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zu, dass es ein recht angenehmes, sinnlich erregendes Gefühl war, am ganzen Körper mit kleinen, heißen Küssen bedacht zu werden, aber sie blieb dabei passiv, weil Frieda sie kalt ließ und sie selbst nur an das Geld dachte, dass sie damit verdiente. Sie wusste, dass von ihrer Seite noch etwas fehlte, das auch das Zusammensein mit Frieda ein wenig vergoldet und ihm den eindeutig hurenhaften Anstrich genommen hätte, dessen sie sich bewusst war, weil sie es nur des Geldes wegen tat, ohne Sympathie für die Frau zu verspüren.

      Übrigens, so oder so ähnlich erging es ihr immer, egal mit wem sie auch zusammen war, was sie mit ihren Partnern auch tat. Es war fast so, als stehe sie außerhalb ihrer eigenen Körperlichkeit, um das zu beobachten und zu beurteilen, was sie tat, ohne jedoch einen inneren Anteil daran zu haben.

      Schon oft hatte sie darüber nachgedacht, ob diese Haltung vielleicht doch der Grund dafür war, dass sie keine rechte Befriedigung dabei fand, egal wie weit die Intimität ging und wohin sie führte. Richtig körperliche und sexuelle Kontakte waren ihr immer oder fast immer angenehm, und einen ausgesprochenen Widerwillen verspürte sie kaum einmal. Es ließ sich jedoch nicht leugnen, dass sie noch nie eine volle Befriedigung erlebt hatte, nicht einmal dann, wenn sie zu einem ganz normalen Höhepunkt kam. Manchmal verspürte sie dann eine gewisse unbehagliche Unruhe, weil der Orgasmus dann eher die Spannungen noch vertiefte, statt sie zu lösen.

      Sie war sich darüber klar, dass ihrer weiblichen Struktur eine gewisse Wärme fehlte. Manchmal wurde ihr blitzhaft bewusst, dass man nur dann eine erlösende Befriedigung erwarten konnte, wenn man etwas von sich selbst in den sexuellen Akt legte, das man nur dann ein volles Glück empfangen konnte, wenn man es auch gab oder wenigstens zu geben bereit war. Aber für sie waren, egal, ob sie mit einem Mann oder einer Frau beisammen war, hingebungsvolle Gefühle etwas, das sie nicht kannte und auch ablehnte, weil sie sich dabei hätte engagieren müssen. Das war unbequem, und deshalb wollte sie es nicht. Außerdem hatten Zeit und Erfahrung einen Wall von Bitterkeit um ihr Herz gezogen.

      Was immer auch der Grund oder die Gründe für das Fehlen wärmerer Gefühle waren, Noelle bedauerte die Tatsache als solche nicht, sondern war überzeugt, so sei sie viel besser dran als anders. Sie fühlte sich unverletzlich, und für das Leben, das sie führte und weiterhin zu führen gedachte, war das in ihren Augen ein immenser Vorteil.

      Frieda machte eine Pause, um wieder Atem zu holen. Ihr Gesicht war jetzt hochrot, und ihr ganzer Körper glühte vor sinnlichem Begehren. Leidenschaft verschleierte ihre Augen.

      „Du bist ein Wunder und vollkommen“, wisperte sie heiser und ließ ihre langen, schlanken Finger über Noelles goldenen Körper gleiten. „Du bist eitel, selbstsüchtig und grausam, aber ich liebe dich. Ich bete dich an. Ich verehre jedes Fleckchen deines ganzen Körpers.“

      Noelle war es ziemlich egal, was sie sagte, denn Frieda musste es schon hundertmal oder öfter zu hundert anderen Mädchen gesagt haben. Sie begann langsam und fast unmerklich die Hüften zu kreisen, als die hungrigen Lippen sich erneut auf das straffe Fleisch ihres Bauches senkten und sich daran entlangnibbelten. Sie lachte spöttisch in sich hinein, als die Show sinnlicher Leidenschaft, die sie abzog, Frieda ein zufriedenes, glückliches Stöhnen entlockte.

      „Kein Mann kann dir je ein solches Gefühl vermitteln“, flüsterte Frieda erregt. Ihre Lippen waren weich, warm und feucht, und ihre Augen brannten durch einen Nebel heißer Leidenschaft. „Du weißt genau, dass kein Mann deinen Körper so zu schätzen und zu genießen weiß, wie ich. Einmal wirst du erkennen, dass das die größte und die einzig wahre Liebe ist, die es gibt. Eines Tages, mein süßer Liebling…“

      Noelle zuckte unmerklich die Achseln und wurde allmählich ungeduldig, weil Frieda immer wieder philosophische Bemerkungen in ihre Zärtlichkeiten einflocht.

      Wenn nur diese alte Knochenhexe endlich weitermachen und nicht so viel reden würde, dachte Noelle gereizt und spreizte einladend die Beine, um Frieda zum Endspurt einzuladen und anzutreiben. Wenn sie nur endlich mit diesem Unsinn aufhören und zum Schluss kommen würde, für den sie so unendlich schwitzte!

      Aber Frieda ließ sich nicht antreiben, und Noelle blieb nichts anderes übrig, als zu resignieren. Sie seufzte, doch es gelang ihr, dem Seufzer ein verlangendes Timbre zu unterlegen. Und jetzt überließ sie sich den Liebkosungen und zärtlichen Experimenten der anderen.

      Ihre Gedanken schweiften zurück in die Zeit, da sie zum ersten Mal einen lesbischen Kontakt gehabt hatte:

      Sie war damals im Waisenhaus, und es war ein regnerischer Nachmittag, an dem den anderen Kindern ein Film über Kunst und Kunsthandwerk gezeigt wurde.

      Sarina Foreest war eine Frau von etwa Mitte vierzig mit schweren Brüsten und großen, kräftigen Händen. Die meisten Kinder hatten vor ihr Angst, da sie sehr streng war, und viele der kleineren hatten mindestens schon einmal eine gehörige Tracht Prügel von ihr bezogen. Sie hatte eine recht gute Handschrift, und ihre Hände hatten ungefähr die richtige Größe für den kleinen Popo eines heranwachsenden Mädchens. Je kleiner sie waren, desto mehr Angst hatten sie vor ihr. Die größeren Mädchen waren nicht von dieser übermäßigen Verehrung angekränkelt, und Noelle konnte sich auf das, was sie beobachtete, lange keinen rechten Reim machen.

      Erst an jenem Regennachmittag verstand sie einiges. Sie wurde nämlich in den großen Schlafsaal befohlen, wo Sarina residierte. Noelle rechnete schon damit, wieder einmal eine ordentliche Tracht Hiebe zu beziehen.

      Sie stand fast militärisch stramm vor der Sarina und richtete ihre Augen auf das Muttermal an deren Kinn. Noelle musste über die Rauferei berichten, die es zwischen ihr und einem älteren Mädchen am Morgen des gleichen Tages gegeben hatte. Beide waren ziemlich übel zugerichtet und hatten dicke Kratzer im Gesicht davongetragen.

      Aber Sarina schien an der Geschichte gar nicht übermäßig interessiert zu sein, und Noelle wusste, dass sie ihren Atem und ihre Diplomatie verschwendet hatte, als die Frau mit dem wuchtigen Körper zu ihrem Schreibtisch ging und den berüchtigten und gefürchteten Tischtennisschläger herausnahm, der fast noch mehr gehasst war als ihre großen Hände.

      Ohne auf einen entsprechenden Befehl zu warten, stieg Noelle aus ihren dünnen Baumwollhöschen und machte sich bereit, die übliche Position über der Lehne eines Polsterstuhles einzunehmen.

      Sie wartete sehr lange, ohne dass sich etwas tat, und dann drehte sie sich verwirrt um, weil sie sich die Verzögerung nicht erklären konnte.

      Sarina Foreest musterte sie, und immer wieder zuckte ihre Zungenspitze über ihre dicken, sowieso immer feuchtglänzenden Lippen. Der kleine Tischtennisschläger entglitt ihren Fingern; und sie schien heftige Atembeschwerden zu haben, weil sie sich die Jacke aufknöpfte.

      In diesem Augenblick wusste Noelle instinktiv, was nun geschehen würde und warum die älteren Mädchen immer so zuckersüß lächelten, wenn die dicke Sarina in Sicht kam.

      Es wurde immer etwas hinter der vorgehaltenen Hand geschwatzt, das Noelle zwar nicht recht verstand, ihre natürliche Intelligenz und Gerissenheit ließen sie auf die richtige Spur kommen. Der Anblick der mit blauen Adern durchzogenen riesigen Brüste der Frau faszinierte sie dann sogar, und sie biss sich auf die Zähne, um ein Kichern darüber zu unterdrücken, dass sie so komisch durchhingen.

      Mit einem Mal lag sie dann auf dem Bett und in den kräftigen Armen der Sarina. Die küsste sie, und sie küsste zurück, und dann berührten die großen Hände sie überall am ganzen Körper. Plötzlich waren diese großen Hände nicht mehr grob und derb, sondern von einer sanften Zartheit, die Noelle nicht für möglich gehalten hätte. Noelle gab instinktiv die richtigen Geräusche von sich, seufzte in den geeigneten Augenblicken und fand sogar im richtigen Moment die passenden Worte.

      Diesem Regennachmittag folgten viele ähnliche in dem kleinen Raum, und Noelle akzeptierte sie ohne jeden Protest. Dass man Vorteile hatte, wenn man der Liebling der Sarina war, lag auf der Hand, und das fand sie recht angenehm. Irgendwie machte es ihr sogar Spaß, sich mit der dicken Frau auf das Bett zu legen. Sie empfand die noch nicht ganz klaren Wünsche ihres knospenden Körpers als angenehm, und auch die gierigen, fast groben Zärtlichkeiten der Frau nahm sie mit einem gewissen Vergnügen hin.

      Allerdings wurde das Vergnügen


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