333 neue Tipps für Segler. Fridtjof Gunkel
Hand über Hand bewegt. Dabei gab es immer wieder Kratzer am Bugkorb oder im Gelcoat, was ärgerlich ist. Hauptverursacher ist dabei die fünf Meter lange Kette, die besonders wenn der Anker fallengelassen wird, übers das Deck rauscht und dabei unschöne Spuren hinterlassen kann. Um das in Zukunft zu vermeiden, haben wir uns nach einer passenden Ummantelung für die Kette umgesehen und sind im Fachhandel für Elektronikzubehör fündig geworden: Ein Netzschlauch aus Polyester zum sauberen Führen und Schutz von Kabeln passt perfekt über die Kette. Am vorderen Ende haben wir den Kabelschlauch mit Kabelbindern an der Kette gesichert, hinten über den Schäkel gezogen und durch einen Takling auf der Ankerleine gesichert. Der dünne Überzug stört die Beweglichkeit der Kette nicht, schützt aber vor Kratzern. Die Maschen des Gewebes sind weit genug um die Kette gut zu belüften, damit die Feuchtigkeit nach dem Aufholen abtrocknen kann.
OLAF TIMM, NINDORF
RUHIGER VOR ANKER LIEGEN
Beim Liegen vor Buganker neigt unser Schiff zum „Segeln vor Anker“. Statt nun ein zweites Eisen auszubringen, setze ich auf eine Ankerspring: Eine Leine wird auf der Mittelklampe belegt und das andere Ende mit einem Fanghaken an der Kette befestigt. Auf diese Weise stabilisiert sich das Schiff in einem Winkel von 10 bis 20 Grad zur Kette. Zugleich werden so auch Lastspitzen reduziert.
DR. ARMIN SCHMIDT, MÜHLHEIM/RUHR
FESTMACHER LEICHTER AUSBRINGEN
Das Problem ist bekannt: Die Heckleine soll per Bootshaken über den Pfahl gelegt werden, doch das Auge rutscht ständig ab. Mit unserer Hilfskonstruktion bleibt die Schlaufe geöffnet. Am Bootshaken werden zwei breite Kabelbinder befestigt, wobei um jeden ein kleiner Kabelbinder als Öse geschlungen ist. Die Enden der breiten Streifen um die Leine legen und in die kleinen Kabelbinder stecken, schon ist der Festmacher fixiert. Ein Zug am Haken löst die Verbindung wieder.
JÜRGEN STROMBERG, DORTMUND
FRISCHHALTEFOLIE FÜRS LIEGEPLATZSCHILD
Den Liegeplatz bei Abwesenheit als frei zu kennzeichnen und den geplanten Rückkehrzeitraum zu benennen ist selbstverständlich. Manche benutzen Kreide für die Beschriftung des Schildes, die verwischen kann, oder sie bekleben es mit Tesastreifen und malen das Datum per Edding drauf. Simplere Alternative: Frischhaltefolie über das Schild ziehen.
HANS SACK, SCHWARZENBEK
BEQUEM AN BORD
An und von Bord ohne Kummer verspricht diese Idee: Um den Höhenunterschied zwischen Bordwand und Schwimmsteg zu überbrücken, wird die Badeleiter zweckentfremdet und außenbords seitlich hinter die Fußreling geklemmt. Um sie gegen Verrutschen sichern zu können, sollte der Behelfstritt auf Höhe der Püttingeisen in Stellung gebracht und fixiert werden. Die Leiter wird nun durch einen herkömmlichen Fender gepolstert und bietet fortan Sicherheit und Komfort beim Entern sowie Verlassen der Yacht.
GERT NEUMANN, GELSENKIRCHEN
FENDER SCHNELLER AUSBRINGEN
Hafen- und Schleusenmanöver lassen sich mit kleiner oder ungeübter Crew entspannter fahren, wenn die Fender einfach mit Haken an der Reling befestigt werden. Dabei gehen wir wie folgt vor: Die Fender werden am unteren Durchzug eingehakt. Die Länge der Leinen ist so gewählt, dass die Fender für den Schutz an Schwimmstegen knapp über der Wasserlinie hängen. Sollen sie andere Yachten oder höhere Stege abfedern, werden sie einfach über den oberen Draht außenbords gebracht. Somit ist es möglich, sich schnell den Gegebenheiten in einem Hafen oder in einer Schleuse anzupassen.
MARKUS WAGNER, 50226 FRECHEN
AUSSENBORDER STEUERT SYNCHRON
Vor allem Segler von Kleinkreuzern und Kielbooten kennen das Problem: Der Außenborder hängt außer Reichweite am Heck – häufig auch zu tief, da er an vielen Schiffen auf einem Schlitten abgelassen wird. Bei Maschinenfahrt ist er nur schwer erreichbar, Steuern mit dem Motor ist unter diesen Umständen nur bedingt möglich, die grundsätzliche Manövrierbarkeit folglich stark eingeschränkt.
Hinzu kommt, dass das Ruder vor der Schraube platziert ist und somit nicht direkt angeströmt wird. Doch gerade, wenn es eng wird, sollten schnelle Reaktionen und gute Manövrierbarkeit gewährleistet sein – ein beherzter Schwenk mit dem Außenborder kann im Zweifelsfall den Tag beziehungsweise das Manöver retten.
Hilfreich ist eine simple Konstruktion aus zwei Umlenkblöcken sowie ein wenig Tauwerk: Dieses wird mit Edelstahldrähten hinten am Motor befestigt und durch die Umlenker an die Pinne geführt. Jede Bewegung der Pinne wird somit auf den Außenborder übertragen. In Verbindung mit einer Hebelverlängerung der Schaltmechanik erschließt sich eine vollkommen funktionstüchtige Bedienung der Maschine bequem aus dem Cockpit heraus. Die Manövriereigenschaften betroffener Kleinkreuzer sollten unter Motor somit nicht nur verbessert werden, auch erfährt das Handling eine erhebliche Erleichterung.
LUDGER STRICKER, NOTTULN
GRIFFBEREITER BOOTSHAKEN
Vor allem im Heckbereich kann die vielbeschworene Griffbereitschaft des Bootshakens problematisch umzusetzen sein. Abhilfe schafft eine simple Do-it-yourself-Lösung aus dem Baumarkt: Ein kleines Stück HT-Rohr wird spitz zulaufend so eingeschnitten, dass der Haken nicht zu lose darin aufgenommen wird. Dieses Rohrstück wird nahe des Heckspiegels am Achterstag befestigt. Etwas weiter oben befestigt man einen Niro-Ring, der zusätzlich mit Spiralschlauch als Scheuerschutz versehen wird. Der Bootshaken wird nun von unten durch den Ring geführt und von oben in der Rohr-Aufnahme abgestellt.
EDGAR OHNMACHT, VERDEN/ALLER
SAUBERER BUGKORB
Als Beleg für die Hafengebühr gibt es meistens Aufkleber, die am Bug angebracht werden sollen. Sie hinterlassen hässliche Rückstände, welche sich nur mühsam entfernen lassen. Um das zu umgehen, haben wir ein zum Durchmesser des Bugkorbs passendes Schlauchstück besorgt. Es wird der Länge nach aufgeschnitten und aufs Rohr geklemmt. Am Saisonende zieht man den Schlauch mitsamt den Kleberesten ab.
JOBIN STRUNK, PER E-MAIL
RÄUBERLEITER SCHAFFT HÖHENMETER
Viel Freibordhöhe sorgt auf modernen Yachten für ein ausgedehntes Raumgefühl. Geht es jedoch an Land, kann der Schritt in die Tiefe viel Überwindung kosten. Und damit nicht genug: Bei Hafenmanövern kann die hohe Bordwand Schwierigkeiten bereiten. Läuft man beispielsweise einen Schwimmsteg an, muss ein großer Höhenunterschied überwunden werden, um die Festmacher auszubringen – der Sprung in die Tiefe kann mitunter große Risiken bergen. Abhilfe schafft diese einfache Lösung: Ein Festmacher wird auf der Winsch belegt und mit einer Schlaufe in Schritthöhe über Bord gehängt. Nähert sich die Yacht nun einem Schwimmsteg, kann ein Crewmitglied über die Schlaufe mit einem Schritt den Steg betreten und riskiert somit