SUP - Stand Up Paddling. Barth Christian Gottlob
ändert ein Fluss je nach Wasserstand sehr schnell sein Gesicht. Nach starken Regengüssen können ehemals ruhige Passagen zu reißenden Stromschnellen werden. Vor jeder Ausfahrt sollte man daher entsprechende Erkundigungen über den Wasserstand und seine Auswirkungen einholen.
Tipp: SUP auf Flüssen erfordert bei höheren Fließgeschwindigkeiten besondere Sicherheitsmaßnahmen und besondere Fahrtechniken, deren Darstellung wir mit unserem Einsteigerbuch nicht abdecken können. Im Kapitel 15 finden Sie jedoch genügend SUP Experten, die Ihnen kompetent über Ihre ersten Stromschnellen helfen werden.
Küstengewässer
Das Erscheinungsbild der Reviere an unseren Küsten ist sehr facettenreich. Kein Küstengewässer gleicht dem anderen: Felsküste oder Sandstrand, sanft abfallender Uferbereich oder steil abfallend ins tiefe Blau, barfußgeeignet oder gespickt mit scharfen Korallenriffen. Die Struktur der Küste hat einen wesentlichen Einfluss auf Wellen und Strömungen, auf Einsteigertauglichkeit oder Profiqualität.
Ende des 16. Jahrhunderts beschrieb der Naturforscher Isaac Newton die Anziehungskraft von Sonne und Mond auf die Erde und deren Auswirkung auf Meere und Ozeane. Er erkannte, dass hier die Ursache für Ebbe und Flut zu finden ist. Der zeitliche Abstand zwischen Niedrigwasser und Hochwasser beträgt etwas mehr als sechs Stunden. In eben diesem Rhythmus verändern die Küstengewässer ständig ihr Gesicht.
Tipp: Erkundigen Sie sich nicht nur nach der Küstenbeschaffenheit, sondern auch nach dem Gezeitenkalender und den speziellen Auswirkungen von Ebbe und Flut auf das jeweilige Revier.
Küstenreviere weisen bei Niedrigwasser einen anderen Charakter auf als bei Hochwasser. Nirgendwo sonst ist dieses Gezeitenphänomen deutlicher zu beobachten, als an unseren heimischen Wattenmeeren. Während Sie dort bei Ebbe mit Ihrem SUP Board direkt im Trockenen stehen, sind die Auswirkungen in anderen gezeitenabhängigen Revieren meist nicht ganz so offensichtlich.
Wellenbrechung und Strömung verändern mit der Gezeit ihre Lage und Kraft. Bei niedrigem Wasserstand entfernt sich die Brandungszone vom Ufer, und Strömungen sind meist stärker. Bei Hochwasser brechen die Wellen dagegen näher an Land und teilweise unsurfbar direkt auf den Strand. Einen zusätzlichen Einfluss hierauf nehmen die Mondphasen, denn der Unterschied zwischen Hoch- und Niedrigwasser ist bei Voll- und Neumond besonders groß.
Wann also ist für einen SUP Surfing Einsteiger die beste Zeit, um seine ersten Erfahrungen in der Welle zu machen? Es ist nicht möglich, auf diese Frage mit pauschalen Angaben zu antworten, die für jedes Küstenrevier Gültigkeit besitzen. Wie bei allen anderen Reviertypen ist es notwendig, genaue Informationen zu den regionalen Gegebenheiten einzuholen.
Umweltaspekte
Sich in der Natur aufzuhalten und sie hautnah zu erleben, ist eine der großen Freuden, die ein Stand Up Paddler erleben kann. Rücksichtsloses Verhalten schädigt nicht nur die Tier- und Pflanzenwelt, sondern schmälert auch den Erlebniswert eines jeden Wassersportlers. Wir sind alle dazu aufgefordert, bei Schutz und Pflege unserer Reviere mitzuwirken!
Egal, wo Sie sind, hinterlassen Sie keine Abfälle!
Die einfache Handhabung eines SUP Boards verlockt dazu, immer tiefer auch in unberührte Gegenden einzudringen. Respektieren Sie die Natur mit ihrer Schönheit und Vielfalt, und halten Sie sich von geschützten Zonen fern!
Zum Schutz der Tier- und Pflanzenwelt gelten in vielen Paddelrevieren besondere Befahrungsregeln. Beachten Sie diese Vorgaben, die auch für das Betreten der Uferregionen gelten. Bei der fast grenzenlosen Vielzahl an Gewässern ist es an dieser Stelle unmöglich, alle Regelungen aufzulisten. Fragen Sie ansässige Wassersportstationen, die Ihnen gerne Auskunft geben, oder erkundigen Sie sich unter dem Suchwort Befahrungsregeln im Internet.
In Regionen, die übermäßig von Wassersportlern besucht werden, leidet oft auch die Natur unter der vermehrten Belastung. Folgen Sie nicht dem Herdentrieb, sondern weichen Sie auf andere Reviere aus!
Weisen Sie, wenn notwendig, andere Wassersportler auf die Einhaltung der Regelungen hin!
Laut Angaben des United Nations Environment Programms UNEP finden jedes Jahr 6,4 Millionen Tonnen Müll den Weg in die Ozeane. Mittlerweile treibt pro Quadratkilometer die unfassbare Menge von 46 000 Plastikstücken im Meer, damit hat die treibende Müllhalde insgesamt die Größe von Kanada erreicht.
Mehr als 100 000 Meeresbewohner und über eine Million Seevögel gehen jedes Jahr zugrunde, weil sie den Plastikmüll mit Nahrung verwechseln. Da Plastik nicht verrottet, sind die Spätfolgen gravierend.
Als Wassersportler sind wir abhängig vom Zustand der Seen, Flüsse und Ozeane unserer Erde. Es sollte für uns selbstverständlich sein, alles dafür zu tun, die Natur zu entlasten und zu ihrem Schutz beizutragen!
Viele gemeinnützige Projekte wie die Surfrider Foundation setzen sich für die Bewahrung und Pflege der Gewässer ein oder führen selber Reinigungsaktionen durch.
Tipp: Unter dem Motto »Ein Stück am Tag!« hat sich bei uns die Idee etabliert, immer mehr Müll an unseren Wassersportrevieren zu beseitigen, als wir selber produziert haben. Meist ist es mehr als das »eine Stück am Tag«, denn es kostet keine Mühe, sich auf dem Weg zur Tonne kurz noch nach dem einen oder anderen Stück Müll zu bücken. Probieren Sie es aus. Das macht keinen Aufwand, und es bringt viel, wenn alle mitmachen, und man kontinuierlich am Ball bleibt.
Tipp: Nicht weniger häufig als Plastiktüten & Co. schwimmt sogenanntes Mikroplastik in unseren Meeren. Verwendet wird es beispielsweise als Bindeoder Schleifmittel in der Kosmetikindustrie. Da es einmal eingebracht nicht mehr aus dem Wasser entfernt werden kann, sollte man unbedingt auf Produkte mit Mikroplastik verzichten. Das geht ganz einfach: Die Handy-App CodeCheck laden, Produkte wie Dusch- und Waschgel oder Peelings scannen und aussortieren. Und beim nächsten Einkauf direkt darauf verzichten, damit das Plastik nicht Teil der Nahrungskette wird und als Fischburger wieder auf unserem Teller landet.
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