Butler Parker Staffel 2 – Kriminalroman. Günter Dönges

Butler Parker Staffel 2 – Kriminalroman - Günter Dönges


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nicht, Parker, Fehlanzeige auf der ganzen Linie. Aber ich habe mir immerhin das Kennzeichen gemerkt. Vielleicht läßt sich damit etwas anfangen.«

      »War Glenn Hastings hier im Jachthafen bekannt, Sir?«

      »Natürlich, bekannt wie ein bunter Hund! Seine Freundin Susan Clearborn ebenfalls. Sie waren fast jeden Tag hier draußen auf dem Wasser.«

      »Haben Sie sich in diesem Zusammenhang etwa und möglicherweise nach dem Sportwagen erkundigt, Sir?«

      »Warum, Parker...? Nein... Natürlich nicht, als ich den Wagen sah, wurde ich ja schon von Morgan und diesem Butch hochgenommen. Worauf wollen Sie hinaus?«

      »Könnte es sich nicht um den Sportwagen von Miß Clearborn handeln, Sir?«

      »Selbst wenn...! Moment mal, Sie glauben doch nicht, daß die Clearborn hinter den Gangstern steht?«

      »Möglich, Sir, ist alles, wenn ich mir diesen Hinweis erlauben darf. Miß Clearborn wäre nicht der erste weibliche Gangsterboß.«

      »Dann müßte Sie ja ihren Verlobten umgebracht haben. Warum würde sie sonst unsere Ermittlungen mit aller Macht zu verhindern suchen.«

      »Um die Wahrheit zu verschleiern, Sir.«

      »Aber Glenn Hastings ist doch ertrunken, Parker. Das steht einwandfrei fest. Nach seiner Anlandung ist er einwandfrei identifiziert worden. Sein Vater hat diese traurige Pflicht übernehmen müssen. Er hat es mir doch selbst gesagt.«

      »Ich fürchte, Sir, Sie und meine bescheidene Wenigkeit werden die Unterhaltung unterbrechen müssen«, sagte Parker, der durch das Fenster der Bar hinüber zum nahen Bootsschuppen gesehen hatte, »die Herren Roger Barrings und Norman Localli vom FBI sind eingetroffen. Wenn mich nicht alles täuscht, werden die vier eingeschlossenen Gangster in den nächsten Minuten verhaftet werden!«

      Rander folgte Parkers Blicken.

      Er sah die beiden Wagen, denen neben Barrings und Localli noch vier weitere Zivilisten entstiegen, die dann gemeinsam im Bootsschuppen verschwanden.

      Parker hatte es aus Gründen der Loyalität vorgezogen, das FBI zu informieren. Nicht ohne Hintergedanken übrigens, denn er wollte den beiden FBI-Beamten Barrings und Localli einige Informationen abhandeln...

      *

      Barrings und' Localli betraten die Bar, sahen sich suchend um und steuerten dann auf Mike Rander und Josuah Parker zu. Barrings schleppte sich mit einer schwarzen Melone, einem altväterlichen Regenschirm und einem Karton ab, in dem eine Menge kleinerer Dinge lagen, die schon im Stil nach nur zu Parker passen konnten. Es handelte sich dabei um ein abgenutzt aussehendes Zigarrenetui, eine unförmige Zwiebeluhr, einigen undefinierbar aussehenden Kugelschreibern und sonstige Dinge, auf die man wohl hier nicht näher einzugehen braucht.

      »Ich wette, Parker, das Zeug hier gehört Ihnen«, sagte Barrings und schüttete den Karton vor Parker aus. Der Butler besichtigte die Schätze, die vor ihm auf dem Tisch lagen und nickte zustimmend.

      »Gute Idee, daß Sie uns anriefen«, meinte Localli versöhnlich, »dieser Fischzug im Schuppen hat sich gelohnt.«

      »Man sieht es«, warf Mike Rander lächelnd ein. Er deutete durch das Fenster zum Schuppen hinüber. Die Mitarbeiter und Kollegen von Barrings und Localli führten gerade vier mit Handfesseln unschädlich gemachte Gangster ab, die in allen Farben eines kühnen Regenbogens schillerten.

      »Darf man erfahren, Sir, wo Sie meine wenigen Habseligkeiten fanden?« erkundigte sich Parker bei Barrings.

      »Sie waren an Bord dieser Jacht«, erklärte Barrings. »Vermissen Sie noch irgend etwas?«

      »Allerdings, Sir...!«

      »Und das wäre?«

      »Mister Rander und meine bescheidene Wenigkeit würden ungemein gern erfahren, warum Sie gegen Glenn Hastings ermittelten, Sir.«

      Barrings und Localli sahen sich einen Moment lang an. Dann räusperte Barrings sich und zündete sich genußvoll eine Zigarette an.

      »Wir haben uns über Sie, Mister Rander und über Ihren Butler erkundigt«, meinte er dann, »tut uns leid, falls wir etwas, sagen wir, grob zu Ihnen gewesen sind. Wir wußten ja nicht, wer Sie sind.«

      »Und das hat sich jetzt entscheidend geändert, wie?« Mike Rander lächelte.

      »Und ob, Mister Rander. Jetzt wissen wir, daß Sie häufig für das FBI und die CIA arbeiten. Washington hat uns dringend angeraten, sehr eng mit Ihnen zusammenzuarbeiten.«

      »Erfreulich zu hören. Vielleicht profitieren wir alle davon, Barrings.«

      »Das wollen wir doch sehr hoffen », schaltete Localli sich ein. »Wir haben nämlich eine ganze hübsche Nuß zu knacken.«

      »Um welche Nuß handelt es sich, Sir, falls mir diese Frage erlaubt ist.«

      »Also gut, Sie sollen die ganze Geschichte hören«, antwortete Barrings und sah einen Moment lang hinaus zum Bootsschuppen. Die vier eingefärbten Gangster wurden gerade in einem Wagen verladen und dann weggeschafft.

      »Ihre Geschichte, Sir«, erinnerte Josuah Parker.

      »Wissen Sie, wen Sie da eigentlich unschädlich gemacht haben?« meinte Barrings.

      »Wir lassen uns gern aufklären, Barrings«, entgegnete Mike Rander.

      »Ganz ausgekochte Gangster, Burschen von der übelsten Sorte. Jeder von Ihnen ist für einen Mord gut...!«

      »Sind es Einzelgänger, die sich nur kurzfristig zusammengeschlossen haben?«

      »Richtig. Normalerweise gehören sie keiner Gang an. Womit wir aber schon bei der eigentlichen Geschichte sind. Sie wissen, daß wir gegen Glenn Hastings ermittelten, nicht wahr? Schön. Sie sollen erfahren, warum das so ist! Glenn Hastings, nach außen hin ein Playboy, stand im Verdacht, Industriespionage zu betreiben. Er interessierte sich vor allen Dingen für Flugzeugwerke, genauer gesagt, für die Konstruktionsabteilungen dieser Firmen. Ich sagte schon, er war ein Playboy, wie er im Buch steht. Er machte sich an einsame Sekretärinnen heran und besorgte sich auf diesem Umweg wichtige, geheime Informationen. Das ist wenigstens unser Verdacht. Nachweisen konnten wir ihm nie etwas. Wir fanden nur heraus, daß wichtige Geheimunterlagen dieser Werke an der internationalen Agentenbörse gehandelt wurden. Auf diesem Umweg kamen wir auf Glenn Hastings Spur. Ersparen Sie mir Einzelheiten! Sie sind in diesem Zusammenhang nicht wichtig. Aber es gab eine direkte Spur von den Agentenbörsen über Glenn Hastings bis hin zu den Werken, deren geheime Forschungsunterlagen kopiert wurden.«

      »Mit dem Tod von Glenn Hastings dürfte diese Direktlinie aber doch unterbrochen worden sein«, warf Mike Rander ein.

      »Sollte man annehmen«, sagte Localli der sich nun einschaltete. »Aber wir wissen nicht, ob Glenn Hastings nur allein arbeitete oder im Rahmen irgendeiner Agentenorganisation. Falls die existiert, müssen wir sie so schnell wie möglich ausheben.«

      »Wußte Mister Glenn Hastings von dieser Überwachung durch das FBI?« fragte Josuah Parker.

      »Er mußte Lunte gerochen haben«, erwiderte Localli. »In den letzten beiden Wochen vor seinem Tod war er ungemein vorsichtig. Er hatte wohl herausbekommen, daß er überwacht wurde.«

      »Demnach starb er eigentlich im richtigen Zeitpunkt, wenn ich es so formulieren darf.«

      »Wie soll ich das verstehen?« Localli sah den Butler überrascht an.

      »Mußte er mit einer Verhaftung rechnen, Sir?« fragte Parker.

      »Wir hätten ihn mit Sicherheit verhaftet«, schaltete Barrings sich nickend ein, »das war nur noch eine Frage der Zeit. Wenn Sie so wollen, starb er tatsächlich im richtigen Moment.«

      »Starb er wirklich, Sir?« Parker fragte in seiner gemessenen, sehr ruhigen Art. Und doch wirkte seine provozierende Frage wie der Einschlag einer Granate.

      Barrings und Localli sahen sich blitzschnell an. Parker schien einen Punkt berührt zu haben, der die beiden FBI-Beamten


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