SUP - Stand Up Paddling. Barth Christian Gottlob

SUP - Stand Up Paddling - Barth Christian Gottlob


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werden zu können.

      Das SUP ist in seinen Grundzügen leicht erlernbar. Wer jedoch von Beginn an die wesentlichen Tipps zum Tragen, Aufsteigen, Paddeln, Steuern und Drehen erhält, der ist gleich auf dem richtigen Weg und erspart sich unnötigen Frust.

      Mit unserem Buch, mittlerweile in der 4., inhaltlich überarbeiteten und erweiterten Auflage, wenden wir uns an den reinen SUP Einsteiger, die Familie, die eine schöne Freizeitbeschäftigung sucht, oder den Hobbysportler, der mit dem SUP entweder den Einstieg in den Wassersport plant oder der sich als Wind- oder Kitesurfer eine tolle Beschäftigung für windarme Zeiten wünscht.

      Unterstützt durch die Mithilfe erfahrener SUP Experten, denen unser besonderer Dank gilt, spiegelt dieses Buch unsere persönliche Meinung wider. Dies ist nicht die einzig mögliche Sicht der Dinge, und wir erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

      Stand Up! Stehen Sie auf, und nutzen Sie die ungeahnten Möglichkeiten, die Ihnen das Stand Up Paddling zu bieten hat! Auf dass der Funke Flammen schlägt und die drei Buchstaben S U P eine ebensolche Faszination auf Sie ausüben mögen, wie auf uns.

      Wir wünschen Ihnen viel Freude auf dem Wasser!

       Christian, Susanne, Lina und Lara Barth

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       01 Stand Up Paddling – Ein Sport entwickelt sich

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       John »Pops« AhChoy 1977 vor Waikiki, einer der Väter des Stand Up Paddlings.

      Seit einigen Jahren erobert das Stand Up Paddling die Strände, Seen und Flüsse in aller Welt. Wer aber hat eigentlich das SUP erfunden? Ein Blick in die Historie des Paddelsports zeigt: Das Surfen mithilfe eines Paddels ist eine Trendsportart mit langer Tradition.

      In vielen Ländern und zahlreichen Kulturen bewegen sich die Menschen seit Jahrhunderten auf einem hölzernen Brett, einem Floß oder kleinem Boot stehend mittels eines Paddels auf dem Wasser fort.

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      Bereits vor über 3000 Jahren steuerten peruanische Fischer ihr kleines, flaches Schilfkanu, das sogenannte Caballito de totora, auf der Suche nach ertragreichen Fischgründen mithilfe eines Bambuspaddels stehend über die Wellen.

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      Eine etwas eigenwillige Paddeltechnik entwickelten die Intha, ein Volksstamm an den Ufern des Inle-Sees im heutigen Myanmar (Birma). Um beide Hände zum Fischen nutzen zu können, balancieren sie einem Flamingo gleich mit einem Bein auf ihren schmalen Kanus und halten mit dem anderen Bein ihr Paddel fest.

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      Fischer in entlegenen Regionen des kolumbianischen Regenwaldes bewegen sich bereits seit Generationen stehend paddelnd in ihren Einbäumen über das Wasser.

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      Die Menschen im kleinen kroatischen Bergdorf Delnice waren schon immer sportbegeistert. 1935 wurde die erste Skisprungschanze eingeweiht, und seither ist der Schneesport ein fester Bestandteil der bergigen Region östlich von Rijeka. Warum aber trafen sich 1938 Hunderte Männer, um einem einsamen Brett-Hasardeur bei seinen Paddelübungen auf einem türähnlichen Gefährt beizuwohnen? War die Absicht sportlicher Natur? Handelte es sich um ein neues Transportmittel für Kroatiens enge Bergflüsse? Oder gab es gar einen militärischen Hintergrund?

      Die Wurzeln der israelisch-arabischen Form des Stand Up Paddlings liegen noch weiter zurück. Die sogenannten Hasakes, große bootartige Surfbretter, werden von Fischern der Region schon seit dem achten Jahrhundert genutzt, um stehend ihrer Arbeit nachzugehen. Nach diesem Vorbild kommen Rettungsschwimmer an den Stränden rund um Tel Aviv bereits seit den 1930er-Jahren Badegästen zu Hilfe. Die Fortbewegung gelingt ihnen mit langen Stechpaddeln, die beidseitig mit einem Paddelblatt versehen sind.

      Ob Kanada, Polen oder Brasilien, Großbritannien oder Italien – wir könnten die Liste der Kulturen, in denen das stehende Paddeln eine weit zurückreichende Tradition hat, noch lange fortsetzen.

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      Wir verstehen das Stand Up Paddling als Surfsport, und daher führt uns unsere Spurensuche zu den Wurzeln des Wellenreitens in den Pazifischen Ozean. Niemand weiß genau, wo und wann das Wellenreiten entstanden ist. Zahlreiche Beweise sprechen dafür, dass die Menschen im gesamten Südpazifik bereits lange vor ihrem ersten Kontakt mit europäischen Seefahrern, wie zum Beispiel mit Kapitän James Cook in der Mitte des 18. Jahrhunderts, auf Brettern surften.

      Bereits 1778 zeigt ein Kunststich Wellen reitende Polynesier, eine erste Fotografie ist datiert auf das Jahr 1890. Später berichteten bekannte Schriftsteller wie Mark Twain oder Jack London nach ihren Reisen in die pazifische Inselwelt von surfenden Menschen auf Holzbrettern. Nach heutigem Wissensstand entwickelte sich an den hawaiianischen Stränden von Oahu und Maui die erste echte Surfkultur. Aber wann griffen die Surfer erstmals bei ihrem Wellenritt zum Paddel?

      Der Ursprung des sportlichen Stand Up Paddlings ist bisher noch nicht abschließend geklärt. Er soll weit zurück in der Vergangenheit der Polynesier auf Tahiti liegen. Dass diese stehend auf ihren Kanus und Paddelbrettern über die Riffe und sogar in den Wellen gepaddelt sind, gilt jedoch nur als Vermutung. Aber woher stammt das alte hawaiianische Wort »Hoe he‘e nalu«, was soviel wie »paddelnd Wellenreiten« bedeutet? Es spricht also viel dafür, dass das stehende Paddeln wie auch das Kanupaddeln eng mit der hawaiianischen Kultur verflochten ist. Beweise existieren jedoch nicht. In die jüngere SUP Vergangenheit kann mehr Licht gebracht werden.

      Am wahrscheinlichsten scheint die Lebensgeschichte des 1920 in O‘okala auf Hawaii geborenen John »Pops« Ah Choy und seiner Söhne Bobby und Leroy. John Ah Choy arbeitete mehr als 37 Jahre für die dortigen Elektrizitätswerke und verbrachte jede freie Minute auf seinem Surfbrett. Als ihm seine Knie mit zunehmendem Alter zu schaffen machten, entschied sich »Pops« in den 1950er-Jahren für eine Art Gehhilfe auf dem Wasser. »Ich nutze einfach ein großes Kanupaddel, um die Wellen schnell genug zu erreichen«, zitiert der dritte und einzige noch lebende Sohn Michael Ah Choy seinen Vater heute. Schnell schauten andere Beach Boys die neuartige Surftechnik ab. »Meine Brüder Bobby und Leroy waren es«, so erzählt Michael Ah Choy, »die das Stand Up Paddle Surfen am Strand von Waikiki auf der Insel Oahu weiterentwickelten.«

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       John »Zapped« Zapotocky (Mitte) in den 1970er-Jahren vor Waikiki.

      Als Ende der 1950er-Jahre der Nachkriegstourismus im Südpazifik boomte und Kreuzfahrtschiffe Tausende Amerikaner an den Stränden von Hilo und Honolulu absetzten, verdienten sich zahlreiche junge Männer ihr Geld im Auftrag der großen Strandhotels als Surflehrer, sogenannte Beach Boys. Auf ihren großen, hölzernen Brettern führten sie die Touristen in die Welt des Wellenreitens ein. Als Andenken wünschten sich die zahlreichen Urlauber ein Foto von ihren Surfversuchen.

      Doch die damals unhandlichen Kameras eigneten sich nicht zum Surfen. Da kam die Idee von John »Pops« Ah Choy gerade recht. Stehend oder gar auf Stühlen sitzend und mit der Kamera um den Hals fotografierten Bobby und Leroy Ah Choy von ihren Surfbrettern aus ihre Schüler beim Wellenreiten.

      Ein anderer Pionier des Stand Up Paddlings ist der seit 1940 auf Hawaii lebende John »Zapped« Zapotocky. Seine Surfkarriere im Beachboy-Style startete John in den


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