzerkrankungen und Schlaganfälle kommen in sonnenarmen Länder deutlich häufiger vor, teils über 50%. Frühgeburten, Fehlgeburten und Schwangerschaftskomplikationen haben seit den achtziger Jahren um mehr als 30% zugenommen.

      Nun gut, lassen wir es hierbei, die Sachlage ist grausam genug. Wir haben soeben festgestellt, wie wichtig Vitamin D ist und wie sehr die Bedeutung verschwiegen oder unten gehalten wird. Ändern wir dies und suchen wir den Weg zur Sonnenseite des Lebens.

      Gerade zu lächerlich wirken die empfohlenen 800 IE pro Tag, wenn man bedenkt, dass der Mensch in nur 20 bis 30 Minuten direkter Sonneneinstrahlung durch die Haut etwa 10.000 bis 20.000 IE herstellen kann. Ist dieser Tank gefüllt, dann stoppt der Organismus die Herstellung von alleine. Eine Überdosierung kann somit niemals stattfinden. Ein Sonnenbad mit der zuvor erwähnten Dauer ist am besten täglich durchzuführen. Dazu sollten mindestens die Unterarme, der Hals und vor allem das Gesicht freigelegt werden.

      Wie wichtig das Gesicht ist, wurde in den arabischen Ländern festgestellt. Dort weisen mehr als 40% der muslimischen Frauen auf Grund der vorgeschriebenen Kleidung einen starken Vitamin D-Mangel vor. Bei den Männern beträgt er gerade einmal 5%. Aber nicht nur die Kleidung hat einen Einfluss. Die meisten muslimischen Frauen sind Hausfrauen mit mindestens zwei Kindern. Sie verlassen das Haus nur selten. In diesen Ländern gilt es zudem als besonders schön, wenn man eine blasse Haut vorweist. Starke Sonnenschutzcreme wird daher immer aufgetragen. Direkte Sonnenstrahlung wird, wenn möglich, vermieden. Der Mann dagegen verlässt das Haus täglich. Er geht arbeiten, kauft Waren ein und besorgt alles andere. Er ist der direkten Sonnenstrahlung regelmäßig ausgesetzt. Es ist daher überhaupt kein Zufall, dass ältere Frauen dieser Regionen unter starken Gelenkschmerzen und Gleichgewichtsstörungen leiden, wohingegen die Männer im gehobenen Alter weiterhin agil bleiben.

      Machen wir daher mit unserem 20 bis 30-minütigem Sonnenbad weiter. Der größte Vorteil einer solchen täglichen Durchführung liegt darin, dass es sich bei dieser Anwendung um eine beständige und gut dosierte Methode handelt. Es ist davon abzuraten, sich zwei Wochen am Strand vollzuladen, um dann die Wochen danach in Dunkelheit und unter Neonlicht dahin zu vegetieren. Es käme ja auch keiner auf die Idee, sich eine Woche lang mit Vitaminen vollzustopfen, um danach wochenlang nur Schokolade essen zu können. Dem Körper bedarf es an einer stetigen und anhaltenden Versorgung, um optimal zu funktionieren. Er benötigt Beständigkeit. Das Problem in unseren Breitengraden ist allerdings, dass die Sonne nur in den Monaten Mai bis September im günstigen Winkel steht und somit den gewünschten UVB-Anteil bietet. Wann dies genau stattfindet, können Sie selbst herausfinden. Stellen Sie sich in die Sonne und betrachten Sie Ihren Schatten. Ist Ihr Schatten kürzer als Sie selbst, dann ist eine Bildung von Vitamin D möglich. Ist Ihr Schatten so groß wie Sie selbst oder sogar länger, dann ist keine Produktion möglich. Glückshormone, Wohlbefinden und Lebensenergie werden weiterhin in gewissen Maßen geboten. Daher sollte das Auftanken mit Sonnenlicht zu keiner Jahreszeit vernachlässigt werden. Aber wie lösen wir das Problem mit dem Vitamin D? Ergänzungsmittel sind meist unterdosiert und überteuert. Wollen wir den Bedarf durch solche Mittel decken, dann benötigt es eine entsprechend hohe Dosierung, die uns das Geld aus der Tasche zieht und den jeweiligen Herstellern in die Arme fließen lässt. Hinzu kommen unnötige Belastungen durch chemische Verfahren und diverse Füllstoffe. Aus diesen Gründen suchte ich lange nach einer Alternative. Durch Zufall las ich vor einigen Jahren einen Artikel über die Reptilienzüchtung. Wir erinnern uns, diese Tiere sterben ohne Sonnenlicht. Unter anderem werden die Knochen und damit auch das Gebiss so weich, dass keine Nahrungsaufnahme mehr möglich ist. In diesem Fachgebiet wurde eine bestimmte Lampe seit Jahrzehnten immer hervorgehoben. Die Osram Ultra Vitalux simuliert das Sonnenlicht so, dass es der Bestrahlung auf einem Hochgebirge ähnelt. Sie erfreut sich großer Beliebtheit bei Reptilien und ihren Besitzern. War das die Lösung? Ich kaufte eine Lampe, denn es war bereits Ende September, jedoch machte mich ein Hinweis stutzig. Auf der Verpackung stand, dass die Bestrahlung von Personen nicht empfohlen wird. Da ich vorsichtig sein wollte und etwas skeptisch war, denn ich hatte weder die Haut einer Echse noch den Panzer einer Schildkröte, kontaktierte ich die Firma Osram direkt über eine E-Mail und bat um Hinweise und weitere Informationen. Der sehr hilfsbereite Mitarbeiter überhäufte mich nur einen Tag später mit Infomaterial, was ich so nie erwartet hätte. Er schickte mir nicht nur das Datenblatt und die Anwendungsempfehlungen dieser Lampe, sondern gleich die Bauanleitung für ein komplettes Solarium. Zudem erklärte er mir, dass die Vitalux bis Ende der neunziger Jahre in tausendfacher Ausführung in Wellnessbereichen, Kliniken, Heilpraxen und zu Zwecken diverser Therapien eingesetzt wurde. Ein neu verfasstes europäisches Gesetz versetzte diesem Spiel allerdings ein Ende und so durfte diese Lichtquelle nicht mehr zur Personenbestrahlung empfohlen werden. Dieser Hinweis musste gut sichtbar auf der Verpackung festgehalten werden. Der Verkauf brach rapide ein und die Lampe verschwand im medizinischen Bereich fast vollständig. Heute wird sie neben der Terraristik ausschließlich zum UV-Trocknen von Klebern, Farben und andere Stoffen eingesetzt. Berücksichtigt man die gesamte Historie des Vitamin D, dann war eine solche Maßnahme überhaupt nicht verwunderlich. Da es sich aber nur um eine Empfehlung handelte, startete ich den Selbstversuch.

      Ich benutzte die Lampe an mindestens drei bis vier Tagen in der Woche. Ich setzte mich im T-Shirt und im Abstand von etwa zwei Metern davor und ließ mich 20 bis 30 Minuten bestrahlen, so wie es aus der Anleitung herauszulesen war. Bis heute komme ich aus dem Schwärmen nicht mehr heraus. Nach so vielen Jahren erlebte ich die erste Überbrückung der kalten und sonnenarmen Jahreszeiten ohne jegliche Andeutung von Wintermüdigkeit oder -depression. Meine Fingernägel wurden fester, die Regenerationsfähigkeit nach dem Krafttraining verbesserte sich, meine Energie und mein Tatendrang steigerte sich, meine Haut wurde reiner, ich schlief besser und keinerlei Anzeichen von Erkältung oder Erkrankung machten auf sich aufmerksam. Wenn ich solche deutlich spürbaren Verbesserungen bewusst feststelle, dann kann ich nur grinsend erahnen, wie sehr diese Vorgehensweise den kompletten Organismus


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