Strafrecht Besonderer Teil. Teilband 1. Reinhart Maurach

Strafrecht Besonderer Teil. Teilband 1 - Reinhart Maurach


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      Z.B. Ehebruch mit der Frau des Täters, RG JW 30, 919; BGH MDR/H 78, 110; nicht aber Zärtlichkeiten mit einer unbekannten Frau, BGH NJW 83, 293. Einschränkend Schneider NStZ 01, 456. Bei BGH NStZ 04, 631 dürfte es weniger an der Schwere der Beleidigung (obszöne Anspielungen im Hinblick auf die nachlassende Potenz) als an der fehlenden eigenen Schuld (Ehebruch) gefehlt haben.

       [145]

      BGH GA 70, 214; StV 83, 198; Schroeder GA 64, 225.

       [146]

      BGH NStZ 85, 216. A.A. Geilen FS Dreher 382; La/Kühl 7; Eser/Sternberg-Lieben S/S 11.

       [147]

      RG 69, 314; Eser/Sternberg-Lieben S/S 12. A.M. BGH 1, 203; 34, 37, wo jedoch die Berücksichtigung als sonstiger minder schwerer Fall zugelassen wird; näher Wendt JZ 51, 723. Nach Zwiehoff aaO 24 enthält § 213 1. Alt. auch gemindertes Unrecht, so dass § 16 Abs. 2 eingreift. Aus psychiatrischer Sicht Glatzel StV 87, 553.

       [148]

      RG JW 36, 2998; DR 40, 682; OGH 2, 340; BGH MDR 61, 1027; NStZ 81, 479: unangemessene Reaktion des Opfers. BGH NStZ 96, 33 spricht in Anlehnung an die Bibel von „gerechtem“ Zorn.

       [149]

      BGH NJW 77, 286 m. Anm. Geilen JR 78, 341; BGH StV 83, 60, 198. Wohl überholt BGH 21, 14 (dazu Geilen FS Dreher 357).

       [150]

      RG 67, 248; 69, 314; OGH 1, 369; BGH GA 70, 214; nach BGH MDR/D 75, 542 und NStZ 84, 216 sogar einige Stunden. A.A. Schneider NStZ 01, 458: entscheidend situative Eingebundenheit der Tat.

       [151]

      BT-Dr 13/8587 S. 39. Einschränkend LG Gera NStZ 02, 260. Weit. Fälle bei Eser NStZ 81, 432.

       [152]

      BGH StV 81, 339; NStZ 82, 200; NJW 85, 871 m.Anm. Timpe JR 86, 76.

       [153]

      BGH JZ 83, 400 m.Anm. Schmitt; NStZ 86, 115; Blau/Salger FS Tröndle 1989, 114, 216; Herde ZRP 90, 459.

       [154]

      Zust. Geilen FS Dreher 386. Für generelle Anwendbarkeit des § 213 2. Alt. Neumann aaO.

      B. Die Tötung auf Verlangen (§ 216)

      Schrifttum:

      Klenner, Tötung auf Verlangen, 1925; Többen, Tötung auf Verlangen, Dt. Zschr. f. ger. Medizin, Bd. 29, 443. S. ferner o. bei § 1 IV–VI.

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      Das Privileg der Tötung auf Verlangen geht im deutschen Recht auf die Aufklärungszeit zurück. Als Grund der Privilegierung setzte sich die selbstmordähnliche Natur des ernstlichen Todesverlangens durch. Demgemäß stellte das preuß. ALR II 20 § 834 die Tötung auf Verlangen der Beihilfe zum Selbstmord gleich und strafte sie weitaus milder als die gemeine Tötung. Das preuß. StGB verzichtete auf eine Sonderregelung wegen der Unverfügbarkeit des Lebens und der Missbrauchsmöglichkeit (Goltd. Mat. II 364). § 216 ist dem Vorbild des sächsischen StGB 1838 entnommen.

      1. § 216 steht in einer gewissen Spannung zur Straflosigkeit der Selbsttötung (s.o. § 1 V), ist aber Ausdruck der Nichtabwälzbarkeit ihres Vollzugs und des bestehenbleibenden Handlungsunwerts (s.o. § 1 IV). Da beim Unterlassen die Tatherrschaft nur bei Unbeachtlichkeit des Verlangens gegeben ist (s.o. § 1 Rn. 24), ist § 216 durch Unterlassen nicht begehbar.

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