Projekt Unternehmenserfolg. Hubert Romer

Projekt Unternehmenserfolg - Hubert Romer


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gönnen sich die Menschen in schwierigen Zeiten solch einen kleinen Luxus, weil er finanzierbar ist und weil man sich damit für eine gewisse Zeit in eine entspannte Welt flüchten kann.

      Also, diese vermeintliche Schwäche wäre somit überführt! Sie ist ein Alleinstellungsmerkmal!

      Welche unternehmerische „Schwäche“ und somit Chance haben Sie denn? Was sagt man so? Was sagt Ihr Umfeld?

      Wie kann diese vermeintliche Schwäche in Umsatz und in ein Unternehmenskonzept umgewandelt werden?

      Gehen Sie wirklich einmal in sich und prüfen Sie diese Frage. Es lohnt sich.

      Kentergefahr „die eierlegende Wollmilchsau“

      „Räder und mehr“, „Arts & mehr“, „Die Welt und mehr“ – klingt das nicht unglaublich grauselig? Man könnte ebenso gut schreiben: „Ich weiß gar nicht richtig, was ich anbiete. Von diesem etwas und von jenem etwas. Eigentlich alles Mögliche.“

      Ich würde mir wünschen, dass es für solch schreckliche Unternehmens-Untertitel, die sich in Deutschland unzählige Male finden, Schmerzensgeld geben sollte! Entweder weiß ich, was ich meinen Kunden anbieten kann und sage das auch konkret oder ich lasse es ganz bleiben. Die Kunden wollen keine eierlegende Wollmilchsau! Sie wollen genau die Leistung in bester Weise geliefert bekommen, die sie in diesem Augenblick benötigen! Dabei suchen sie im Branchenbuch oder Internet bestimmt nicht nach „…und mehr“.

      Sie suchen beispielsweise nach Rädern – und zwar nach den besten, mit dem optimalen Preis-Leistungsverhältnis und Service. Sie suchen Vertrauen.

      Was bitte schön könnte denn dieses „…und mehr“ sonst noch bedeuten? Erhalte ich zur eingekauften Leistung eventuell noch eine Rückenmassage? Kann ich zum Bild auch gleich den Klempner mit bestellen? Das ist wohl kaum im Sinne des Erfinders.

      Je konkreter ich dabei meine Leistungen beschreiben, beziehungsweise. mit klaren Schlagworten überschreiben kann, desto besser. Trauen Sie sich, sich selbst festzulegen! Denn Ihre Kunden wollen Sie erfassen! Sie wollen Sie verstehen können. Ihre Dienstleistung, beziehungsweise Ihr Produkt müssen klar erkennbar sein. Kommunizieren Sie dies auch bitte mit Ihrem Unternehmensnamen und mit allen weiteren Unterlagen. Formulieren Sie das auch in Ihrem Unternehmenszweck.

      Viele junge Unternehmen starten mit einem guten Unternehmensziel, glauben dann aber, in der Diversifizierung nach dem Motto „immer mehr, immer breiter“ ihr Wachstum und Heil zu finden. Eine große Gefahr besteht aber gerade in der Verwässerung.

      Denn das macht Sie austauschbar und beliebig. Sie verlieren Kraft und Energie. Nichts mehr wird dann mit der notwendigen Sorgfalt durchgeführt. Nichts erhält mehr die hohe Qualität und wichtige Einzigartigkeit. Ich kenne das aus eigener Erfahrung meiner frühen Unternehmensjahre. Man ist einfach versucht alle Dienstleistungen, die der Kunde gerade anfragt, auch selbst durchzuführen. Wird schon klappen. Das kriegen wir auch noch hin.

      Mein Glück war, dass meine Kunden mit mir in einem engen Vertrauens- und Kontaktverhältnis standen und stehen. Sie haben mir klar und deutlich in aller Freundschaft ihren Unmut zur rechten Zeit kundgetan, so dass ich schnell analysieren und reagieren konnte. Sofort habe ich mich mit dem Team hingesetzt und mit ihm wieder bewusst unsere Kernkompetenz formuliert und herausgearbeitet. Auf diese setzten wir alle unsere Kraft und Konzentration. Die erweiterten Dienstleistungen, die der Kunde von uns fortan wünschte, lagerten wir aus. Dazu bauten wir konsequent ein Netzwerk von Partnern auf, denen wir vertrauen konnten und die einen guten Job machten.

      Unsere Kunden wissen um die Vorteile solcher Netzwerke und nehmen diese gerne in Anspruch. Wir moderieren dabei die Arbeitsprozesse und bringen alle Bausteine in ein großes Ganzes. So bekommt der Kunde alles aus einem Guss und weiß sich in guten Händen. Jeder ist dabei ein Spezialist auf seinem Gebiet und für den Auftraggeber arbeiten die Besten. Suchen Sie sich solche Netzwerkpartner. Es gibt Ihnen ein gutes Gefühl, in guter Gemeinschaft zu sein.

      Sollten Sie sich dabei nicht wohl fühlen, dann sollten Sie so offen und klar gegenüber dem Kunden sein und ihm sagen: „Wir wollen Ihnen nur die bestmögliche Leistung abliefern, die irgend möglich ist. Deshalb sind wir auf unsere Kernkompetenzen ausgerichtet. Diese Leistung gehört nicht dazu. Gerne schauen wir uns aber nach einem Dienstleister für Sie um.“ Der Kunde wird es wertschätzen. Durch dieses Angebot können Sie auch steuern, dass der hinzugezogene Dienstleister nicht seinerseits versucht, Ihre Leistungen zu übernehmen. Denn er ist ein Dienstleister Ihres Vertrauens.

      Also: Bauchläden sind NICHTS! Eine hohe Kernkompetenz ist der Weg!

      Ein scharfes Profil kann aus einer guten Unternehmensidee entstehen. Dieses zu bewahren, immer stärker zu schärfen, zu perfektionieren und stark zu machen, ist Ihre Aufgabe.

      Klare Positionierungen, Nischen suchen und diese mit starker Marktkompetenz belegen, das ist übrigens ein Erfolgsmodell des deutschen Mittelstandes!

      Niemand wird dann an Ihnen vorbeikommen. Niemand wird Sie so schnell nachahmen können!

      Kleiner Praxistipp: Mindmap

      „Wer Visionen hat, der sollte zum Arzt gehen.“

      Kaum zu glauben, dass unser Altbundeskanzler Helmut Schmidt so viel Gefallen an diesem Satz und seiner Botschaft gefunden hatte. Für mich ist das ein sehr konservatives Statement, welches die Dynamik in der Zukunft verbaut. Gerade Visionen sind es, die den Menschen so viel Inspiration und Ehrgeiz geben, diese Dinge auch erreichen zu wollen. Vermutlich tat er den Ausspruch mit einem Augenzwinkern.

      Also, wer Visionen hat, sollte sie zu Papier bringen. Lassen Sie sich dabei nie schon in der Ideenphase davon abbringen oder Kritiker zu Wort kommen lassen.

      Am Anfang steht die reine Idee!

      Sie darf sich entfalten, austoben, entwickeln und wandeln nach Lust und Laune.

      Erst in späteren Phasen geht es an die Bewertung und Ausarbeitung.

      Ein hilfreiches Instrument ist dabei die Mindmap. Einfach zu handhaben, kann diese Form der Notizaufzeichnung die Kreativität in bester Weise anregen. Denn, so sagen es zumindest die Fachleute, bei der Mindmap wird die kreative Gehirnhälfte aktiviert. Die Wahrnehmung des kreisrunden Gebildes auf dem Papier führt offenbar dazu, dass wir das mit einer anderen Gehirnhälfte wahrnehmen. In dieser arbeitet unsere innere „kreative Abteilung“.

      Bei einer Mindmap werden die Ideen im Kreis um eine zentrale Ideenwolke in der Mitte des Papiers aufgeschrieben. Man kann dabei einfügen, einzelne Stränge miteinander verbinden, Unterpunkte und nochmals Unterpunkte ansetzen und somit ein beinahe künstlerisches Ideenbild entwerfen. Dies geht mit einer Mindmap wesentlich besser als mit einer linear erstellten Liste, die auf dem Papier von oben nach unten geschrieben wird. Die lineare Fortschreibung mit der Wahr­nehmungs­richtung in strenger Folge von oben nach unten spricht hingegen unser rationales Zentrum im Gehirn an. Dort geht es sehr viel nüchterner, sachlicher und linearer zu.

      Eine Mindmap können Sie mit einem der zahlreichen Softwareprogrammen schnell und einfach erstellen. Ich selbst habe mein Mindmap-Programm während der Arbeit immer offen. So kann ich jederzeit an den verschiedenen Ideensammlungen arbeiten, die zu gegebener Zeit dann für ein Konzept genutzt werden.

      Sie können auch in Besprechungen schnell eine Mindmap auf dem Flipchart oder Papier entwickeln. Mir ist es tatsächlich schon passiert, dass einige meiner handschriftlichen Kunstwerke in Sitzungsprotokollen und als Vorlagen für Vorstandssitzungen genutzt wurden. Man sieht, sie sind salonfähig.

      Wollen Sie eine Mindmap zu Ihrem Unternehmen versuchen? Beginnen Sie Ihre Mindmap mit einem Kreis in der Mitte. Darin schreiben Sie einfach den Namen des Projektes oder Ihres Unternehmens. Von dort ausgehend können Sie strahlförmig die wichtigen Punkte, die Ihnen dazu einfallen, notieren. Dabei ist es ganz egal, in welcher Reihenfolge Sie das notieren oder welche Themen Sie notieren. Hier ist alles erlaubt. Es gibt keine thematische Abgrenzung.

      Wann


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