Cheops gefunden ?. Heinz-Jürgen Fandrich
hier dringt Wasser ein. Also gehen die Rillen nach oben weiter. Unklar ist mir… wie wurde der Deckstein der Rillen nach der Bestattung in seine heutige Position gebracht? Es geht… aber wie?
Rekonstruktion der Rillen von unten nach oben betrachtet.
Wie sie im weiteren Verlauf nachvollziehen können, ergeben die Rillen gemeinsam mit den Rundhölzer, die sie aus den Aufzugsfunktionen des unteren Cheops-Schachtes schon kennen, eine funktionierende Seilzuganlage für einen Aufzug.
..denn was nützt der schönste Schacht, wenn darin nichts hochziehen kann.
In den Rillen wurden Seile geführt und dann zur Zugmannschaft in die große Galerie oder alternativ in die Reservegrabkammer (s.g. Königskammer) umgelenkt. So konnte Cheops beliebig weiter nach oben schweben.
Auf einer festgelegten Höhe enden sowohl die Seilführungsrillen mit den Zugseilen, als auch der Aufzugschacht. Hier wird man das Gegenstück zum Maschinenraum (Vorkammer) finden.
Die aus dem unteren Bereich des Cheopsaufzuges bekannten Umlenkhölzer werden vermutlich auch hier benutzt um die Zugrichtung der Seile umzukehren.
Der Pharao kann auf diesem Wege vom Verabschiedungsraum ( Königinnenkammer ) bis zu seiner Grabkammer emporgehoben werden, ohne auch nur die geringste Schramme oder Beule an den Sarg zu bekommen.
Schnitt durch den Aufzugkopf
Ich vermute, dass Cheops auf diesem Wege über 60 m in die Höhe gehoben wurde. Es wäre gerademal eine Zugmannschaft von 10 Leuten in der großen Galerie notwendig um dies mit gebührender Sicherheit zu Stande zu bringen. Jedes Mitglied der Zugmannschaft hätte dann gerade einmal ca. 20 kg Zugkraft aufzubringen.
Oben, auf dem letzten Aufzugsniveau angekommen, konnten Priester den Leichnam ihres Pharaos in allen Ehren aus dem Schacht entnehmen, um ihn weiter in seine endgültige Ruhestätte zu geleiten und dort gebührend zu bestatten.
Wie Priester dort hinauf und wieder herunter kamen? . ..ganz einfach!
In Aufzugsschächten können nicht nur Särge transportiert werden, sondern auch Personen auf Plattformen, notfalls mit Sitzgelegenheit für ältere Priester.
Eine Zwischenstation beim Heben des Pharaos scheint mir sinnvoll. Vorausgesetzt die Hubgeschwindigkeit sollte in gleichförmiger Bewegung erfolgen, bedingte dies einen Stopp nach 22 m Hub auf Höhe des Maschinenraums.
Der Weg, den die Zugmannschaft in der großen Galerie maximal voranschreiten konnte, betrug 40 m. Die Galerie ist nur knapp 47 m lang. Also ist es ausgeschlossen 60 m in einem Hub bei gleichförmiger Geschwindigkeit ohne Zwischenstopp zu leisten.
Die Vorrichtung für den Zwischenstopp können wir heute noch besichtigen.
Nun wird die Funktion des Steinriegels mit seiner Aufwölbung im oberen Drittel klar… man hat den Cheops-Sarg während des Aufzugstopps dagegen gelehnt
Seilführung für den Aufzugschacht… alternative Seilführung.
Denkbar wäre es auch die Seile statt von der Galerie aus, aus der Reservegrabkammer ( s.g. Königskammer ) heraus zu ziehen.
Die Seile würden in diesem Fall bis an das untere Ende der Rillen geführt und dann mittels eines Umlenkbalkens via Passage in die Kammer weitergeführt. Dort steht eine ausreichend große Zugmannschaft, wahrscheinlich 10-12 Männer, bereit.
Diese Variante der Seilführung hätte den Charme, dass Aufzugschacht und Seile sich an keiner Stelle kreuzen. Nachteilig wäre jedoch, dass die Zugmannschaft recht beengt steht.
Dennoch… objektiv betrachtet, macht die Ausformung der Seilrillen und der Rücksprünge unter den Balkenauflagern diesen Weg sogar wahrscheinlicher.
Passage von der Kammerseite Passage von der Maschinenraumseite
…Steinbalken im Weg.
Auf dem Weg nach oben treffen die Seilführungsrillen und Seile des Cheopsaufzuges auf das überstehende Satteldach der Entlastungskonstruktionen, oberhalb der Königskammer. Dies machte es erforderlich, den zweiten Dachbalken abzufangen.
Hierzu gibt es recht einfache Lösungen, wie zum Beispiel die Dachbalken rechts und links mit stabilen Vorsprüngen zu versehen, auf die sich der mittlere Balken stützen kann. Die massiven Lasteinträge aus den darüber liegenden Gesteinsmassen der Pyramide werden so auf die begleitenden Balken übertragen. (Alternativ sind Bohrungen für die Seile denkbar.)
Diese, oder eine ähnliche Konstruktion scheint mir auch notwendig um die Lasten vom Aufzugschacht fernzuhalten. Ohne eine Abfangkonstruktion würde der Schacht zerquetscht.
oben.. Aufsicht auf das Satteldach … unten.. Ansicht der Gesamtkonstruktion
…vertikale Schächte sind nicht neu.
Die Cheops-Pyramide war nicht die erste Pyramide, die einen senkrechten Schacht nach oben aufweist. Bereits sein Vater Snofru ließ bei seinem zweiten Versuch eine funktionsfähige Pyramide zu errichten, einen senkrechten Schacht in die Substruktur einbauen. …rot gekennzeichnet.
Snofru`s Knickpyramide in der Nähe von Dahschur wurde circa 60 Jahre vor der Cheops-Pyramide errichtet. Im Bereich des Kammersystems benutzte man einen vertikalen Schacht, der als Kamin bezeichnet wird, um verschiedene Kammern miteinander zu verbinden, wie ich im Kapitel Gemeinsamkeiten mit der Knickpyramide vorstellen werde.