Butler Parker 184 – Kriminalroman. Günter Dönges

Butler Parker 184 – Kriminalroman - Günter Dönges


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bald einem Gefühl der Entspanntheit weichen«, prophezeite der Butler und spritzte dann auch noch wie beiläufig den zweiten Gangster an. »Auch Sie sollen selbstverständlich nicht zu kurz kommen.«

      *

      Das Spezialbesteck des Butlers trat noch mal in Aktion.

      Rander und Parker hatten die Treppe hinter sich gelassen und standen vor einer Wohnungstür. Nach wenigen Sekunden leistete das Türschloß keinen Widerstand mehr.

      Parker drückte die Tür auf, übernahm die Führung und folgte einer Stimme, die laut und deutlich zu vernehmen war. In einem großen Wohnraum stand ein schlanker, sportlich aussehender Mann, der etwa vierzig Jahre alt war. Er telefonierte gerade, erblickte den Butler und staunte nur noch.

      »Man wünscht einen ausgesprochen geruhsamen Abend, Mister Hazelman«, grüßte Josuah Parker und hob seine Melone kurz an. »man schickte Mister Rander und meine Wenigkeit nach oben.«

      Butch Hazelman ließ den Hörer in die Gabel fallen und kam mit schnellen Schritten auf die beiden Besucher zu.

      »Wie sind Sie hereingekommen?« fragte er barsch und funkelte Rander und Parker an.

      »Logischerweise durch die Wohnungstür«, erklärte der Butler gemessen. »Sind Sie wirklich daran interessiert, dies unwesentliche Thema zu vertiefen?«

      »Aber ich darf doch wohl erfahren, wer Sie sind, oder?« Butch Hazelman schaltete auf leise Ironie um. Er trug einen Bademantel und hatte mit Sicherheit keine Waffe versteckt. Er war also erst mal vorsichtig.

      »Mister Rander«, stellte der Butler vor. »Mein Name ist Parker, Josuah Parker. Aus Gründen, die noch unerfindlich sind, schickten Sie einen Mann hinter Mister Rander und meiner Wenigkeit her, der einen dunkelgrünen Ford dazu benutzte.«

      »Wer behauptet denn das?« Hazelman schien verblüfft zu sein.

      »Haben die Golden-Boys sich bei Ihnen eingeklinkt?« fragte Mike Rander lässig.

      »Wer... Wer soll denn das sein? Und wieso Ford-Fahrer? Ich habe keinen blassen Schimmer, wovon Sie eigentlich reden.«

      »Wie Norman Wilcox«, stellte der Anwalt sarkastisch fest. »Auch der ist ahnungslos.«

      »Hören Sie, wollen Sie mir was anhängen? Wer sind Sie eigentlich?«

      »Man stellte sich bereits vor«, erinnerte der Butler. »Wie Mister Rander bereits auszuführen beliebte, geht es um die sogenannten Golden-Boys, die in der Kunst-Szene außerordentlich bequeme und schnelle Gewinne zu machen gedenken.«

      »Jetzt kapiere ich überhaupt nichts mehr.« Hazelman schüttelte verständnislos den Kopf. »Was habe ich mit der Kunst-Szene zu tun? Sie sind bei mir auf dem falschen Dampfer.«

      »Ihre Verkaufsmethoden sollen sich ebenfalls durch eindeutige Härte auszeichnen.«

      »Moment mal, was wollen Sie damit sagen?« Hazelman wandte sich ab und ging zu einer kleinen Hausbar, die in der rechten Zimmerecke eingerichtet war. Er schien plötzlich Durst bekommen zu haben.

      »Wer von Ihnen nicht kauft, soll wenig später viel Ärger haben«, faßte Mike Rander zusammen. Er folgte Hazelman, der die Hausbar inzwischen erreicht hatte. Der Wohnungsinhaber ging um den kleinen Tresen herum und langte nach einem Glas. Er tat sehr harmlos.

      »Wollen Sie mir etwa Erpressungen unterstellen?« fragte Hazelman aufgeregt.

      »Richtig«, bestätigte der junge Anwalt. »Und da liegt es doch verdammt nahe, daß Sie Ihre Masche auch innerhalb der Kunst-Szene abziehen wollen, Hazelman.«

      »Jetzt langt’s mir aber«, brüllte der Werbeartikel-Verkäufer und griff blitzschnell unter den Tresen. Er zerrte einen Revolver hervor, doch er kam nicht mehr dazu, ihn auf Rander oder Parker zu richten.

      Der Anwalt, der mit dieser Reaktion gerechnet hatte, stellte einen schweren Aschenbecher aus Glas auf den Handrücken des Mannes.

      Die Hand sackte nach unten durch, öffnete sich und gab die Schußwaffe frei, die polternd auf dem Boden landete. Hazelman verfärbte sich in Richtung Kalkfarbe und stöhnte gequält.

      »Entschuldigung«, meinte Rander, »manchmal ist man richtiggehend ungeschickt.«

      »Dafür werden Sie noch büßen«, quetschte der Werbeartikel-Verkäufer hervor. »Ich schwör’s Ihnen, dafür nehm’ ich Sie hoch!«

      »War da noch etwas, Parker?« erkundigte sich Mike Rander bei dem Butler. Er tat so, als hätte er nichts gehört.

      »Keineswegs und mitnichten, Sir«, gab Parker zurück. »Um einen wahren Hinweis auf die erwähnten Golden-Boys zu erhalten, müßte man Gewalt anwenden, die jedoch abzulehnen ist. Mister Hazelman steht es jetzt frei, sich an den erwähnten Mitgangstern schadlos zu halten, falls er die Golden-Boys nicht selbst initiiert haben sollte.«

      Der Butler lüftete die schwarze Melone und verließ den Wohnraum. Mike Rander folgte, blieb jedoch an der Tür zum Korridor stehen und deutete auf den Boden.

      »Ihre Kanone, Hazelman, liegt da unter dem Sideboard«, erklärte er dem Mann. »Ich muß sie gerade weggekickt haben. Aber wer suchet, der findet bestimmt auch. Sie brauchen sich nur etwas Mühe zu geben.«

      *

      »Warum fahren wir nicht weiter?« fragte der Anwalt fünf Minuten später. Parker war in eine nahe Seitenstraße eingebogen und hatte gehalten.

      »Die Reichweite des Miniatur-Senders ist beschränkt, Sir«, lautete die Antwort des Butlers, der das Bord-Radio einschaltete und den Knopf zum Einstellen des Senders ganz nach links drehte. Er überwand dann die Anschlagsperre und ging auf volle Lautstärke.

      »Sie haben eine Wanze zurückgelassen?« fragte Rander.

      »Gegen einen gewissen inneren Widerstand, Sir«, meinte der Butler. »Normalerweise pflegt meine Wenigkeit die Intimsphäre seiner Mitbürger zu respektieren.«

      »Sie müssen diesen Widerstand ja geradezu brutal niedergekämpft haben«, spöttelte der Anwalt.

      »Der Zweck heiligt in der Tat keineswegs die Mittel, Sir«, bekannte Josuah Parker. »Bei passender Gelegenheit wird man sich bei Mister Hazelman in aller Form entschuldigen.«

      Rander wollte etwas sagen, doch in diesem Moment hörte man das Zuschlagen einer Tür, danach Schritte. Wenig später war das Drehen einer Telefon-Wählscheibe zu vernehmen. Kurz danach meldete sich Hazelman mit seinem Namen.

      »Hier Butch«, sagte er. »Ich hatte gerade Besuch, Greg. Parker und dieser Anwalt Rander waren hier... Ja, sie haben einen Mann von mir reingelegt und ihn ausgequetscht... Wie war das? Natürlich hab’ ich kein Wort gesagt, lieber hätt’ ich mir die Zunge abgebissen ... Hör’ mal, Parker oder Rander, wer’s genau war, weiß ich nicht mehr, haben auch Wilcox erwähnt. Ja, Norman Wilcox ... den scheint man auch eingeschaltet zu haben ... Warum hast du mir davon nichts gesagt? Bin ich nicht mehr gut genug, um allein ’ne Sache durchzuschaukeln ...? Wenn du das glaubst, Greg, dann ruf mich in Zukunft nicht mehr an, klar? ... Wanze? Wieso Wanze? Wer sollte denn die ...? Parker?!«

      Damit endete das Gespräch.

      Man hörte nur noch hastige Schritte, das Rücken von Sesseln, Scharren und Kratzen. Hazelman schien sich auf der Suche nach der Wanze zu befinden. Sein Gesprächspartner Greg hatte die private Fahndung ausgelöst, die durchaus berechtigt war.

      »Wo haben Sie das Ding denn versteckt?« fragte Rander den Butler.

      »Im Papierkorb neben der Hausbar, Sir.«

      »Schon gefunden«, konstatierte der Anwalt, als plötzlich ein scharfes Knacken im Wagenradio zu vernehmen war.

      »Ein Verlust, den man leicht verschmerzen kann, Sir«, meinte Josuah Parker. »Man wird also nach einer Person suchen müssen mit dem Vornamen Greg.«

      »Und die wohl eine Etage höher angesiedelt ist als Hazelman«, vermutete der Anwalt. »Hazelman wird bestimmt nicht für ein paar unbekannte Gauner arbeiten.«

      »Eine


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