Losing Game. Valuta Tomas

Losing Game - Valuta Tomas


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ab!! Verschwindet!!!«

      »Neve, bitte lass mich das erklären! Ich musste diesen Job machen weil…!!«

      »Ich will kein Wort mehr von deinen scheiß Lügen hören! Haut ab bevor ich mich vergesse!« Es dauert etwas bis Sam rückwärts zum Bentley zurückgeht und Neve dabei die ganze Zeit in die Augen blickt. Neve verfolgt mit einem hasserfüllten Blick jede ihrer Bewegungen.

      »Ich liebe dich!«, ruft ihr Sam zu, als sie in den Bentley steigt, den Motor anlässt und rückwärts die Seitenstraße zurückfährt.

      »Verdammte Scheiße! Das kann doch alles nicht wahr sein!«, brüllt Neve durch die ganze Straße, schleudert ihre Waffe in den Wagen und tritt mit aller Gewalt gegen einen Reifen.

      Mit einem Grund mehr wütend auf Matt zu sein, steht Neve vor seiner Haustür und klopft gegen das Holz. Es dauert nicht lange, bis diese geöffnet wird und A.J. sie ausdruckslos anschaut. Wortlos geht sie an ihm vorbei und will das Haus betreten, als er einen Arm vor ihr ausstreckt und sie wie eine Schranke auf ihrem Weg aufhält. Neve blickt auf seine ausgestreckte und flache Hand. Sie weiß was er will. Sie greift sich an den Rücken, holt ihre Waffe heraus und legt sie wortlos auf dieses große Tablett von Hand. Herr Gott, von dem möchte sie keine gepfeffert bekommen. Danach ist sicherlich nichts mehr an dem Platz, wo es hingehört. Als sie den nächsten Schritt machen will, dringt ihr A.J.´s tiefe Stimme ins Ohr.

      »Die andere auch.« Neve blickt zu ihm hoch, zieht eine Augenbraue nach oben und grinst sarkastisch. Er hat es nicht vergessen. Sie hebt ihr linkes Bein, holt die zweite Waffe unter der Jeans hervor und legt diese ebenfalls in seine Pranke. Super, nun ist sie dem Eisbrecher von A.J. und Matt vollkommen schutzlos ausgeliefert. Aber egal, sie hätte ja auch gar nicht hierher kommen müssen.

      Wortlos führt A.J. sie durchs Haus, welches sie nicht eine Sekunde beachtet. Sie ist einfach nur noch angespannt und will am liebsten wieder weg.

      Nachdem sie mehrere Türen passiert haben, klopft A.J. an eine große und öffnet diese gleich darauf. Er tritt ein, worauf Neve ihm geräuschlos folgt, bis ihr Blick zu Matt fällt, der in einem riesigen Wohnzimmer an einem Billardtisch steht und eine Kugel über den Filz flitzen lässt. Er blickt hoch und lächelt, als er Neve erkennt. Ok, wo sind seine zwanzig Untertanen die sich hier versteckt haben? Dieses freundliche Lächeln meint er doch nicht wirklich ernst, oder?

      Matt legt den Queue auf den Tisch und geht direkt auf Neve zu.

      »Schön, dass du es einrichten konntest«, begrüßt er sie und reicht ihr die Hand. Neve zögert etwas bis sie ihm auch ihre reicht und ihn argwöhnisch im Auge behält. Zu Recht, denn er hält ihre Hand fest, greift an ihre Jacke und zieht erst die eine und dann die andere Seite etwas auseinander, um sich ganz sicher zu sein, dass A.J. nicht doch noch etwas übersehen hat. Danach blickt er zu seinem Kumpel und nickt wortlos. Dieser dreht sich auf der Stelle um und verlässt das Zimmer.

      »Setz dich doch«, lächelt er freundlich und deutet auf eine weiße Ledercouch. Neve zögert etwas, steuert aber dann doch zum Sofa und setzt sich.

      »Das was Sam fehlt, ist die richtige Nase und ein gutes Gespür. A.J. hingegen, riecht einen Bullen auf hundert Meilen«, schmunzelt er noch immer freundlich, was Neve aber nicht wirklich interessiert. Sie will nur wissen, warum sie hier ist.

      »Und?«, fragt sie trocken.

      »Sam scheint dir enorm zu vertrauen, wenn sie dich wirklich mit in mein Haus bringt. Wusste sie vorher schon, dass du ein Bulle bist?«

      »Sie hat mir zwei Kugeln in den Rücken geschossen, weil ich euch euren letzten großen Deal versaut habe. Sie war dann doch etwas überrascht ihre Mathematiklehrerin mit einer schusssicheren Weste zu sehen«, klärt Neve ihn auf, der daraufhin grinsend nickt und sich in die Couch zurücklehnt. Plötzlich springt die Wohnzimmertür auf. Sofort können Neve und Matt eine kreischende Stimme hören.

      »Matt!!« Wie eine Furie stürzt Laura in das Zimmer und bleibt abrupt stehen, als sie Neve auf der Couch sitzen sieht. Neve interessiert sich jedoch kein Stück für sie und bleibt mit dem Rücken zu ihr, auf dem Sofa sitzen. Sie kann sich aber nur zu gut ihr entsetztes Gesicht vorstellen, als ihr klar wird, wer da bei ihrem Boss auf der Couch sitzt. Neve hört ein kurzes Klicken, blickt Matt direkt in die Augen und grinst. Sie weiß ganz genau, dass in diesem Moment eine geladene und entsicherte Waffe auf ihren Kopf gerichtet ist.

      »Du verdammtes Miststück!!«, faucht Laura, während Matt Neve nicht eine Sekunde aus den Augen lässt.

      »Laura, steck die Waffe weg, es ist alles ok«, versucht Matt sie zu beruhigen, worauf sie sich allerdings nicht einlässt.

      »Sie ist ein beschissener Bulle!!«, brüllt Laura, woraufhin er lediglich nickt.

      »Das weiß ich, sonst würde sie hier mit Sicherhit nicht sitzen.«

      »Wie kannst du sie nur in dein Haus lassen? Sie kann uns alle auffliegen lassen! «, keift Laura wütend und steht direkt neben der Couch. Langsam dreht sich Neve etwas in ihre Richtung und blickt sie mit einem überheblichen Grinsen an.

      »Das S.W.A.T. Team hat sich schon im Garten versteckt und wartet nur auf ein geheimes Zeichen von mir«, grinst sie gehässig. Sie hört Matt leise lachen.

      »Ich brauche nur an meinem Ohrläppchen ziehen und sie stürmen das Haus«, lacht sie und hebt einen Arm, um die Hand an ihr Ohr zu führen. Sofort weiten sich Lauras Augen erschrocken. Sie macht einen Schritt weiter auf sie zu.

      »Lass es lieber Neve. Laura ist im Moment ziemlich angepisst und würde dir sogar glauben, dass es den Weihnachtsmann tatsächlich gibt«, lacht Matt und macht eine Kopfbewegung zu Laura.

      »Nimm die Waffe endlich weg und setz dich hin«, befiehlt er ihr scharf. Verwirrt blickt Laura zu ihm, sieht in seinen Augen jedoch, dass er alles unter Kontrolle hat. Zögernd senkt sie die Waffe, steckt sie in Zeitlupe weg und setzt sich neben Matt auf die Couch, der sogleich einen Arm um sie legt. Was wird das denn jetzt??

      »Erzähl mir mal was das letzte Nacht für ein Schauspiel von euch war«, fordert er Neve auf, die daraufhin grinst und sich in die Couch zurücklehnt.

      »Das ist lediglich auf meinem Mist gewachsen. Sam hatte keine Ahnung.«

      »Das war verdammt gefährlich und mutig von dir. Alleine schon mit einer Waffe bei mir aufzutauchen«, antwortet Matt ruhig.

      »Ich weiß, aber durch meinen Job habe ich seit Jahren mit Leuten wie euch zu tun und somit weiß ich, was ich zu tun habe, um bei euch den nötigen Respekt zu bekommen!«

      »Respekt!!«, lacht Laura schnippisch, während Matt nur nickt.

      »Den hast du!« Sofort schießt Laura in ihrer gammelnden Haltung hoch und starrt Matt mit großen Augen entsetzt an. Der reagiert aber nicht, sondern führt das Gespräch mit Neve weiter.

      »Du bist ihre Mathematiklehrerin?! Dann musst du ja mittlerweile bemerkt haben, was für Fähigkeiten in Sam schlummern.« Neve beantwortet die Frage lediglich mit einem Nicken.

      »Dann tu mir einen Gefallen.«

      »Und der wäre?«

      »Ich will, dass Sam bei uns aufhört.« Jetzt platzt Laura aus allen Nähten und schießt von der Couch hoch.

      »MATT!!«, kreischt sie, worauf er ihr einen wütenden Blick zuwirft und auf die Couch zeigt.

      »Setz dich!«, befiehlt er ihr scharf, was Laura erst zögernd befolgt und ihn dabei noch immer verständnislos anschaut.

      »Ich habe Sam nicht ohne Grund auf diese Schule geschickt. Ich will, dass sie ihre Fähigkeiten weiter ausbaut und damit mal ein vernünftiges Leben beginnt. Sie ist erst letzten Monat einundzwanzig geworden und somit voll strafmündig. Für die Morde, die sie bisher begangen hat, würde sie für den Rest ihres Lebens einsitzen. Und ich habe keinen Bock, dass sie irgendwann im Leichensack landet, weil sie für fünfzig Dollar eine Tankstelle überfallen hat. Dafür steckt einfach zu viel Potential in ihr.« Überrumpelt, positiv entsetzt, dennoch unendlich enttäuscht und verletzt, starrt Neve Matt


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