Klausurenkurs im Europäischen und Internationalen Wirtschaftsrecht. Christoph Herrmann
den Regelungen der BIT-Übergangs-VO notifizierten extra-EU BITs finden damit grundsätzlich auch während der EU-Mitgliedschaft von A Anwendung. Allerdings müssen die Mitgliedstaaten der EU27 ihre bisherigen intra-EU-BITs mit A nach der VO notifizieren, weil diese nunmehr für sie zu extra-EU-BITs werden.
3. Wegfall der unionsrechtlichen Bindungswirkung nach dem EU-Austritt
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Angesicht der Tatsache, dass – vorbehaltlich einer gegenteiligen Festlegung im Rahmen eines Übergangsabkommens – die unionsrechtliche Bindungswirkung gegenüber A mit dem EU-Austritt entfällt, gilt für A auch der unionrechtliche Anwendungsvorrang nicht mehr. Die extra-EU BITs von A finden demgemäß nach dem EU-Austritt unberührt von deren primärrechtlichen Unvereinbarkeit im Bereich der ausländischen Direktinvestitionen oder deren ausnahmsweise sekundärrechtlich bestimmten Aufrechterhaltung im Rahmen der BIT-Übergangs-VO Anwendung.
Anmerkungen
Siehe zum unionalen Binnenmarkt Streinz, Europarecht, 10. Auflage 2016, § 11.
Siehe dazu ibid., Rn. 1262 ff.
Siehe dazu ibid., Rn. 883 ff.
Gerichtshof, C-8/74, ECLI:EU:C:1974:82, Rn. 5 – Dassonville.
Gerichtshof, C-55/94, ECLI:EU:C:1996:411, Rn. 37 – Gebhard.
Gerichtshof, C-267/91, ECLI:EU:C:1993:905, Rn. 16 – Keck und Mithouard.
Siehe dazu Streinz, Europarecht, 10. Auflage 2016, Rn. 911.
Siehe dazu ibid., § 14.
Siehe dazu ibid., § 15.
Siehe dazu ibid., Rn. 1125.
Siehe einen Überblick über die umfassende sekundärrechtliche Ausgestaltung bei Herrmann, in: Pechstein/Nowak/Häde, Frankfurter Kommentar – EUV/GRC/AEUV, 2017, Art. 126 AEUV, Rn. 42 ff.
Siehe allgemein zu regionaler Wirtschaftsintegration Krajewski, Wirtschaftsvölkerrecht, 4. Auflage 2017, § 7; Schöbener/Herbst/Perkams, Internationales Wirtschaftsrecht, 2010, § 3 I.
Siehe dazu Streinz, Europarecht, 10. Auflage 2016, Rn. 16 ff.
Siehe dazu ibid., Rn. 84; siehe auch Schöbener/Herbst/Perkams, Internationales Wirtschaftsrecht, 2010, Rn. 131 ff.
Siehe dazu Streinz, Europarecht, 10. Auflage 2016, Rn. 1115 ff.
Herrmann, Brexit, WTO und die EU-Handelspolitik, EuZW 2017, 961 (962).
Puth/Stranz, in: Hilf/Oeter, WTO-Recht, 2. Auflage 2011, § 11, Rn. 1.
Weiß, in: Herrmann/Weiß/Ohler, Welthandelsrecht, 2. Auflage, § 11, Rn. 462.
Ibid., Rn. 407.
Siehe dazu Herrmann, Brexit, WTO und die EU-Handelspolitik, EuZW 2017, 961 (964).
Herrmann, Brexit, WTO und die EU-Handelspolitik, EuZW 2017, 961 (966).
Ibid., 962.
Ibid.
Gerichtshof, Gutachten 2/15, ECLU:EU:C:2017:376 – Singapur Abkommen.
Appellate Body Report, Turkey – Textiles, WT/DS34/AB/R, Rn. 48.
Ibid., Rn. 49.
Herrmann/Weiß/Ohler, Welthandelsrecht, 2. Auflage 2007, Rn. 613.
Siehe u.a. Paper by Japan vom 28.10.2005, WTO – Negotiating Group on Rules, TN/RL/W/190, Submission on Regional Trade Agreements, S. 2.
Vgl. hierzu auch Herrmann, Bilaterale und regionale Handelsabkommen als Herausforderung des multilateralen Handelssystems (WTO), in: Ehlers/Wolffgang/Schröder (Hrsg.), Rechtsfragen internationaler Investitionen, 2009, S. 227 f.
Gerichtshof, C-284/16, ECLI:EU:C:2018:158 – Achmea.
So die Argumentation Tschechiens in Eastern Sugar B.V. (Netherlands) vs. The Czech Republic, SCC Case No. 88/2004, Partial Award, 27. März 2007, Rn. 97, insb. Rn 100. Siehe auch Achmea B.V. vs. The Slovak Republic, UN-UNCITRAL, PCA Case No.