Neuanfang im Schmuckkästchen. Carmen Sommer

Neuanfang im Schmuckkästchen - Carmen Sommer


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hast ein tolles Rasierwasser. Oder ist es dein Parfüm?“, fragte sie dabei leise.

      „Hier dein Tee. Dir gefällt der Duft also? Riecht die Decke so sehr danach?“, fragte er, als er sich dicht neben sie saß.

      „Ja. Sie riecht gut.“

      Wieder schmiegte sie sich an die Decke. Dabei senkte sie den Blick. Was war plötzlich los mir ihr. Seine Nähe machte sie nervös.

      „Ist dir warm genug? Oder soll ich noch eine Decke holen?“

      „Nein, alles gut.“

      Langsam breitete sich die Wärme in ihrem Körper aus. David kam noch näher und legte den Arm um sie.

      Er wollte sie wärmen.

      „Keine Angst. Ich werde dich nicht küssen. Das wird nie wieder geschehen.“, teilte er ihr mit.

      Sie hatte es auch nicht angenommen, also warum sagte er es dann?

      „Ich habe es dir versprochen und möchte dich nie wieder verletzen.“, flüsterte er und sah sie dabei merkwürdig an. So, als wollte er auf eine Antwort oder ein Zeichen von ihr warten.

      „Du hast mich nicht verletzt. Es kam einfach überraschend. Du hast dich dafür entschuldigt, damit ist die Sache vergessen.“

      War sie das wirklich? Sie konnte den Kuss so einfach nicht vergessen.

      „Wirklich?“, fragte er nochmal nach.

      Irgendetwas lag seit diesem Kuss in der Luft. Beide spürten es, wollten es aber nicht wahr haben.

      So saßen sie stumm, eng umschlungen, nebeneinander und schauten den tänzelten Flammen zu.

      Jeder hing seinen Gedanken nach.

      Plötzlich klingelte es. Sie wurden aus ihren Gedanken gerissen.

      „Wer mag das sein, um die Zeit?“, fragte Sanna.

      „Ich gehe schon.“

      David löste die Umarmung und öffnete die Tür.

      „David?“

      „Doreen?“

      „Was machst du hier?“, schaute Doreen ihn erstaunt an.

      „Nun, es ist meine Wohnung, wie du weißt. Warum sollte ich nicht mal nach dem Rechten sehen? Aber komm doch rein. Ich freue mich, dich zu sehen.“

      Er umarmte sie.

      „Du willst bestimmt zu Sanna.“

      Sie war überrascht, ihn hier zu sehen.

      „Doreen? Du bist schon zurück?“, freute sich Sanna. Sie war froh, dass jemand die eigenartige Stimmung, die gerade herrschte, unterbrach.

      „Ja. Wie ich sehe kennt ihr euch schon?“

      Doreen schaute von einem zum andern, als sie sah, dass David sich dicht neben Sanna saß.

      Lief da etwa etwas zwischen den Beiden?

      „David kam überraschend gestern Abend hier hereingeschneit.“, lächelte sie ihn an.

      Oh, weh, was hatte dieses Lächeln zu bedeuten, dachte Doreen.

      „Aha. Und seit dem seit ihr hier zusammen? Allein?“

      „Ja. Wir unternahmen heute Nachmittag eine Schneewanderung mit Schneeballschlacht. Es war lustig.“, berichtete David.

      „Lustig, also?“

      „Ja. Wir hatten riesigen Spaß. Was schaust du so komisch? Wie geht es Sascha? Hattet ihr ein schönes Wochenende?“, lenkte Sanna schnell das Gespräch auf Sascha.

      „Ja. Es war herrlich. Er wird staunen, wenn ich ihm von David berichte.“

      „Ich habe sowieso vor, mich bei ihm zu melden. Ich möchte mich gerne mit ihm treffen, bevor ich übermorgen wieder zurückfliege.“

      „Du verlässt uns schon wieder? So schnell?“,staunte Doreen.

      „Ja, meine Arbeit wartet.“, nickte er.

      „Und deine Freundin, wie hieß sie nochmal? Bist du noch mit ihr zusammen?“, interessierte es Doreen.

      „Ja klar. Wir sind verliebt, wie am ersten Tag. Sie wartet natürlich auch darauf, dass ich so schnell wie möglich wieder zurückkomme. Ihr Name ist Christin.“

      Dabei schaute er Sanna von der Seite an.

      „Wirklich. Das ist schön zu hören. Dann hast du ja die große Liebe gefunden. Freut mich.“

      „Ich habe erfahren, dass Karen verheiratet ist?“

      David fühlte sich schuldig, dass damals ihre Beziehung auseinander ging.

      „Ja. Sie brauchte lange, bis sie über dich hinweg war. Aber jetzt ist sie glücklich verheiratet.“, erzählte Doreen.

      „Sie bekommt ein Baby?“, schaute er Doreen traurig an.

      Auch Sanna sah seinen Blick.

      Anscheinend ist er immer noch nicht ganz über Karen hinweg, obwohl er sich von ihr getrennt hatte und in einer neuen Beziehung lebt.

      „Ja. Bald wird sie einen Sohn auf die Welt bringen. Ich habe vor ein paar Tagen nochmal mit ihr gesprochen. Wir wollen uns demnächst treffen.“

      „Schön. Einen Sohn also?“, nickte er nur.

      „Ja. Wolltest du nicht auch Kinder? Ihr habt immer davon gesprochen und du wolltest unbedingt so schnell wie möglich Vater werden. Weißt du noch?“, erinnerte Doreen ihn.

      „Sicher, erinnere ich mich noch. Das ist alles schon lange her. Vater bin ich nicht.“

      „Will sie keine Kinder, deine Freundin?, wollte jetzt Sanna wissen.

      „Wir haben noch nie darüber gesprochen. Ich denke, im Moment will sie noch keine. Sie ist glücklich in ihrem Beruf. Der macht ihr Spaß und füllt sie vollkommen aus. Ein Kind hätte da keinen Platz.“

      „Aber ihr seid glücklich. Oder?“, forschte Doreen nochmal nach.

      „Oh ja. Sehr. Es fehlt uns an nichts.“, dabei senkte er den Blick.

      Sanna dachte anders. Ihm fehlte etwas, dass spürte sie und er hatte so etwas unbewusst angedeutet.

      Doch er musste es allein herausfinden.

      „Was ist mit euch? Wann werdet ihr heiraten? Und wie sieht es mit Kindern aus?“, wollte er wissen.

      „Wir werden im Sommer heiraten, deshalb bin ich eigentlich gekommen, um Sanna die Neuigkeit mitzuteilen.“, lächelte sie glücklich.

      „Das ist ja wunderbar. Eine schöne Nachricht. Ich freue mich für euch. Ihr seid wirklich ein schönes

      Paar.“

      Sanna stand auf und umarmte sie.

      „Darauf wollen wir anstoßen. Ich gratuliere.“, meinte David.

      „Sanna, hast du Sekt im Kühlschrank?“

      „Ja, müsste da sein.“

      „Du wirst doch zu unserer Hochzeit kommen?“, wollte sie von David wissen.

      „Klar, sagt mir nur rechtzeitig Bescheid. Ich werde da sein.“

      Er öffnete den Sekt und Sanna holte Gläser. Dann prosteten sie sich zu.

      „Sanna, du wirst doch unsere Trauzeugin?“, fragte Doreen vorsichtig.

      „Aber ja, gerne.“

      Sie umarmten sich wieder.

      „Denkst du, dass Sascha mich als Trauzeugen akzeptieren würde? Du könntest ein gutes Wort für mich einlegen.“

      „Frag ihn selbst. Du willst dich doch treffen mit ihm. Ich denke, dass er sich freuen würde.“


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