Rebeccas Schüler. Tira Beige
die Lektüre an, bevor sie sagte: »Heute soll es um die Naturlyrik bei Goethe gehen. Die Natur wird auch im ›Werther‹ eine besondere Rolle spielen, wie ihr noch feststellen werdet. Ich habe euch verschiedene Gedichte mitgebracht, die ihr in Partnerarbeit erschließen sollt. Die Aufgabenstellungen findet ihr auf den Arbeitsblättern«, wobei Rebecca auf die Zettel zeigte.
»Ihr könnt euch aussuchen, mit wem ihr zusammenarbeiten wollt. Es müssen sechs Gruppen entstehen. Bei dreizehn Schülern sind es fünf Zweierteams und ein Dreierteam.«
Wie Rebecca ahnte, fand sich niemand, der mit Elouan zusammenarbeiten wollte. »Lou, sei doch bitte so lieb und schließe dich einer Zweiergruppe an«, bat sie den Zwanzigjährigen, nachdem er sich suchend im Raum umblickte.
Er wandte sich Alicia und Marie zu, die ihn ohne zu murren in ihr Team integrierten. Elouan glitt elegant auf den Stuhl, der gegenüber von den zwei Mädchen stand. Rebecca sah lediglich seinen grazilen Rücken.
An den Reaktionen der Mädchen konnte sie erkennen, dass es Alicia und Marie nicht unangenehm fanden, dass er sich zu ihnen gesetzt hatte. Auch, wenn es niemand der anwesenden Damen zugegeben hätte, aber Rebecca bemerkte, dass sie Lou nicht unattraktiv fanden, ungeachtet seiner Unbeliebtheit bei den Jungs und trotz seines negativen Rufs und seiner Vergangenheit.
Elouan beugte sich ein Stück zu Alicia und Marie nach vorn und tuschelte ihnen etwas ins Ohr. Gekicher keimte auf. Andere Pärchen wandten sich amüsiert der Dreiergruppe zu. Marie war rot im Gesicht geworden und Alicia schaute Lou tief in die Augen und leckte sich dabei über die fein geschwungenen Lippen.
Rebecca sah genauso fasziniert wie eifersüchtig zu, ohne den Blick von den Dreien abwenden zu können.
Am Nachmittag fing es wieder an zu schneien. Der März war zur Hälfte um und in einer Woche begannen die Osterferien. Angesichts des miserablen Wetters kam kaum der Gedanke an ein grünes Osterfest auf.
Rebecca stand am Fenster des Schlafzimmers und betrachtete den mit Paul vor vielen Jahren angelegten Garten. Wie Puderzucker auf einem Rührkuchen kleidete der Schnee das Gras in seinen weißen Mantel ein. Immer dichter wurde die Decke und ein Ende des Winters war nicht absehbar. Während Rebecca am Fenster stand, durchstreifte sie der Gedanke von heute Morgen. Marie. Alicia. Lou.
Um sich einen Augenblick von der Schule zu erholen und der Fantasie freien Lauf zu lassen, ging sie auf das Bett zu und legte sich mit dem Bauch darauf. Ihre Brüste pressten sich an den unteren Rand des Kissens und die Beine lagen zusammengeschlagen auf der Bettdecke.
Rebecca stellte sich vor … Die Elftklässler haben Sport. Die Mädchen spielen in der Turnhalle Volleyball, die Jungen auf dem Rasen Fußball. Von der Anstrengung ausgepowert und vom Laufen verschwitzt, gehen sich die Jugendlichen nach dem Unterricht duschen.
Alicia und Marie betreten zusammen mit den anderen Mädchen des Sportkurses die Kabine. Marie schlägt vor, die Klassenkameradinnen zuerst duschen zu lassen, um ein Gedränge unter den Wasserhähnen zu vermeiden. Sie zieht daher ihre Freundin am Arm aus der Sportkabine heraus.
Auf dem Gang sehen sie, dass die Jungs gerade die Turnhalle verlassen. Einige verabschieden sich, rufen ihren Freunden »Bis morgen!« hinterher.
Elouan sitzt in seinem verschwitzten T-Shirt und der kurzen, legeren Sporthose auf einem Stuhl des Ganges. Alicia tritt vorsichtig an ihn heran und fragt: »Warum bist du noch nicht umgezogen? Willst du weiter Sport machen?« Marie neben ihr stehend lacht mädchenhaft auf.
»Und ihr? Warum wartet ihr auf dem Gang auf besseres Wetter?« Alicia überlegt, aber eine schlagfertige Antwort will ihr nicht einfallen.
Lou schaut beide von unten herab an. Seine Augen verengen sich zu Schlitzen: »Lust, noch mehr ›Sport‹ zu machen?« Alicia weiß nicht, was sie sagen soll und auch Marie steht die Schüchternheit ins Gesicht geschrieben. Sie errötet. »Warten wir doch, bis alle anderen weg sind, okay?«, schlägt er vor.
»Und die Lehrer?«, fragt Marie skeptisch.
»Die ziehen sich um und … Keine Ahnung, was sie machen. Ich bin immer der Letzte und bei mir war noch nie jemand in der Kabine drin. Es würde sich auch keiner getrauen, reinzuschauen. Ihr versteht, was ich meine?« Die Mädchen schmunzeln.
Elouan steht auf und lugt um die Ecke der Jungenumkleide. Zwei Schüler sind noch drin, bereit zum Aufbruch. »Bis morgen«, rufen sie Lou zu und schauen verwundert drein, als sie sehen, dass er in weiblicher Begleitung am Eingang der Umkleidekabine wartet. Elouan sagt kein Wort, sondern grient ihnen entgegen.
Als sie ungestört sind, lädt er die Mädchen in die Umkleideräume ein. Schüchtern, aber gleichzeitig von Vorfreude erfüllt, folgen ihm die Schülerinnen.
Elouan nimmt zuerst Marie an die Hand und führt sie in die Duschkabine der Herrenumkleide. »Zieh dich aus!«, fordert er das Mädchen auf. Marie dreht ihm den Rücken zu, sodass er ihren runden Po betrachten kann, der sich unter einem engen Slip wölbt. Sie streift sich die verschwitzten Klamotten vom Körper: das enge Top, die knappe Sporthose.
Marie schaut sich schüchtern um und geht, ihrem Mitschüler den Rücken zukehrend, nackt zur Dusche. Ihre Rückansicht sieht bezaubernd aus: weiblich, voller Anmut.
Zaghaft dreht sie am Wasserhahn und lässt das Wasser über ihren Körper rieseln.
In der Zwischenzeit holt sich Lou Alicia in den Duschraum hinein. Die Schülerin folgt williger, denn sie wünscht sich, dass Elouan sie genauso attraktiv findet wie sie ihn.
Alicia betritt die Duschkabine, während im Hintergrund Marie duscht.
Lou lehnt lässig am Türrahmen und betrachtet Alicia, die sich das verschwitzte Shirt über den Kopf zieht. Voller Vorfreude schaut er auf ihren schlanken Oberkörper. Alicia genießt es, dass das Interesse ihres Mitschülers ihr gilt. Seine Blicke kratzen sich in ihre Haut. Langsam streift sie sich ihren BH ab und ihre festen, reifen Früchte kommen zum Vorschein.
Elouan tritt einen Schritt näher an sie heran. Die nackte Marie im Hintergrund ist für ihn Nebensache. Seine Aufmerksamkeit gilt einzig der sportlichen Alicia. Beide stehen sich jetzt so nahe, dass Elouan kurz mit dem Finger die linke Brustwarze streift, die sich unter der zarten Berührung aufrichtet.
Alicia leckt sich über die Lippen, fühlt die Anziehungskraft und das Kribbeln, tritt aber schmunzelnd einen Schritt zurück, sodass Elouan auf Distanz zu ihr gebracht wird.
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