Butler Parker Staffel 3 – Kriminalroman. Günter Dönges

Butler Parker Staffel 3 – Kriminalroman - Günter Dönges


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durch den Ausstieg weiter nach oben. Er landete in einem kleinen, niedrigen Raum, in dem sich die Laufrollen des Lifts befanden. Hier galt es aufzupassen, denn geriet ein Zipfel seines Mantels in eine sich drehende Trommel, dann war es glatt um ihn geschehen.

      Doch Parker mußte diesen Weg schon häufiger benutzt haben. Er raffte den Mantel hoch und blieb vor einem Entlüftungsfenster stehen, das eng vergittert war. Doch Parker brauchte nur einen versteckt angebrachten Verschluß zu öffnen und schon war er in der Lage, das gesamte Gitter hochzuklappen.

      Nachdem er noch einen Klimmzug absolviert hatte, konnte er in den Dachgarten hineinsehen,

      Nichts war zu erkennen. Die nächtlichen, ungebetenen Besucher waren anscheinend in Deckung gegangen. Daß sie aufmerksam die Tür zum Dachgarten beobachteten, war Parker klar. Daher riskierte er es auch, sich hochzuziehen und flach auf den Aufbau zu legen. Er nahm seinen Regenschirm in die Hand und wartete nun ab.

      Seiner Schätzung nach mußten inzwischen fünf Minuten verstrichen sein. Mike Rander würde nun die Tür öffnen und den großen Dachgarten betreten.

      Parker beobachtete aufmerksam den Vorplatz und die Blumenanlagen. Verstecke gab es hier genug. Im gleichen Moment war aber auch schon die schwere Tür zu hören, die von Mike Rander aufgedrückt wurde. Der junge Anwalt tat völlig harmlos, als er den Dachgarten betrat. Ohne sich auch nur umzusehen, hielt er auf den flachen Bungalow zu.

      Parker sah mehr.

      Ein Schatten tauchte hinter einer spanischen Wand auf, die aus Blumen und Rankenpflanzen gebildet wurde. Dieser Schatten huschte zur Tür und baute sich dort auf. Ein zweiter Schatten war seitlich neben dem Eingang zum Bungalow zu erkennen. Man wollte Mike Rander in die Zange nehmen.

      Mike Rander hatte währenddessen die Tür erreicht und schickte sich an, sie zu öffnen. Der Schatten an der Tür war Rander nachgelaufen. Bevor Parker sich einschalten konnte, hatte dieser Schatten bereits zugeschlagen. Mike Rander ging in die Knie und sackte zu Boden.

      Josuah Parker schätzte Methoden dieser Art keineswegs. Er spielte mit dem Gedanken, sofort auf den Dachgarten hinunterzusteigen und die beiden Besucher zur Ordnung zu rufen.

      Indes wurde Mike Rander von den beiden Männern hochgehoben und in das Haus geschleppt. Sekunden danach flammte Licht hinter den Fenstern auf.

      Josuah Parker hakte seinen Universal-Regenschirm an der Dachtraufe über dem Treppenaufgang ein und ließ sich am Schirm wie an einer Kletterstange hinunter. Weich und sicher erreichte er den Boden. Im Schutz der Kübelpflanzen pirschte er sich an den Bungalow heran und baute sich seitlich neben dem Wohnzimmerfenster auf.

      Da dieses Schiebefenster wegen der besseren Belüftung spaltbreit geöffnet war, konnte Parker jedes Wort verstehen, das im Wohnzimmer gesprochen wurde. Er sah aber auch Mike Rander, den die beiden Gangster in einen Sessel gedrückt hatten.

      »Laß die Finger vom Silber«, sagte einer der Gangster, »wir haben schließlich was anderes zu tun …! Besorge Wasser, damit dieser Schnüffler wieder zu sich kommt.«

      Bevor der Mann zur Küche gehen konnte, begann Rander sich zu rühren. Er schüttelte den Kopf, sah sich irritiert um und richtete sich anschließend steil und überrascht auf.

      »Na, das hat ja nicht lange gedauert«, sagte der Gangster, der sich vor dem Anwalt aufgebaut hatte, »machen Sie keine Mätzchen, dann wird Ihnen kaum etwas passieren.«

      »Wer sind Sie …?« erkundigte Rander sich.

      »Wir wollen s kurz machen, Rander«, sagte der Mann, der das Wort führte, »wir haben den Eindruck, daß Sie sich um Dinge kümmern, die Sie einen Dreck angehen.«

      »Wollen Sie mir nicht sagen, wovon Sie eigentlich sprechen?« fragte Mike Rander zurück.

      »Ich rede von Ledgers, Rander. Sie wissen, daß er umgelegt worden ist. Begnügen Sie sich mit der Tatsache und denken Sie daran, daß es Ihnen leicht ebenso ergehen kann.«

      »Was habe ich mit Ledgers zu tun?«

      »Spielen Sie mir nur kein Theater vor, Rander. Sie haben den komischen Vogel, diesen Butler Parker, ins Hotel geschleust, wo er Ledgers beobachtet hat. Ja, da staunen Sie, was? Wir sind selbstverständlich dahinter gekommen. Vergessen Sie all diese Vorfälle und vergessen Sie, was Ihr Butler vielleicht gesehen oder gehört haben mag. War ich deutlich genug?«

      »Hätten wir das nicht telefonisch erledigen können?« fragte Rander mißgestimmt.

      »Es war vielleicht mal ganz gut, daß Sie merken, wie wenig sicher Sie selbst hier oben auf dem Dachgarten sind …! So etwas prägt sich besser ein als ein Telefongespräch. Wo steckt übrigens Ihr Butler?«

      »Der wollte noch einen Drink nehmen, wird aber gleich kommen, schätze ich.«

      »Na gut, was für Sie gilt, gilt auch für ihn. Nun eine andere Sache, Rander. Wieso haben Sie sich eigentlich mit Ledgers beschäftigt? Wer gab Ihnen den Auftrag, sich mit ihm zu beschäftigen? Woher wußten Sie überhaupt von ihm?«

      Mike Rander antwortete nicht sofort.

      Butler Parker vor dem Fenster war gespannt, wie sein junger Herr sich aus der Affäre ziehen würde.

      »Mister Parker und ich vertreten einen Klienten«, erwiderte Rander endlich.

      »Was Sie nicht sagen …!« höhnte der Gangster zurück. »Sie werden’s nicht glauben, aber das haben wir auch schon gedacht. Nun. los, raus mit der Wahrheit, sonst werden wir die Informationen aus Ihnen herausprügeln. Daran werden Sie dann wohl kaum Spaß haben.«

      »Also gut, wenn Sie es unbedingt wissen wollen! Nähere Einzelheiten über unseren Auftrag werden Sie von einem gewissen Mister Wellmann bekommen. Jetzt zufrieden?«

      »Wellmann …?« echote der Gangster überrascht. Er trat abrupt einen Schritt zurück.

      »Ich habe das Gefühl, daß der Name Ihnen etwas sagt.«

      »Wollen Sie mich bluffen?«

      »Rufen Sie Wellmann an. Es fragt sich allerdings, ob er die Wahrheit sagen wird.«

      Der Gangster vor Rander warf seinem Partner einen warnenden Blick zu.

      Dann verließ er seinen Platz und ging zum Telefon. Das Gespräch dauerte nur wenige Minuten.

      Der Gangster knallte den Hörer in die Gabel und ging wieder auf Rander zu. Er langte in seine Tasche und holte einen Revolver hervor, den er ostentativ, entsicherte.

      »Sie werden uns begleiten müssen, Rander«, sagte er zu dem Anwalt, »ich werde gnadenlos schießen, falls Sie sich aber vernünftig verhalten, wird Ihnen nichts geschehen.«

      »Und wohin soll die Reise gehen?«

      »Wir wollen der Sache nachgehen«, erwiderte der Gangster, »stehen Sie auf …! Und denken Sie an unsere Schießeisen. Sie haben es nicht mit Anfängern zu tun …!«

      *

      Josuah Parker hielt es für angebracht, in Erscheinung zu treten. Als einzige sichtbare Waffe verfügte er dabei über seinen Regenschirm, aber dieser altväterlich aussehende Schirm hatte es in sich. Er war nach den genauen Wünschen des Butlers von einem Schirmmacher hergestellt worden.

      Die Tür wurde aufgedrückt, und der erste Gangster erschien.

      Butler Parker ließ ihn zuerst einmal ungeschoren, denn er wollte keine allgemeine Verwirrung stiften.

      Mike Rander erschien.

      Er bewegte sich sicher und ruhig. Nun schließlich wußte er ja, daß sein Butler sich ganz in der Nähe aufhalten mußte. Parker hatte den Eindruck, daß Rander sich beim Überschreiten der Türschwelle beeilte, damit der zweite Gangster etwas abgehängt wurde.

      Diesem erlaubte Parker nur zwei Schritte.

      Dann holte er mit der Krücke seines Schirmes aus und schlug zu. Nicht zu fest, aber auch nicht zu sanft. Es handelte sich um einen genau dosierten Schlag, der seine volle Wirkung zeigte.

      Der


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