Losing Game. Valuta Tomas

Losing Game - Valuta Tomas


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nur aus Striptease und Kriminalität besteht. Die Partys von Matt sind immer recht nett. Da sind Waffen und Drogen absolut verboten.«

      »Ich bin zwar wahnsinnig neugierig auf dieses Spektakel, aber danke nein. Ich muss den Unterricht für morgen noch vorbereiten und habe somit keine Zeit«, wirft Neve Sams Einladung über Bord. Sam überlegt niederschlagen, schaut Neve dann aber mit funkelnden Augen an.

      »Ich mache dir einen Vorschlag. Du kommst mit und schaust dir das für ein oder zwei Stunden an und ich helfe dir danach den Unterricht vorzubereiten. Du hast dann ja schließlich eine Intelligenzbestie dabei«, grinst sie frech. Neve überlegt kurz und blickt dann skeptisch an sich herunter.

      »Ein unauffälligeres Outfit kannst du gar nicht tragen«, stichelt Sam. Neve trägt eine weiße Bluse und eine hellblaue Jeans, die an Oberschenkeln und Knien völlig zerrissen ist.

      Mit einer flüchtigen Handbewegung, schaltet sie das Licht im Haus aus und folgt Sam zum Wagen. Als sie langsam die Auffahrt hinunterfahren, blickt Neve skeptisch zu ihr herüber.

      »Wie kommt jemand wie du, eigentlich an so einen Wagen? Geklaut?« Sam grinst, belässt ihre Konzentration aber beim Straßenverkehr.

      »Nein, der Wagen ist ehrlich bezahlt. Fast dreißigtausend Dollar.« Bei dieser Summe werden Neves Augen groß.

      »Wie kommst du an so viel Geld? So viel verdiene ich, als Polizistin, noch nicht einmal in einem halben Jahr.«

      »Tja, in der heutigen Gesellschaft ist es leider Tatsache, dass man mit Sex, Waffen und Drogen das meiste Geld macht. Da ich in allen dreien meine Finger drin habe, stellt sich das, als geringstes Problem für mich dar!«

      Mehrere Kilometer fahren beide stillschweigend durch die Nacht, bis Neve Sam fragt, wie sie zu den Five Dogs gekommen ist.

      »Ich glaube, ich bin mit zehn oder so aus dem besagten Heim abgehauen. Wenn man es genau nimmt, bin ich seit diesem Tag bei den Five Dogs. Matt, der damals selbst erst sechzehn oder siebzehn war, hat sich von Anfang an um mich gekümmert. Daher haben wir so ein gutes Verhältnis zueinander. Ich glaube, deswegen wurde ich auch so schnell von allen respektiert.«

      »Nimmst du Drogen?« Sam fängt zu lachen an und schüttelt heftig den Kopf.

      »Nein, niemals! Ich habe in meinem ganzen Leben nur ein einziges Mal dieses Zeug genommen und da bin ich so dermaßen abgestürzt, dass ich in der Nacht Sex mit einem Kerl hatte.« Auf einmal zuckt Sam und schüttelt sich.

      »Das war so widerlich, dass ich mir geschworen habe, nie wieder Drogen anzufassen. Ich möchte einfach die Kontrolle über mich nicht verlieren.« Doch recht überrascht über diese konsequente Art, die Sam sich selbst auferlegt hat, blickt Neve zu ihr herüber. Trotz allem was sie über diese junge Frau weiß, ist und bleibt sie, in ihren Augen, kriminell.

      »Du bist jetzt schon so lange bei den Five Dogs, wieso steigst du nicht einfach aus und lässt das alles hinter dir? Wieso machst du den ganzen Mist mit? Du weißt doch ganz genau, was Recht und was Unrecht ist.« Sam blickt aus dem Augenwinkel zu Neve und lächelt schelmisch.

      »Genau aus dem Grund, habe ich dir vorhin in der Küche die Frage über deinen Job gestellt. Für dich ist die Polizei alles, für mich sind es die Five Dogs. Ich werde das mit Sicherheit nicht bis ins Rentenalter machen, aber es ist nun mal mein täglich Brot. Ich habe es mir selbst ausgesucht.«

      Sam biegt in die Hyde Street ein, fährt am Dolphin Swim & Boat Club vorbei und hält dann vor einer großen Villa, die in dieser Nacht hell beleuchtet ist.

      »Da wären wir«, trällert sie stolz und stellt den Wagen aus.

      »Dann bin ich ja mal gespannt, was mich da erwartet«, murmelt Neve skeptisch.

      Sam läuft um das Auto herum und greift nach Neves Hand. Selbstsicher hält sie diese fest.

      »Sorry, ich will die Situation nicht ausnutzen, aber wenn es nach außen hin nicht aussieht, dass du eindeutig zu mir gehörst, lässt A.J. dich nicht rein. Glaube mir, an dem Kerl kommst du nicht so einfach vorbei«, klärt sie Neve auf.

      »Das sind ja tolle Aussichten.«

      Mit einem flüchtigen Lächeln, belässt Sam das Thema dabei. Voller Vorfreude, zieht sie Neve hinter sich her und betritt den Garten. Plötzlich steht beiden Frauen ein Hüne von Kerl gegenüber. Unauffällig schluckt Neve schwer und versucht sich die Angst, vor diesem farbigen Hulk, nicht anmerken zu lassen.

      »Hey A.J.«, begrüßt Sam den Typen vertraut. Als sie mit Neve an ihm vorbei will, hält er plötzlich eine Hand vor Neve. Skeptisch schaut er sie von oben bis unten an, bis Sam an seine Seite tritt.

      »Keine Panik, sie ist ok. Sie gehört zu mir.« A.J. blickt kurz zu ihr herüber, lässt dann aber seine Augen an Neve rauf und runter wandern.

      »A.J.! Ich habe gesagt, dass sie zu mir gehört!« A.J. mustert Neve noch immer misstrauisch. Genervt greift ihm Sam ans Kinn und dreht sein Gesicht zu sich. In diesem Moment, spürt Neve diese kalte Brutalität, die diese junge Frau umgibt.

      »Ich… habe… gesagt… dass sie zu mir gehört!! Hast du das endlich verstanden??«, faucht sie scharf.

      »Sie stinkt!«, antwortet A.J. mit erschreckend tiefer Stimme. Er macht keinerlei Anstalten, sich aus Sams Griff zu lösen.

      »Was meinst du?«

      »Sie stinkt nach Bullen!« Sam fängt zu lachen an und schaut A.J. wütend an.

      »Du tickst doch nicht mehr ganz richtig. Du glaubst doch wohl selbst nicht, dass ich einen Bullen mitbringe, oder? Lass dich mal wieder richtig verwöhnen, damit du endlich einen freien Kopf bekommst.« Flüchtig haut Sam diesem farbigen Hulk mitten ins Gesicht. Regungslos lässt er es sich gefallen.

      »Also bisher hat mein Deo noch nie versagt«, flüstert Neve leise in Sams Ohr. Ein kurzes Lachen ertönt von ihr, als die beiden hinter dem Haus den Garten betreten. Dieser ist bis auf den letzten Platz mit Menschen gefüllt, die sich wie ein Bienenschwarm um einen Pool versammelt haben.

      »Hey Sam, was für eine Perle hast du denn da mitgebracht?«, ruft plötzlich ein junger farbiger Mann aus dem Pool. Sam geht in Richtung des Mannes und zieht Neve hinter sich her. Flüchtig flüstert sie ihr »Matt!« zu und klärt sie somit auf, welchen Stand dieser Mann an diesem Ort hat.

      Matt schwimmt an den Beckenrand. Sam kniet sich zu ihm herunter, schlägt in seine Hand ein und begrüßt ihn mit einem lockeren »Hey«.

      »Na was ist? Hilf deinem alten Kumpel aus dem Wasser. Ich werde auch nicht jünger«, lacht Matt. Während Sam ihrem Boss dabei behilflich ist, aus dem Pool zu steigen, beobachtet Neve die Leute. Mit dem Blick einer Polizistin, mustert sie die Umgebung, bis ihr Blick an A.J. hängenbleibt. Er schaut sie noch immer skeptisch an.

      »Schön, dass du wieder da bist«, freut sich Sam. Matt trocknet sich etwas ab, nimmt sie kurz in seine recht kräftigen Arme und macht eine fragende Kopfbewegung in Neves Richtung.

      »Dein Schmuckstück?«. Sam blickt zu Neve und zuckt mit den Schultern.

      »Ich würde deine Frage wahnsinnig gerne mit einem Ja beantworten, aber ich glaube, das lasse ich lieber. Ich weiß nämlich, dass Neve mich entweder verprügelt, oder mir gleich den Kopf abreißt.«

      »Neve, hm?«, wiederholt Matt. Neve bereitet sich auf eine Begrüßung von ihm vor, aber es kommt nichts. Nur ein flüchtiger Blick.

      »Neve und weiter?«, fragt er kühl.

      »Stewart«, lügt sie und erwartet erneut eine zivilisierte Begrüßung. Aber auch jetzt passiert nichts. Nüchtern wandert Matt an beiden Frauen vorbei.

      »Er könnte auch etwas freundlicher sein«, schimpft Neve.

      »Was erwartest du? Wenn er sofort bei jedem freundlich ist, kann er sich gleich ein Strick nehmen«, kontert Sam.

      Eine Stunde verbringen die beiden auf der Party. Sam weicht nicht eine Sekunde von Neves Seite und stellt sie allen Leuten vor, die ein Gespräch mit ihr beginnen. Neve beobachtet


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