Monstermauern, Mumien und Mysterien Band 1. Walter-Jörg Langbein

Monstermauern, Mumien und Mysterien Band 1 - Walter-Jörg Langbein


Скачать книгу
und Rätselhaftes auf unserem Planeten! Übersehen wir nicht das Unverstandene, versuchen wir nach Antworten zu suchen. Keine Angst vor kühnen Gedanken!

      Nur Mut!

      Fußnoten:

      (1) Lidzbarski, Mark: »Das Johannesbuch der Mandäer«, Originalausgabe Gießen 1915

      (2) *1854; †1900

      (3) *1879; †1955

      (4) *1869; †1951

      (5) *1901; †1976

      (6) *1803; †1873

      Riesig ist mein Fundus an Erinnerungen an Reisen zu den interessantesten Stätten auf unserem Planeten. Wirklich groß ist mein Fotoarchiv. Beim Stöbern in den sorgsam archivierten Aufnahmen wurden Erinnerungen an so manch‘ anstrengende Reise wach, an so manches »Abenteuer«. Immer wieder zog es mich in die »Unterwelt«: So kroch ich in die »unvollendete Grabkammer« unter der »Cheopspyramide«, in das Ganglabyrinth unter den »Tempelruinen« von Chavin de Huantar im Norden Perus. Der Weg in die »Unterwelt« der »Großen Pyramide« Ägyptens war alles andere als leicht.

      Im Labyrinth der »unvollendeten Grabkammer«;

      Foto: Walter Langbein sen.

      Die »unvollendete Grabkammer« liegt im massiven Fundament aus gewachsenem Stein unter dem gigantischen Bauwerk. Wann wurde sie in den Fels geschlagen? Wurden die Arbeiten begonnen, bevor der Grundstein für die Cheopspyramide gesetzt wurde? Bautechnisch wäre es die einfachste Lösung gewesen, zunächst die heute als unvollendete Grabkammer bekannte »Gruft« auszuheben, um nach vollendeter Arbeit die Pyramide darüber zu bauen. Dann wäre es relativ leicht gewesen, den Abraum durch einen kurzen Schacht ins Freie zu schaffen. Der Gang in die mysteriöse Unterwelt führt aber zum Großteil durch den mächtigen Leib der Pyramide. Wurden also gleichzeitig unterirdisch die geheimnisvolle Kammer und die riesige Pyramide darüber geschaffen? Ein »Gehen« in die Tiefe im herkömmlichen Sinn war unmöglich. Ganze 1,20 Meter hoch und 1,06 Meter breit macht der »Gang« eine Fortbewegung im Stehen unmöglich. Vor Anstrengung keuchend und bald heftig schwitzend, sodass mir die Kleidung wie eine zweite Haut am Leibe klebt, kroch ich krabbelnd dem vielleicht eigentlichen Rätsel der Pyramide entgegen.

      Ehrlich gesagt: Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Baumeister des Weltwunders »Cheopspyramide« so schlecht geplant und während des Entstehens der riesigen Pyramide plötzlich umdisponiert haben. Ich vermute, dass die »unvollendete Grabkammer« einen uns bis heute unbekannten Zweck erfüllte. Vielleicht war sie Teil eines Systems aus Gängen und Kammern, das bis heute erst zum Teil bekannt ist. Weitere »Hohlräume« – Kammern, Gänge? – werden im mächtigen Leib der Cheopspyramide vermutet. Pyramidenforscher Axel Klitzke machte schon vor Jahren sehr konkrete Angaben zu einem noch verborgenen Kammer-Gangsystem in der Cheopspyramide. Sein Buch »Pyramiden: Wissensträger aus Stein« (1) ist leider vergriffen und nur antiquarisch erhältlich.

      Leider verweigert sich die klassische Archäologie derlei Gedanken, speziell wenn sie von »Hobbyforschern« vorgetragen werden. Ägyptologen wie Dr. Zahi Hawass, der sein äußeres Erscheinungsbild mehr und mehr Indiana Jones anzupassen scheint, dulden keine Außenseiter mit neuen Gedanken. Das erschwert echte Fortschritte beim Erkunden der Pyramide.

      Ähnlich niedrig und eng waren die Gänge unter den kargen Resten des einst riesigen »Tempelkomplexes« von Chavin de Huantar. Auch in der Unterwelt von Chavin musste man sich durch enge und niedrige Gänge zwängen. Freilich waren da Teile des komplexen Fangsystems eingebrochen, so dass ein Weiterkommen immer wieder unmöglich war. Also gab es nur eine Möglichkeit: Wieder zurück kriechen, eine andere Abzweigung nehmen. Immer wieder machte sich unangenehmer Geruch bemerkbar. Immer wieder musste man durch die Verdauungsprodukte von Fledermäusen, so dass man am Ende einer stundenlangen Exkursion durch unheimliche Gänge völlig verdreckt und nicht gerade nach Veilchenduft ans Tageslicht zurückkam.

      In der Unterwelt von Chavin de Huantar;

      Foto: Ingeborg Diekmann

      Es ist nicht bekannt, welchem Zweck das Gangsystem diente, ja es ist noch nicht einmal klar, wie groß es einst war. Wer weiß, welche Teile schon vor vielen, vielen Jahrhunderten eingestürzt sind. Vor Ort erklärte mir ein Archäologe, dass einst Wasser durch die Tunnels unter dem Tempelkomplex von Chavin de Huantar floss. Aber warum? Um ein lautes Rauschen zu erzeugen, das irgendwie aus dem Inneren der Erde zu kommen schien. Wollten die Priester so die Gläubigen beeindrucken, ja in Angst und Schrecken versetzen?

      »Die Priesterschaft hatte sicher Tricks auf Lager. Sie konnten womöglich einen ›Dialog‹ mit den Göttern inszenieren. Wenn das Volk gegen den Oberpriester murrte, wurden die Götter ›befragt‹. Etwa: ›Oh Ihr Götter! Soll das Volk dem Oberpriester weiterhin gehorchen, so lasst Eure Stimme erschallen!‹ Daraufhin wurden Schleusen geöffnet, Wassermassen strömten in die unterirdischen Gänge und lautes Rauschen kam aus dem Leib der Erde. Das war für die Gläubigen ein eindeutiges Zeichen, gesandt von den mächtigen Göttern!«

      Solche reichlich spekulativen Gedanken »meines« Archäologen übertreffen selbst kühnste Spekulationen der »Prä-Astronautik«-Gilde. Übrigens: Es sind gerade die selbsternannten Skeptiker, die Erich von Däniken und Co. abstruse Behauptungen unterstellen, um sie dann genüsslich zu »widerlegen«. Das erkennt freilich nicht, wer auf die Lektüre der Bücher von Erich von Däniken und Co. verzichtet. So wird Erich von Däniken von der angeblich »wissenschaftlichen« Seite immer wieder »widerlegt«, etwa in Sachen Nasca. Da macht man sich lustig über den Bestsellerautor aus der Schweiz, der angeblich behauptet habe, die riesigen Bilder in der Wüstenebene von Nasca seien Landebahnen der Außerirdischen gewesen (2). Wer Erich von Däniken gelesen hat, der weiß: So einen hanebüchenen Unsinn hat der weltweit bekannteste Vertreter der Theorie von den »Astronautengöttern« niemals behauptet.

      Eine besondere Erinnerung hat sich mir eingeprägt: Wie ich als Bub mit meinem Vater immer mal wieder den Staffelberg bei Staffelstein erklommen habe. Manchmal gingen wir bewusst abseits vom Weg durchs Gestrüpp und Unterholz und entdeckten da und dort deutlich zu erkennende Reste der einstigen Wallanlage. Errichtet haben die Kelten eine Stadt auf dem Plateau des Berges und rundherum ein komplexes System von Wallanlagen. Im Sommer 2018 wurden die unterirdischen Spuren eines großen Tores in dieser Wallanlage ausgegraben. Erbaut haben es die Kelten vor zwei Jahrtausenden. Und wenn wir von unseren Staffelbergexkursionen nach Hause zurückkehrten, dann erzählte mir meine Urgroßmutter Hedwig Welsch Sagen von Querkeles-Zwergen, die einst in der Höhle im Staffelberg hausten und den Menschen halfen, wo sie nur konnte. »Kleine Oma«, so nannten wir Hedwig, verstarb am 9.12.1971 im Alter von 90 Jahren. Mein Urgroßvater Lorenz Welsch verließ diese Welt bereits am 10.06.1958 im Alter von 79 Jahren.

      Meine Urgroßmutter erzählte mir gelegentlich gruselige Geschichten von »Jenseitigen«, die zeitweise ins Reich der Lebenden zurückkehren konnten. Schon als Kind, ich bin im oberfränkischen Geburtsort Michelau aufgewachsen, faszinierten mich solche Stories, in denen es um Möglichkeit ging, die Grenze zwischen Leben und Tod zu überwinden, und das in beide Richtungen.

      In seinen stets gut besuchten Vorträgen rezitiert der Heimatdichter Andreas Motschmann, Staffelstein, eine geheimnisvolle Sage zum Thema Totenreich. Nicht nur die Mythen der Vorzeit haben es verdient als Erbgut der Menschheit erhalten zu werden, auch die häufig nur mündlich überlieferten Sagen der eigenen Heimat dürfen nicht sterben. Ich darf aus der von Elisabeth und Konrad Radunz herausgegebenen Sammlung »Sagen und Legenden des Lichtenfelser Landes« (3) zitieren:

      »Vor langer Zeit wohnte eine fleißige Magd mit ihrem Söhnchen bei einem Bauern in Wallersberg, dem Ort über der Weihersmühle. Es war gerade Sommer und die Ernte sollte eingebracht werden. Der Bauer, die Bäuerin, der Knecht und auch die Magd schickten sich an einem heißen Augusttag an, mit ihren Sensen


Скачать книгу