Die Regulierung innovativer Finanzinstrumente. Thomas Weck
188 Da dies zu einer nicht ausgeglichenen Belastung eines Transaktionspartners führen kann, sind die Möglichkeiten, Derivate in Rechtsordnungen mit Zinsverbot (insb. im islamischen Rechtskreis) zu strukturieren, unsicher. Auf die möglichen Lösungen soll hier aus Platzgründen nicht weiter eingegangen werden; siehe statt dessen Tariq (Fn. 132), S. 63ff.; Uberoi/Evans, Sharia profit rate swaps, IFR Middle East Report 2008; abrufbar: http://www.ifre.com/sharia-profit-rate-swaps/566038.article. 189 Dazu siehe z.B. Chance/Brooks, S. 1, 4–7, 15; Corelli (Fn. 10), S. 115ff.; Stout, Derivatives and the Legal Origin of the 2008 Credit Crisis, 1 Harv. Bus. L. Rev. 1, 5ff. (2011); Roberts, NJOZ 2010, 1717ff. 190 Siehe auch nachfolgend Abschn. 3 (S. 69; Differenzgeschäft). Bei Derivaten, die mit einer Lieferpflicht verbunden und folglich in einen bedingten Kauf eingebettet sind (gedeckter Handel), erfolgt genau genommen auch eine Zuweisung des mit der Lieferung verbundenen Wohlstandsgewinns. Allerdings besteht das Derivat auch in diesem Fall genau genommen nur aus der Risikoverschiebung. 191 Hier zugleich als Rechtsbegriff im Sinne von Anhang I Abschn. C der RL 2014/65/EU. Wenn von swaps im Sinne des U.S.-Rechts gesprochen wird, wird der Begriff nachfolgend klein geschrieben. 192 Der Marktpreis errechnet sich bei diesen Kursen aus der vorweg genommenen Nachfrage und dem vorweg genommenen Angebot bzw. ist ein vorab fixierter Wechselkurs; Gramlich u.a., Gabler Bank-Lexikon (Fn. 7), Eintrag: Terminkurs. 193 Meyer zu Schwabedissen/Prager in: Everling/Lempka, Finanzdienstleister der nächsten Generation, 1. Aufl. 2016, 233 (236, 246f.). 194 Hier zugleich als Rechtsbegriff im Sinne von Anhang I Abschn. C der RL 2014/65/EU. 195 In der englischen Terminologie ist eine Unterscheidung zwischen den Sicherheiten für den gesamten Geschäftsvorgang (collateral) und für Einzeltransaktionen mit Finanzinstrumenten (margin) geläufig; siehe dazu etwa EU-Kommission, Entscheidung vom 29. März 2017, M.7995 – Deutsche Börse/LSE, Tz. 35; Altrock/Stähler in: Zerey, Finanzderivate, 4. Aufl. 2016, § 31 Rz. 64; Chisholm, Derivatives demystified, 2. Aufl. 2010, S. 39f., 208. 196 Reiner (Fn. 20), S. 53; Gramlich u.a., Gabler Bank-Lexikon (Fn. 7), Eintrag: Future. Man spricht hinsichtlich der variation margin auch von einem maintenance requirement, das dann aber zusätzlich weitere, hier nicht erörterte Einschusspflichten umfassen kann. 197 Hier zugleich als Rechtsbegriff im Sinne von Anhang I Abschn. C der RL 2014/65/EU. 198 Reiner (Fn. 20), S. 53. 199 Näher zu Futures/Forwards siehe Bösch (Fn. 22), S. 142ff. 200 Eine Variante zur europäischen Option ist die multi-europäische Option (auch: Bermuda-Option), welche zu mehreren vorab festgelegten Zeitpunkten ausgeübt werden kann; dazu Vogel (Fn. 19), S. 24 m. Nachw. 201 Siehe unten Kap. 3.K.I.2, II und III (S. 119ff.). 202 Henssler (Fn. 58), S. 617ff.; Bösch (Fn. 22), S. 204ff. 203 Henssler (Fn. 58), S. 617f. 204 Sernetz (Fn. 8), S. 69. 205 Henssler (Fn. 58), 618f. 206 Bösch (Fn. 22), S. 230f., 190f. 207 Siehe z.B. BIZ, OTC derivatives outstanding: Global OTC Derivatives Market, Tables D1 und D5, 23. September bzw. 31. Oktober 2018, https://www.bis.org/statistics/d1.pdf, https://www.bis.org/statistics/d5_1.pdf und https://www.bis.org/statistics/d5_2.pdf. 208 Henssler (Fn. 58), S. 619. 209 Zu den nach EU-Recht relevanten Merkmalen der Einbettung siehe Art. 10 RL 2007/16/EG zur Durchführung der Richtlinie 85/611/EWG des Rates zur Koordinierung der Rechts- und Verwaltungsvorschriften betreffend bestimmte Organismen für gemeinsame Anlagen in Wertpapieren (OGAW) im Hinblick auf die Erläuterung gewisser Definitionen, ABl. L 79 vom 20. März 2007, S. 11. 210 Auerbach/Klotzbach in: Burghof u.a. (Fn. 22), S. 389 (397); Vogel (Fn. 19), S. 177ff., Letzterer auch zu Meinungen, wonach CDS aus wirtschaftlicher Sicht gar keine Derivate sein sollen. Diese Frage ist durch das Gesetz freilich positiv entschieden, vgl. § 1 Abs. 11 S. 4 Nr. 4 i.V.m. § 1 Abs. 11 S. 1 KWG, § 2 Abs. 3 [= Abs. 2 a.F.] Nr. 4 i.V.m. Abs. 4 [= Abs. 2b a.F.] WpHG; dazu ergänzend Vogel, a.a.O., S. 273. 211 Sernetz (Fn. 8), S. 62; Clouth (Fn. 98), S. 10ff. 212 Siehe erneut Kap. 2.C.III (S. 27) zum Problem der Risikoverkettung. 213 Sernetz (Fn. 8), S. 83. 214 Sernetz (Fn. 8), S. 84, mit Verweis auf Deutsche Bank, Basisinformationen über Termingeschäfte, 89; Reiner (Fn. 20). Siehe auch Reiner (Fn. 20), S. 39, mit Verweis auf Deutsche Bundesbank, Monatsbericht Oktober 1993, S. 47 (49). 215 Sernetz (Fn. 8), S. 102. 216 Vgl. §§ 1 Abs. 11 S. 4 KWG, 2 Abs. 3 (= Abs. 2 a.F.) WpHG. 217 Der Begriff wird in Anhang I, Abschn. C Nr. 9 der RL 2014/65/EU und § 2 Abs. 3 Nr. 3 WpHG allerdings noch für bestimmte Derivate weiterverwendet („finanzielle Differenzgeschäfte“ = CFD); zum besonderen Begriffsverständnis im Rahmen von § 764 S. 2 BGB a.F. siehe Reiner (Fn. 20), S. 103ff. 218 Vgl. Häuser in: Soergel, Kommentar zum Bürgerlichen Gesetzbuch, Band 4, 11. Aufl. 1985, § 764 Rz. 3f.; Reiner (Fn. 20), S. 104. 219 Siehe z.B. Larenz (Fn. 63), S. 203ff.; Hirsch (Fn. 63), Rz. 18, 130, 134; Medicus/Petersen, Bürgerliches Recht, 26. Aufl. 2017, Rz. 213ff., zum vertraglichen Synallagma. 220 Vgl. Henssler (Fn. 58), S. 441f.; Reiner (Fn. 20), S. 27ff. zum Wesen aleatorischer Verträge. 221 Dazu Dülfer in: Burghof u.a. (Fn. 22), S. 147 (175), wonach die Einführung des auction settlement (March Protocol 2009) aufgrund der großen Anzahl an Kreditereignissen zu Beginn der Finanzkrise erfolgt ist. Siehe auch noch unten Kap. 6.C.II.2.a)bb)aaa) (S. 808). 222 Reiner (Fn. 20), S. 52. 223 Reiner (Fn. 20), S. 52f. 224 Reiner (Fn. 20), S. 53. 225 Reiner (Fn. 20), S. 53f. 226 Reiner (Fn. 20), S. 54. 227 Letztere sind durch die Absicherung nach dem Gesetz der großen Zahl von Kreditausfallswaps (auch z.T. als „Kreditausfallversicherungen“ bezeichnet) abzugrenzen; siehe unten Kap. 6.C.I.2.c) (S. 801). Anders als diese Kreditderivate sind sie allerdings nicht handelbar; dazu vgl. auch sogleich unten Kap. 3.F.II (S. 86). Zu den Alternativen zu Kreditderivaten siehe ausführlich Horsch/Fiedler in: Burghof u.a. (Fn. 22), S. 109ff., 124ff.; zur Abgrenzung CDS/Versicherungsverträge auch Schmidt-Wenzel, Die Regulierung von Kreditderivaten, 1. Aufl. 2017, S. 236ff.