Louisianas Eskorts. Georg von Rotthausen

Louisianas Eskorts - Georg von Rotthausen


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Betreten ein Bekannter seines Vaters den WC-Bereich verließ und nach ihm selbst niemand kam. Man wechselte ein paar belanglose Worte. Ein kurzes Toilettenvorraumgespräch unter Männern. Danach war es still. Es war niemand mehr da, und es tauchte niemand mehr auf. Die anwesenden Männer waren offensichtlich alle auf dem Platz unterwegs. Das Personal hatte eigene Toiletten.

      Damian urinierte in aller Ruhe, wusch sich die Hände und auch Monsieur Bouchon erhielt eine Kopf- und Halswäsche. Danach rieb er ihn wieder mit seiner Lustschwitze ein, um ihn schön geschmeidig einsetzen zu können. Er würde bald feststellen können, daß eine schwarzhaarige Madame La Chatte ihrerseits vortreffliche Vorsorge getroffen hatte, ihn genüßlich empfangen zu können. Gerade als er Monsieur Bouchon wieder warm eingesperrt hatte, öffnete sich die Tür.

      „Ups, da habe ich mich doch tatsächlich verlaufen. Wie kann ich mich denn dafür entschuldigen?”

      Statt sich zurückzuziehen, trat die angeblich in der Tür Irrende gänzlich ein und schloß die Tür von innen. Passenderweise errötete sie aufs Stichwort. Langsam, sich dabei wie verlegen auf die Unterlippe beißend, kam sie Damian näher.

      „Ich bin aber auch ein ungezogenes Mädchen”, säuselte sie Damian an, der sie schmunzelnd erwartete − und mit ihm Monsieur Bouchon, der ungeduldig drängelte.

      „Müssen unartige Mädchen nicht den Hintern versohlt bekommen?” Sein Vorschlag schreckte nicht ab, sondern löste ein wohliges Schnurren aus.

      „Aber dazu müßte ich mein Höschen ablegen. Willst Du mir dabei behilflich sein, mein strenger Züchtiger?”

      Damian nahm die rechte Hand, der nah vor ihm stehenden Dame, die bebend erwartete, was er nun tun würde.

      *

      „Ist mein Vater inzwischen hier vorbeigekommen?” An Damian war nicht die geringste Unordnung festzustellen, als er zu den vier Damen und Louisiana zurückkehrte. Es mochte eine knappe dreiviertel Stunde vergangen sein. „Ich habe überall nachgesehen, aber er scheint sich französisch verabschiedet zu haben.” Er schmunzelte vielsagend.

      „Hauptsache, Du hast es eben französisch gehabt”, dachte sich Lou, denn ihr war natürlich nicht entgangen, daß Damians Schritt entspannt war und Monsieur Bouchon entsprechend genußvoll beschäftigt gewesen sein mußte. Das intensive Fächeln der kurz vor ihm zurückgekehrten Dame war eine unübersehbare Erfolgsmeldung.

      „Meine Liebe, darf ich Dich daran erinnern, daß wir bei Konstantin Seesenheim zum Essen eingeladen sind?” Damian drängte zum Aufbruch.

      „Oh ja, das hätte ich beinahe vergessen. Die Konversation war aber auch zu interessant”, heuchelte Lou und erhob sich, während Damian den Stuhl unter ihr zurückzog.

      „Wir dürfen uns für heute verabschieden, meine Damen, hoffen aber auf ein gelegentliches Wiedersehen”, wobei Damian dem Quartett einen von einem strahlenden Lächeln unterstützten, vielsagenden Blick zuwarf.

      Lou wurde zweideutig deutlicher. „Wenn Sie je meine Hengstzucht besichtigen wollen, sind Sie jederzeit herzlich willkommen, wir machen auch Einzelführungen nach Voranmeldung. Ich stehe im Telephonbuch. Aber für heute Adieu.”

      Damit nahm sie Damian bei der Hand und die Beiden verließen den Golfclub.

      Zurück blieb ein überwältigtes Damen-Quartett, von dem eine Zugehörige, kaum, daß der Grund ihrer Erregung außer Hörweite war, bestürmt wurde, zu berichten, wie es denn gewesen sei.

      „Ihr glaubt gar nicht, was dieser Rotfuchs alles drauf hat. Ich habe seit zehn Jahren keinen solchen Orgasmus mehr gehabt. Glücklicherweise habe ich gerade keinen Eisprung, sonst wäre ich jetzt schwanger!”

      „Uuuh!” ertönte es in der Runde und drei Damen ärgerten sich gewaltig, daß nicht sie diesem jungen Hengst gefolgt waren, aber sie würden es nachholen. Jede für sich beschloß das in jener Stunde und war gespannt, was diese Louisiana an weiteren Pferden in ihrem Stall zu bieten hatte. Rappe, Falbe oder Fuchs − das war egal. Hauptsache …

       *

      „Nun erzähl schon”, drängte Lou Damian zu berichten, kaum, daß sie im Wagen saßen und die Türen geschlossen hatten.

      „Die hat es wirklich gebraucht, das kann ich Dir sagen. Ich habe schon einige Zeit keine Katze mehr erlebt, die es derart gebraucht hat. Die war erotisch völlig ausgetrocknet, aber als sie mit Monsieur Bouchon näher bekanntgemacht wurde, wandelte sich die Wüste zu einem Feuchtgebiet der Sonderklasse. C’était une expérience extraordinaire, ma chère, vraiment.” Damian schnalzte mit der Zunge. „Nie wieder sage ich etwas gegen Stuten, die die Vierzig überschritten haben, nie wieder. Die reite ich auch eine ganze Nacht durch.”

      „Gut, Damian, das bringt uns dann tausend €uro“, stellte Lou geschäftstüchtig fest. „Jetzt muß es sich nur noch herumsprechen. Schaffst Du das auch alle zwei Tage, sobald es richtig losgeht?”

      „Täglich, wenn Du willst und mir solche Frauen zuführst. Kein Problem. Aber jetzt fahr zu Kon zurück. Ich habe Hunger.”

      *

      Am nächsten Tag lagen Damian und Konstantin in paradiesischer Nacktheit am Pool. Alexander und Michael waren noch nicht zu ihnen gestoßen. Die Zwei hatten einen starken Lichtschutz aufgetragen. Die Sonne tat ihr Bestes, die „weißen Hosen” der beiden Freunde einzufärben.

      „Wann Lou wohl anrufen wird, um den ersten Einsatz anzufordern, hm?”

      Damian blinzelte zu Konstantin herüber, der die Augen geschlossen hielt.

      „Weiß nicht”, brummte er vor sich hin, „hoffentlich bald. Mein Monsieur Bouchon und ich möchten endlich wieder etwas zu tun haben. Drei Wochen keinen Sex. Das ist einfach nur unmenschlich.”

      „Du bist aber doch gut gelaunt, nicht wahr?” Damian schmunzelte.

      „Wie kommst Du darauf?”

      „Es muß Dir gut gehen, denn Deine Laune zeigt steil nach oben.”

      „Wie?” Konstantins Stirn runzelte sich ein wenig, aber seine Augen blieben immer noch geschlossen.

      „Na da!” Damian gab einfach einmal Monsieur Bouchon die Hand und schüttelte sie, besser gesagt ihn. Er hatte ein steifes Genick und sein hochroter Kopf glänzte im Sonnenlicht.

      Nun fuhr Konstantin hoch. Er wollte offensichtlich einen ungehaltenen Kommentar abgeben, deutete man seine Mimik richtig, doch er sah nur in Damians lachendes Gesicht.

      „An welche Süße hast Du denn gedacht, Alter?”

      Konstantin sah an sich herab und mußte selber grinsen. Monsieur Bouchon hatte ihn in voller Größe verraten.

      „Ist das nicht zum Kotzen? Da wird man von seiner Dauerfreundin einfach sitzengelassen und dann träumt man nicht nur nachts von ihr und kriegt einen Dauerständer, daß es schmerzt, sie schleicht sich auch noch in die Tagträume ein. Mußte sie mir, verdammt noch mal, vorführen, wie sie sich von einem bestgebauten Kalifornier hernehmen läßt? Der Typ sah richtig gut aus, Mist, verfluchter.”

      Konstantin zog eine „Schnute” und Damian grinste schelmisch.

      „So so, der Typ sah richtig gut aus, hm? Haben wir da etwa heimliche homoerotische Wünsche, wie?”

      Konstantin sah seinen Freund entrüstet an.

      „Jetzt spinne Dich aber aus, ja! Was kann ich denn dafür, welche Kerle Renata in meine Tagträume einschleppt.”

      „Großer Schwanz?” Damian grinste noch breiter.

      Konstantins Zornesfalte vertiefte sich. Monsieur Bouchon machte keine Anstalten, sich zur Ruhe zu legen. Die Adern an seinem Hals waren prall mit Blut gefüllt. Konstantin schien mit sich zu ringen. Er streckte sich wieder aus und verschränkte die Arme unter seinem Kopf. Monsieur Bouchon wippte, als wollte er ihm zustimmend zunicken, er solle ruhig plaudern.

      „Na ja, irgendwie schon”, murmelte Konstantin


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