Butler Parker 156 – Kriminalroman. Günter Dönges

Butler Parker 156 – Kriminalroman - Günter Dönges


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weitläufige Anwesen und verbreitete sich begeistert über seine Roboter. Für ihn schienen sie so etwas wie lebende Wesen zu sein.

      »Sie haben ja erlebt, wie gut meine Roboter sind«, sagte er, »und das sind erst die Prototypen.«

      »Uns haben vor allen Dingen diese winzigen Panzerfäuste begeistert«, spottete Mike Rander.

      »Die sind gegen meinen Willen geflanscht worden«, behauptete der Erfinder umgehend.

      »Aber Sie haben die Dinger entwickelt, oder?«

      »Für das Militär.« Harold Peters nickte. »Sie waren für eine Demonstration gedacht. Die Leute, die mich überfallen haben, müssen ...«

      »...verdammt gut Bescheid gewußt haben«, unterbrach Mike Rander ihn.

      »Das wundert mich allerdings auch.« Peters nickte, sein Gesicht nahm einen nachdenklichen Ausdruck an, »aber Wardman hat bestimmt nichts damit zu tun.«

      »Aber er ist nicht zu Hause«, sagte Rander, »Sie haben ja eben mitbekommen, daß Mr. Parker versucht hat, ihn anzurufen.«

      »Das hat überhaupt nichts zu besagen, Mr. Rander«, verteidigte der Erfinder seinen zeitweiligen Mitarbeiter, »warum sollte Wardman mich hintergehen wollen?«

      »Aus Geldgier, natürlich«, schaltete die ältere Dame sich grimmig ein, »er hat Sie an die beiden Vermummten verkauft.«

      »Wer könnte mit einem Roboter ohne weiteres umgehen?« fragte Kathy Porter. Sie warf einen Blick auf Josuah Parker, der am Fenster stand und auf den Vorhof hinunter blickte.

      »Um mit Robotern umzugehen, braucht man schon spezielle Kenntnisse«, schickte Harold Peters voraus. »Maschinenmenschen werden ja nicht nur ferngesteuert, sie müssen auch je nach Fall und Einsatz vorprogrammiert werden.«

      »Dieses Subjekt, das mich ermorden wollte, betätigte die Türklingel«, sagte Agatha Simpson, »dazu muß dieses Regenfaß doch wohl programmiert worden sein, wie?«

      »Das ist völlig richtig«, bestätigte Harold Peters, »das heißt, man braucht ja eigentlich nur eine entsprechende Impuls-Kassette in den Roboter einzulegen.«

      »Ein Tonband etwa, junger Mann?« Mylady gab sich sehr fachmännisch.

      »So in etwa, Mylady«, entgegnete Peters und nickte, »man kann die jeweiligen Programme natürlich lange im voraus erstellen und sie dann später von Fäll zu Fall einlegen.«

      »Hören Sie, Peters, haben Sie dem Militär bereits die Roboter und auch die Miniatur-Panzerfäuste vorgeführt?«

      »Vor knapp einer Woche. Und die Militärs waren begeistert. Wahrscheinlich wird man mir einen Entwicklungsauftrag verschaffen.«

      »Darf man fragen, Sir, warum Sie Mylady baten, sich an weiteren Entwicklungen finanziell zu beteiligen?« schaltete Josuah Parker sich in seiner höflichen Art ein.

      »Sie müssen dank Ihrer Erfindungen doch steinreich sein«, fügte Mike Rander hinzu.

      »Überschätzen Sie mich nur nicht«, wehrte Harold Peters sofort ab und hob bedeutungsvoll die Hände, »okay, ich verdiene nicht schlecht, doch für den Bau einer größeren Serie von Robotern fehlen mir entschieden die Mittel.«

      »Spielen Sie, junger Mann?« fragte die ältere Dame ungeniert und lüpfte ihre Stielbrille. Dann musterte sie Peters wie ein ungemein seltenes Insekt.

      »Ich sollte spielen?« Peters schüttelte ein wenig zu heftig den Kopf.

      »Oder halten Sie sich etwa kostspielige Frauen?« forschte Lady Agatha weiter.

      »Aber nein, Mylady«, verwahrte sich Peters, »ich lebe völlig solide. Ich habe einfach keine Zeit für ein aufwendiges Privatleben. Meine Arbeit nimmt mich völlig in Anspruch.«

      »Wann und wo, wenn man weiter fragen darf, führten Sie dem Militär Ihre Roboter vor?« lautete Parkers nächste Frage.

      »Wie gesagt, vor knapp einer Woche«, wiederholte der Erfinder noch mal, »das war hier auf dem Gelände. Ich hatte zwei geländegängige Roboter aktiviert und zeigte sie einigen hohen Offizieren der Armee. Dabei wurden auch die kleinen Panzerfäuste eingesetzt.«

      »Gab es noch weitere Vorführungen?«

      »Vor zwei Wochen hatte ich eine Gruppe von Finanzleuten hier«, sagte Harold Peters, »denen führte ich die Roboter ebenfalls vor.«

      »Würde es Ihnen etwas ausmachen, meiner Wenigkeit die Namen dieser Besucher mitzuteilen?«

      »Aber nein, die können Sie gern haben, Mr. Parker.«

      »Wie sind Sie eigentlich an die Leute herangekommen?« erkundigte sich Kathy Porter.

      »Durch meinen Patentanwalt«, erwiderte Harold Peters, »und durch ihn kam ich eigentlich auch an Ihre Adresse, Mylady.«

      »Wie heißt der Knabe denn?« fragte Rander.

      »Lester Bradley«, entgegnete der Erfinder. »ich arbeite schon seit Jahren mit ihm zusammen, Mr. Rander.«

      »Sie wollten mir doch zeigen, was sich hinter der verschlossenen Tür befindet«, erinnerte die Detektivin, »ich hoffe, ich kann mit einer handfesten Überraschung rechnen, junger Mann. Enttäuschen Sie mich nur ja nicht!«

      *

      »Hinter der Tür sind nur einige weitere Prototypen«, sagte Harold Peters, als man die verschlossene Tür in der Werkstatt erreichte. »Ich halte sie selbstverständlich unter Verschluß, denn sie sind jederzeit zu aktivieren.«

      »Nach Lage der Dinge scheint man Ihre Absichten durchkreuzt zu haben«, ließ Josuah Parker sich umgehend vernehmen und deutete mit der Spitze seines Universal-Schirmes auf das mächtige Vorhängeschloß an der Tür.

      »Das Schloß ist ja aufgebrochen worden«, stellte der Erfinder fest, beugte sich vor und prüfte das Vorhängeschloß, dessen Bügel aufgeschnitten worden war.

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